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So gesund fühlen sich die ZHAW-Studierenden

Das Institut für Public Health hat Studierende der ZHAW nach ihrem Gesundheitszustand gefragt. Die meisten der rund 1000 Teilnehmenden fühlen sich gesund, zeigen eine hohe Resilienz und sind mit ihrem Lebensalltag zufrieden. Gleichzeitig hat der Anteil mit Angstsymptomen sich gegenüber Daten aus 2020 leicht erhöht.

Gemäss der neuen «Gesund im Studium an der ZHAW (HES-Z)» Studie gibt es erfreuliche Neuigkeiten: Die Studierenden der ZHAW fühlen sich überwiegend gesund, von den Dozierenden fair behandelt und die grosse Mehrheit ist auch mit den Lebens- und Studienbedingungen zufrieden. Doch der Reihe nach: Während der Covid-19-Pandemie hat das Institut für Public Health wiederholt Querschnittstudien bei Studierenden durchgeführt, um die Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden zu untersuchen. Es zeigte sich damals, dass Studierende unterschiedlich gut mit der Situation der «geschlossenen Hochschule» zurechtkamen. Rund ein Drittel empfand sie als belastend und zeigte moderate bis schwere Zeichen einer Depression.

Deutlich weniger Depressionen

In der aktuellen Befragung, die im Herbst 2023 stattfand und bei der rund 1000 Teilnehmende respektive 10 Prozent der ZHAW-Studierenden befragt wurden, hat sich die Situation etwas entspannt. Mittelschwere bis schwere Depressionssymptome sind stark zurückgegangen, von 30 auf rund 7 Prozent. Angststörungen haben bei den Studierenden hingegen leicht zugenommen. 

Woran liegt das? «Nicht nur in unserer Studie stellen wir eine Zunahme von Angststörungen bei jungen Menschen fest», sagt Julia Dratva, Leiterin der Studie und Co-Leiterin des Instituts für Public Health an der ZHAW. Hinsichtlich der psychischen Gesundheit seien die Daten aus der ZHAW-Befragung mit den Resultaten aus gesamtschweizerischen Erhebungen vergleichbar. Gründe für die Zunahme von Angststörungen sind gemäss Dratva vielfältig: «Faktoren können unter anderem hohe Leistungserwartungen, zunehmende Individualisierung oder soziale Isolation sein. Auch die Häufung globaler Krisen und Konflikte mag eine Rolle spielen.» 

Zufrieden, aber gestresst

Grundsätzlich sind die Studierenden mit ihrem Leben jedoch zufrieden: 80 Prozent fühlen sich mit der Wohnsituation und in ihren Beziehungen wohl, 70 Prozent fühlen sich gesund und zwei Drittel sind sowohl mit der finanziellen Situation als auch mit dem Studienalltag zufrieden. Gleichzeitig gibt über die Hälfte der Befragten an, dass sie im Studium unter Zeitdruck stehen. 39 Prozent gehen sogar davon aus, dass von den Studierenden teilweise erwartet wird, Leistungen über den vorgesehenen Workload hinaus zu erbringen. Rund 75 Prozent fühlen sich mittel bis sehr gestresst. 

«Stress kann unterschiedliche Ursachen sowie unterschiedliche Folgen haben, wie zum Beispiel chronische Schmerzen, psychische und körperliche Erschöpfung und letztendlich Leistungsabfall», so Dratva. Das spiegeln auch die Daten der Studie wider: Chronische Schmerzen sind häufig, 37 Prozent klagen täglich oder mehrmals pro Woche über Nacken- oder Rückenschmerzen, 20 Prozent über Kopfschmerzen. Ein Drittel der Befragten berichtet zudem, unter einer chronischen Erkrankung zu leiden. Erfreulicherweise fühlt sich die Hälfte der Betroffenen dadurch in ihrem Alltag jedoch nicht eingeschränkt. 

Studentisches Gesundheitsmanagement

Damit das psychische und körperliche Wohlergehen selbst in Stressphasen nicht auf der Strecke bleibt, sind Faktoren wie Resilienz, ein unterstützendes Umfeld und verständnisvolle Dozierende sehr wichtig. Und auch da haben ZHAW-Studierende gute Voraussetzungen: Die überwiegende Mehrheit, rund 80 Prozent, schätzen ihre Resilienz als gut oder gar hoch ein, drei Viertel der Befragten fühlen sich von ihrem Umfeld zudem angemessen unterstützt. «Dieses Ergebnis hat uns gefreut, ein unterstützendes Miteinander der Studierenden und gutes Verhältnis zu den Dozierenden sind wichtige, gesundheitsfördernde Ressourcen.»

«Ein Studentisches Gesundheitsmanagement ist ein zentraler Baustein für soziale Nachhaltigkeit, Bildungsgerechtigkeit und Lernerfolg.»

Julia Dratva, Co-Leiterin des Instituts für Public Health an der ZHAW

Für die ZHAW ist die Gesundheitsförderung der Studierenden ein wichtiges Thema. Ziel ist es, optimale Lernbedingungen zu schaffen, um Studierende dabei zu unterstützen, gesund zu bleiben, und das soziale Wohlbefinden zu fördern. Die gesundheitsfördernden Angebote der ZHAW sind entsprechend vielfältig: Es gibt zum Beispiel eine psychologische Beratungsstelle, die Studierende sowohl in schwierigen Lebensphasen wie auch bei Herausforderungen im Umfeld der Hochschule unterstützt, etwa bei Prüfungsangst. Die ZHAW bietet aktiv Hilfe bei Fragen zur Studienfinanzierung oder zum Studieren mit einer chronischen Krankheit. Ausserdem stehen bei sexueller Belästigung, Diskriminierung oder Mobbing vertrauliche Anlaufstellen zur Verfügung. «Ein Studentisches Gesundheitsmanagement ist ein zentraler Baustein für soziale Nachhaltigkeit, Bildungsgerechtigkeit und Lernerfolg», ist Prof. Julia Dratva überzeugt.