Von Toronto nach Winterthur – Ein Austauschsemester an der ZHAW School of Engineering
Für ein Semester tauschte Nidhi Modi den Campus der York University in Toronto mit der ZHAW School of Engineering in Winterthur. Im Interview erzählt sie, warum sie sich für die ZHAW entschieden hat, wie sie das praxisorientierte Studium bei uns beeindruckte und was sie aus ihrer Zeit in der Schweiz mitnehmen konnte.
Austauschstudentin: Nidhi Modi
Wohnort: Toronto, Kanada
Heimatuniversität: York University, Lassonde School of Engineering
Studiengang: Bachelor of Science in Informatik
Nidhi, du gehörst zu den Studierenden, die die ZHAW School of Engineering für ein Auslandssemester besucht haben. Wie hat dir der Aufenthalt an der ZHAW School of Engineering gefallen?
Ich habe meinen Aufenthalt an der ZHAW School of Engineering sehr genossen. Die Professorinnen und Professoren waren zugänglich, haben grosses Fachwissen und sind immer bereit, den Studierenden zu helfen und sie zu inspirieren. Ein Aspekt, den ich besonders schätzte, waren die kleineren Klassen. So war auch der Kontakt mit den Professorinnen und Professoren persönlicher. Durch dieses persönlichere Lernumfeld war der Austausch mit anderen einfach und ich fühlte mich ermutigt Fragen zu stellen und mich aktiv an Diskussionen zu beteiligen. Neben den akademischen Aspekten erleichterte also auch die freundliche Atmosphäre an der ZHAW die Anpassung an mein neues Umfeld. Ich schätzte es, dass das Semester gut strukturiert war und viele Möglichkeiten bot, sich mit meinen Peers auszutauschen und die Schweiz zu erkunden.
Weshalb hast du dich für die ZHAW School of Engineering entschieden?
Ich habe mich für ein Studium an der ZHAW School of Engineering entschieden, weil ich die Ausbildung an einer weltweit anerkannten technischen Hochschule erleben und in das innovative Lernumfeld der Schweiz eintauchen wollte. Der Fokus der ZHAW auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, praxisnahes Lernen und die aussergewöhnlichen Ingenieurprogramme entsprachen genau meinen akademischen Zielen. Ein weiterer entscheidender Faktor war die Möglichkeit, akademische und kulturelle Erfahrungen in Europa zu sammeln. Dies ist meiner Meinung nach in der heutigen globalisierten Welt von unschätzbarem Wert. Da die Schweiz im Herzen Europas liegt, konnte ich an den Wochenenden und in den Semesterferien in Nachbarländer wie Deutschland, Frankreich und Italien reisen und so neue Kulturen, Traditionen und Landschaften kennen lernen.
Wie hast du dich in der Klasse zurechtgefunden und wie wurdest du aufgenommen?
Anfangs brauchte ich einige Zeit, um mich an den Lehrstil und die Strukturen an der ZHAW zu gewöhnen, aber mein Sozialumfeld machte den Übergang viel reibungsloser. Die Professoren waren verständnisvoll und bereit Konzepte zu erläutern, während die kleinen Klassen die aktive Teilnahme förderten und es einfacher machten, Verbindungen sowohl mit den Dozenten als auch mit den Kommilitonen aufzubauen. Die Arbeit an Gruppenprojekten und Diskussionen in der Klasse halfen mir, mich schnell zu integrieren und mich als Teil der ZHAW zu fühlen.
Wie war der Austausch zu den anderen International Students?
Der Austausch mit anderen internationalen Studierenden war einer der Höhepunkte meines Aufenthaltes. Es war faszinierend andere Austauschstudierende mit unterschiedlichem kulturellem und akademischem Hintergrund zu treffen, von denen alle einzigartige Perspektiven in Diskussionen und Projekten einbrachten. Die ZHAW organisierte auch mehrere spezielle Programme für Austauschstudierende, wie z.B. kulturelle Integrationsaktivitäten und soziale Veranstaltungen. Diese Initiativen und die ESN-Exkursionen haben mir nicht nur geholfen Freundschaften zu knüpfen, sondern auch Einblicke in die Schweizer Kultur und Lebensweise zu erhalten. Im Grossen und Ganzen kann ich sagen, dass mir der Austausch die Möglichkeit bot, mit anderen zusammenzuarbeiten, neue Ideen zu erkunden und aus meiner Komfortzone herauszutreten, was ihn zu einer unvergesslichen Erfahrung machte.
Was ist hier denn anders als an der York University?
Ein grosser Unterschied ist der Praxisansatz an der ZHAW. Der Lehrplan legt einen stärkeren Schwerpunkt auf angewandtes Lernen, wobei praktische Projekte und reale Problemlösungen in die Kursarbeit integriert werden. Ein weiterer wichtiger Unterschied war, wie bereits erwähnt, die kleinere Klassengrösse, die einen engeren Kontakt zu den Professoren und Kommilitonen ermöglichte. An meiner Heimathochschule gibt es oft mehrere Beurteilungen, wie z.B. Tests, Zwischenprüfungen und Quiz, die eine gleichmässige Verteilung der Noten zur Folge haben. An der ZHAW wird der Grossteil der Noten durch die Abschlussprüfungen bestimmt. Ich musste dadurch meine Lerngewohnheiten ändern und mich auf eine langfristige Vorbereitung konzentrieren. Auch der kulturelle Aspekt des Studiums in der Schweiz war einzigartig. Die Vielfalt der Studierenden und die Betonung einer gesunden Work-Life-Balance haben mich beeindruckt.
«Natürlich dürfen auch Entdeckungsreisen nicht fehlen, denn das bereichert die Erfahrung des Austauschs.»
Was ist das Wertvollste, was du hier gelernt hast?
Ich denke, ich habe hier nicht nur viel Technik-Know-how gelernt, sondern auch andere wichtige Kompetenzen, die mir in meiner Karriere auf jeden Fall weiterhelfen werden. Zum Beispiel habe auch meine Perspektive als Ingenieurin durch praktische Projekte und die Zusammenarbeit mit Gleichaltrigen mit unterschiedlichem Hintergrund erweitert. Auf persönlicher Ebene habe ich die schöne Erfahrung gemacht, neue Freunde aus der ganzen Welt gefunden zu haben. Da ich die Landessprache zu Beginn nicht gut verstand, musste ich mich anpassen, wie ich kommunizierte. Ich musste etwas anders und einfallsreicher kommunizieren, was meine zwischenmenschlichen Fähigkeiten sicherlich gefördert hat.
Welchen Rat würdest du Studierenden geben, die ein Auslandssemester in Erwägung ziehen?
Mein Ratschlag wäre, sich voll und ganz auf die Erfahrung einzulassen. Es ist sicher gut, wenn man offen ist für neue Lernmethoden und kulturelle Unterschiede. Auch die Gelegenheit, viele verschiedene Kontakte zu knüpfen, sollte man unbedingt nutzen.
Möchtest du noch etwas sagen?
Ich bin unglaublich dankbar für die Möglichkeit, an der ZHAW School of Engineering zu studieren. Es war eine wertvolle Erfahrung. Ich lernte nicht nur neue fachliche Skills, sondern auch Persönliche. Die Freundschaften, die ich geschlossen habe, die Orte, die ich erkundet habe, und die Herausforderungen, die ich gemeistert habe, werden mir noch lange in Erinnerung bleiben und helfen mir für die Zukunft. Ich kann jedem, der die Möglichkeit hat, ein Auslandssemester wärmstens empfehlen.