Vernetzt zum Erfolg: Preis für interprofessionelle Forschung
Brigitte Gantschnig hat gemeinsam mit einem interprofessionellen Team den SAMW Award für Interprofessionalität in der Forschung erhalten. Vernetzung und der Blick über den «Tellerrand» sind auch sonst zentrale Aspekte Gantschnigs Wirken in Forschung und Lehre.
In der Behandlung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern ist die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen zentral. Interprofessionelle Bestrebungen erhalten im Gesundheitswesen daher zunehmend an Bedeutung. So zeichnet etwa die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) gute Beispiele in Praxis und Forschung mit dem SAMW Award für Interprofessionalität aus. Ein Forschungsprojekt, das 2017 den Preis erhielt, ist die Evaluation der Berner Ambulanten interprofessionellen Rehabilitation (BAI Reha) für Menschen mit chronischem Schmerz. Bei dieser Studie des Inselspitals, Universitätsspital Bern und der Universität Bern wirkte auch Brigitte Gantschnig, stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Ergotherapie an der ZHAW mit.
Als Professorin für Evaluation und Assessment unterrichtet Gantschnig Bachelor- und Masterstudierende am Departement Gesundheit der ZHAW. Gleichzeitig forscht sie am Institut für Ergotherapie der ZHAW sowie an der Universitätsklinik für Rheumatologie, Immunologie und Allergologie am Inselspital und an der Universität Bern. Eines ihrer Schwerpunktthemen ist dabei die Untersuchung der Wirksamkeit interprofessioneller und ergotherapeutischer nicht-pharmakologischer Interventionen. So analysierte sie 2016 gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in der Praxis drei klinische Studien – darunter auch die Evaluation der BAI Reha. Die Erkenntnisse aus dieser Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Gefahren-Analyse nutzte das Team um Strategien zur erfolgreichen Implementierung von komplexen Interventionsstudien in der Schweiz abzuleiten.
Award motiviert für weitere Projekte
Bei der BAI-Reha Studie waren viele der erfolgsversprechenden Faktoren gegeben. Umso erfreulicher ist, dass sie nun mit dem Award gewürdigt wurde. Gantschnig erhofft sich davon aber noch mehr: «Gerade weil klinische Interventionsstudien so anspruchsvoll sind, wünsche ich mir, dass der Award Ansporn gibt für weitere solche Studien». Denn, so Gantschnig: «Es ist elementar, dass wir die Wirkung unserer ergotherapeutischen und interprofessionellen Interventionen wissenschaftlich nachweisen können – nicht zuletzt im Hinblick auf deren Finanzierung».