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Journalismus für die demokratische Gesellschaft: Wie innovative Medien neue Qualität erzeugen

Wie beeinflussen Innovationen im Journalismus die Qualität von Berichterstattung und damit die Öffentlichkeit in der demokratischen Gesellschaft? Dieser zentralen Frage geht ein neues internationales Forschungsprojekt nach, an dem sich die Professur für Journalistik von Prof. Dr. Vinzenz Wyss am IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW beteiligt. Hierfür werden ab Herbst 2020 drei Jahre lang in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien die Innovationen im Journalismus untersucht.

Journalistikprofessor Vinzenz Wyss und Professor Guido Keel, Leiter des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW (v.l.)

Die Projektleiter Klaus Meier (Deutschland), Andy Kaltenbrunner und Matthias Karmasin (Österreich) sowie Vinzenz Wyss (Schweiz) beschreiben:

«Wir erleben zerrissene Öffentlichkeiten, zersplitterte Demokratien und sogenannte postfaktische Politikdiskussionen. Das sind grosse Herausforderungen. Mit praxisnaher Grundlagenforschung wollen wir analysieren, wie Innovationen den professionellen Qualitätsjournalismus voranbringen können.»

 

Zu solchen Innovationen zählen die Forschenden zum Beispiel investigative Rechercheteams, alternativ finanzierte Startups, Datenjournalismus, redaktionelle Qualitätssicherungssysteme oder die Nutzung von sozialen Plattformen. Forschungsprojekte zu Medieninnovationen konzentrieren sich bislang auf die vielfältigen ökonomischen und technologischen Einflüsse auf den Journalismus und beobachten, wie traditionelle und neue Medienorganisationen wirtschaftlich überlebensfähig sind. Wenig erforscht blieb die Frage nach den Auswirkungen auf die journalistische Qualität. Das Projekt will sich dieser Forschungsdefizite annehmen.

Das Forschungsteam stützt sich auf theoretische Ansätze und empirische Erkenntnisse der ökonomischen und sozialen Innovationstheorie und auf die normative Theorie des Journalismus. Geplant sind Case-Studies und Expertenrunden im deutschsprachigen Raum, aber auch Vergleiche mit anderen europäischen Ländern.
Insgesamt werden ab Herbst 2020 mehr als ein Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Projekt tätig sein. Die Forschungserkenntnisse sollen international Orientierungshilfe und Ratschläge sowohl für die Medienpolitik als auch für die Organisation von Medien und Redaktionen anbieten. Damit Innovationen gefördert werden können, die die Qualität des Journalismus und seine Rolle in der Gesellschaft stärken.

Die Gesamtleitung des internationalen Forschungsverbunds ist bei Prof. Dr. Klaus Meier an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Weitere Träger sind neben dem IAM das CMC-Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Alpen-Adria-Universität sowie die Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien in Österreich. Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und den Schweizerischen Nationalfonds (SNF). Insgesamt hat das Vorhaben mit dem Titel «Innovationen im Journalismus in demokratischen Gesellschaften: Index, Einfluss und Voraussetzungen im internationalen Vergleich» ein Volumen von ca. 1,3 Mio. Euro.

Für Fragen zu diesem Projekt steht Ihnen Prof. Dr. Vinzenz Wyss zur Verfügung. Im IAM-Projektteam sind ausserdem Prof. Dr. Guido Keel, Mirco Saner und Filip Dingerkus.