Sollten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen an ihrem Arbeitsplatz über ihre Krankheit reden oder nicht? Diese knifflige Frage stellt sich in der Psychiatrie häufig. Damit Fachleute ihre Klientinnen und Klienten dabei künftig besser unterstützen können, entwickelte Selina Süsstrunk im Rahmen ihrer Masterarbeit gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse Empfehlungen für Beratungssituationen. Diese umfassen eine vierstufige Situationsanalyse zur Person, zur Krankheit und zum Betrieb und sollen zum Entscheid der Klientin oder des Klienten führen.

Auch Sonja Rocker wollte mit ihrer Abschlussarbeit ein Hilfsmittel für den Alltag schaffen. Dabei ging es um die Nachbehandlung von Menschen mit einer distalen Radiusfraktur. Bei diesem häufigen Unterarmbruch ist es wichtig, dass die Betroffenen zu Hause spezifisch üben. Wurde das Übungsprogramm jedoch auf Papier abgegeben, trainierten die Klienten oft nicht wie vorgesehen. Gemeinsam mit einem Informatiker entwickelte Sonja Rocker daher in einem interdisziplinären Projekt den Prototypen einer App, mit welcher individuelle Trainings für Klienten erstellt, adaptiert und statistisch ausgewertet werden können. Dazu verbesserte Rocker das Heimprogramm basierend auf wissenschaftlichen Fakten und bereitete es für die App auf. Und dies mit Erfolg: Erste Usability-Tests in der Praxis zeigten, dass die App die Klienten zu mehr Training motivieren konnte als das bisherige Programm.