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Publikation: Empirisch-linguistische Analyse zum Wandel des Staatsverständ­­nisses in der Schweiz

Die einen Rechtswissenschaftler erkennen, dass der Staat jüngst (wieder) die Verantwortung gegenüber seiner Gesellschaft übernimmt, andere stellen eine Abkehr vom autoritären Staat hin zu einem gewährleistenden, bürgernahen Staat fest. Was stimmt?

Derartige programmatische Behauptungen bilden regelmässig den Hintergrund von rechtlichen Analysen – im genannten Fall zu den Themen Notrecht und polizeiliche Generalklausel auf der einen und Service Public sowie öffentlich-private Partnerschaften auf der anderen Seite. Diese Themen werden in einen spezifischen Kontext, in den Rahmen eines gewandelten Staatsverständnisses gestellt, um damit die vorgeschlagenen Variationen im Rechtsdiskurs (mit) zu begründen. Die Legitimation des Rechts durch Begründung steht indes in Frage, wenn sie lediglich auf subjektiven Wahrnehmungen einzelner Autoren beruhen sollten.

Mit einer maschinellen korpuspragmatischen Textanalyse lassen sich Veränderungen des Rechtsdiskurses empirisch messen und bewerten, womit einerseits qualitativ gewonnene Hypothesen geprüft und andererseits – datengeleitet – neue Hypothesen gewonnen werden können. Die vorliegenden Analysen prüfen exemplarisch den behaupteten Wandel des Staates in jüngerer Zeit hin zu einem mehr gewährleistetenden oder hin zu einem zunehmend Sicherheit garantierenden Staat. 

Der vorliegende Text fasst als Workingpaper Teilresultate eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Projekts (Nr. 138542) zusammen. Diese Resultate präsentierte Andreas Abegg am Transius Symposium on Corpus Analysis in Legal Research and Legal Translation Studies vom 3. Juni 2016 in Genf.