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Die ZHAW auf Besuch in San Francisco

Zum zweiten Mal nahm die ZHAW als Co-Veranstalterin am Städtefestival «Zürich meets Your City» teil. Die Vertreterinnen und Vertreter der ZHAW reisten gemeinsam mit einer Zürcher Delegation vom 20. bis 26. Oktober nach San Francisco und richteten drei erfolgreiche Veranstaltungen im Bereich Wissenschaft und Technik aus.

Die Workshops und Podiumsdiskussionen der ZHAW während des Kultur- und Wissenschaftsfestivals «Zürich meets San Francisco» griffen Fragen zur Zukunft und Entwicklung der urbanen und digitalen Gesellschaft auf. Die Vertreterinnen und Vertreter des Departements Life Sciences und Facility Management, der School of Engineering (SoE) sowie der School of Management and Law (SML) diskutierten dabei mit Expertinnen und Experten namhafter, lokaler Institutionen sowie einem breiten Publikum.

Metropolitanräume Zürich und San Francisco im Vergleich

Die SML organisierte gemeinsam mit dem Institute of Governmental Studies der University of California, Berkeley, den Anlass «Governance of Metropolitan Areas – Learning from Europe and the US». Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh eröffnete den Anlass mit einer Grussbotschaft.

Für Reto Steiner, Direktor der SML, sind die Herausforderungen bei der Steuerung von Metropolitanräumen in den USA und der Schweiz in vielem vergleichbar: «Die Metropolitanräume San Francisco und Zürich sind durch eine hohe Fragmentierung gekennzeichnet. Sie stehen vor der Herausforderung, wie Leistungen finanziert und gleichzeitig die Standards im gesamten Metropolitanraum hochgehalten werden können.»

Ein Panel, dem unter anderem Steiner und Michael Künzle, Stadtpräsident von Winterthur, angehörten, diskutierte Fragestellungen zur Planung und Erbringung ebensolcher Dienstleistungen in Metropolitanräumen und erörterte, was Zürich und San Francisco voneinander lernen können. Die Grössenverhältnisse seien natürlich ganz klar unterschiedlich, hielt Steiner fest. Es sei aber lehrreich zu erfahren, mit welch unterschiedlichen Ansätzen die beiden Länder und Städte an Fragestellungen zum Thema herangehen, um schlussendlich gute Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen zu können.

Damit dies gelingt und Projekte auf metropolitaner Ebene trotz der Komplexität durch viele involvierte Behörden grössere Chancen auf Erfolg haben, sollten drei Voraussetzungen erfüllt sein, resümierte Diskussions-Moderator Michael Farley, SML: «Es braucht die Bereitschaft, mit Konventionen zu brechen und Wege zu gehen, die anders sind. Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors sowie Non-Profit- und andere Organisationen müssen zudem bereit sein, zusammenzuarbeiten. Ausserdem braucht es ein fortwährendes Engagement dafür, den Bedürfnissen von Einwohnerinnen und Einwohnern gerecht zu werden.»

Nutzerorientierte Gebäudeplanung für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Die zweite ZHAW-Veranstaltung widmete sich dem Thema Lean Design und Facility Management. Antje Junghans, Leiterin des Instituts für Facility Management (IFM) der ZHAW, und Iris Tommelein, Professorin an der University of California, Berkeley, brachten den Zuhörerinnen und Zuhörern näher, wie mit der Anwendung von Prinzipien des Lean Managements von der Planung bis zum Betrieb von Gebäuden neue Wege beschritten werden können, die zu nachhaltigeren und energieeffizienteren Immobilien führen.

Das Lean-Ideal berücksichtige alle Stakeholder und sei darauf ausgerichtet, die Bedürfnisse des Kunden bestmöglich zu erfüllen. «Es verfolgt das Ziel, dem Kunden zu geben, was er will, ohne Verzögerung und ohne Ressourcen zu verschwenden», erklärte Tommelein. Junghans ergänzte mit Sicht auf das Facility Management: «Im Gegensatz zu herkömmlichen Bauprojekten werden Facility Manager bei Projekten, die sich nach den Prinzipien des Lean Design und Life Cycle Managements richten, von Anfang an in die Planung miteinbezogen.»

Die Theorie in die Praxis umgesetzt hat die Generalunternehmung DPR Construction bei ihrer Niederlassung in San Francisco. Auf einer Führung durch das erste Net Zero Energy Building der Stadt zeigten Andrew Arnold und Arundhati Ghosh, DPR Construction, wie innovative Technik im Gebäude und IT-basierte Lösungen den nachhaltigen Betrieb unterstützen.

Die Veranstaltung brachte Studierende, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen und Junghans freut sich auf eine weitere internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit: «Mit dem Einbringen von Prinzipien des Lean Designs ins Facility Management schaffen wir Wissen, mit dem wir einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft leisten können», erklärte sie.

ZHAW gut aufgestellt im Bereich Data Science

Die rasante Weiterentwicklung im Bereich Data Science sowie neue digitale Technologien beeinflussen in zunehmendem Masse alle Aspekte unserer Gesellschaft. An der Veranstaltung «Data Science and Beyond: Technical, Economic and Societal Challenges» verdeutlichten dies Expertinnen und Experten der SoE, der San José State University und der University of California, Berkeley. Sie zeigten zum Beispiel auf, wie Machine Learning zur Erkennung von Krebszellen eingesetzt werden kann oder wie Data Science genutzt wird, um Cybersecurity-Fragen zu lösen.

Kurt Stockinger vom ZHAW Datalab gab zudem Einblicke in Trends in Data Science sowie in angewandte Forschungsprojekte an der ZHAW. «Die ZHAW kann in den Anwendungen von Data Science international durchaus mithalten. Eine unserer Stärken ist vor allem die intensive Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie, was sowohl neue Fragestellungen aufwirft als auch innovative Lösungen liefert», zog Stockinger Fazit.

Im Anschluss an die Präsentationen diskutierten Stephan Loretan, SML, Kurt Stockinger und Dirk Wilhelm, SoE, mit den Expertinnen und Experten der San José State University und der University of California, Berkeley, über technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen, die durch Data Science und die neuen digitalen Technologien auf uns zukommen.

Zwei Städte im Austausch

«Zürich meets San Francisco – A Festival Of Two Cities» verzeichnete über 2’000 Teilnehmende an rund 25 Veranstaltungen und konnte den wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen den beiden Metropolen ausbauen und stärken. Das Festival in San Francisco setzte eine Reihe von bisher vier Veranstaltungen unter der Leitung von Stadt und Kanton Zürich sowie Zürich Tourismus fort, die in den vergangenen Jahren in New York, Mailand, London und Hongkong stattfanden.