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Künstliche Intelligenz gegen Food Waste

Gemeinsam sagen die Firma KITRO und die ZHAW School of Engineering Food Waste den Kampf an. Mit Künstlicher Intelligenz unterstützen sie Gastronomiebetriebe bei der Reduzierung ihrer Küchenabfälle.

Das System wiegt die jeweiligen Lebensmittelabfälle und erfasst sie mit einer Kamera.

Von Unternehmens- und Spitalkantinen bis hin zu Restaurants und Hotels – 2019 wurden in der Schweizer Gastronomie 210 000 Tonnen essbare Lebensmittel weggeworfen. Das macht rund sieben Prozent des gesamten Food Waste im Land aus. Die Firma KITRO geht dieses Problem mithilfe Künstlicher Intelligenz an. Ihr System wiegt die jeweiligen Lebensmittelabfälle und erfasst sie mit einer Kamera. Ein Deep Learning Algorithmus wertet die Fotos aus – so lässt sich eine ganze Karotte von blossen Schalen unterscheiden. Die Ergebnisse erscheinen auf einem persönlichen Dashboard und dienen so als Entscheidungsgrundlage, um Food Waste zu erkennen und künftig zu vermeiden. Beraten werden die Anwenderinnen und Anwender dabei ebenfalls von KITRO. Der Vorteil für die Betriebe ist neben weniger Abfall auch eine Senkung der Geschäftskosten. 

Hightech für nachhaltigen Ressourcenverbrauch

Gegründet wurde die Firma von Naomi MacKenzie und Anastasia Hofmann. «Wir haben in unserem Arbeitsumfeld allzu oft die Verschwendung von Unmengen an Lebensmitteln erlebt», erklärt Naomi MacKenzie. «Uns ist wichtig, dass Lebensmittel wieder einen Wert haben.» Die Geschäftsidee kam den beiden während ihrer Ausbildung an der Ecole Hôtelière de Lausanne. Für die Umsetzung des Projekts brauchten sie aber einen Partner mit dem entsprechenden technischen Know-how. Während eines Startup-Förderprogramms wurden die Unternehmensgründerinnen an die ZHAW School of Engineering verwiesen. Matthias Rosenthal, Professor am Institute of Embedded Systems, nahm sich des Projekts an. Die Innosuisse förderte das Vorhaben. «Die Projektidee verbindet etwas sehr Grundlegendes – Kochen und Essen – mit Hightech-Bildverarbeitung und maschinellem Lernen», sagt der Forscher. «Das Ziel ist, in Zukunft nachhaltiger und sorgsamer mit Ressourcen umzugehen, ohne dass wir uns dafür einschränken müssen.»

Gemeinsam gegen ein globales Problem

Mittlerweile leisten über 80 KITRO Systeme in Gastronomie- und Hotelleriebetrieben in der Schweiz ihren Dienst. Derzeit liegt der Fokus auf dem heimischen Markt. «Wir können so die von der Covid-Krise gebeutelten Unternehmen unterstützen», sagt Naomi MacKenzie. «In Zukunft wollen wir uns aber auch international etablieren, denn Food Waste ist ein globales Problem.» Die Zusammenarbeit mit der ZHAW soll dabei weiter bestehen bleiben. «Wir haben viele Ideen, wie man unser System verbessern könnte», sagt sie. «Dank der Motivation und der Unterstützung von Seiten der ZHAW können wir diese auch umsetzen.» Matthias Rosenthal ergänzt: «Wir können kreativ und effizient mit dem jungen, dynamischen Team von KITRO arbeiten. Unsere Forschungsergebnisse werden dabei direkt in die bestehenden Prozesse der Firma integriert.»

Auf einen Blick

Beteiligte Institute: Institute of Embedded Systems (InES), Centre for Artificial Intelligence (CAI)

Projektpartner: KITRO SA

Finanzierung: Innosuisse

Projektdauer: Juli 2019 – August 2021