ZHAW digital fördert ausserordentliche COVID-19-Projekte mit 500'000 Franken
Als Reaktion auf die aktuelle Lage unterstützt ZHAW digital Projekte, welche übergeordneten Nutzen während der Pandemie stiften. Gefördert werden 27 Anträge, die sich mit der digitalen Transformation inner- und ausserhalb der ZHAW beschäftigen.
Der Aufruf Anfangs April war ein voller Erfolg. Insgesamt 109 Projekte aus den Bereichen Forschung, Bildung, Management und Administration wurden eingereicht. Sie alle wollen in der jetzigen Situation Nutzen stiften und die Hochschul- und Zusammenarbeitskultur aufrecht erhalten. 27 der Projekte haben grünes Licht erhalten und werden mit bis zu 20'000 Franken pro Antrag gefördert.
«Schon wenige Stunden nach dem Aufruf gingen die ersten Projektvorschläge ein», sagt Daniel Baumann, geschäftsführender Leiter von ZHAW digital erfreut. «Uns war klar, dass es jetzt schnell gehen muss. Innerhalb eines Monats haben wird den Aufruf lanciert und sämtliche Gelder gesprochen. Die breite Beteiligung und das Tempo sind ein gutes Beispiel für das Motto von ZHAW digital: Gemeinsam und anders.»
Vom digitalen Apéro zum Videogame
Eines der geförderten Projekte entwickelt ein Videogame zum Verhältnis von Pandemien und Stadträumen. Eingereicht hat es Andri Gerber vom Institut Urban Landscape. Das Spiel soll aufzeigen, in welchen Stadträumen aufgrund der Dichte eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht. Der Spieler muss im Game verschiedene städtische Räume durchlaufen und dabei konstant die 2-Meter-Abstandsregel einhalten. Je fortgeschrittener das Level, desto weniger Ausweichraum.
Ein Projekt der School of Management and Law setzt sich mit Digitalveranstaltungen auseinander. Denn obwohl der Unterricht sowie die interne Zusammenarbeit an der ZHAW wegen COVID-19 beschleunigt digitalisiert wurden, mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden. Dank des Projekts von Daniel Hardegger sollen Templates erstellt werden, welche die Durchführung von Digitalveranstaltungen inklusive Networking für die gesamte ZHAW vereinfachen. «Aktuell sammeln wir Veranstaltungen, die verschoben werden mussten und die von der Erweiterung der sozialen Interaktion in den digitalen Raum profitieren würden», sagt Hardegger. Digitalveranstaltungen können damit bestehende «reale» Veranstaltungen um den digitalen Raum erweitern oder, bei Bedarf, in diesen verschoben werden.
In die gleiche Kerbe schlägt ein Projekt zum digitalen Klassenzimmer des Departements Life Sciences and Facility Management. Eingereicht hat es Christoph Lustenberger, Dozent Factory Management und Automation. In seinem Projekt werden mehrere reale Umgebungen inklusive Gegenstände zu einem digitalen Klassenzimmer vernetzt. Der Dozent steht in einem physischen Zimmer, das mit mehreren Kameras sowie einem digitalen Whiteboard bestückt ist. Er hat die Möglichkeit, Perspektiven zu wechseln und die Studierenden aktiv in den Unterricht miteinzubeziehen. So soll der Nachteil der Distanz vermindert und die Interaktion zwischen Dozierenden und Studenten gefördert werden.
Umsetzung bis Ende Jahr
Gefördert werden die 27 Projekte mit Mitteln aus dem Digital Futures Fund (DFF) von ZHAW digital. Das Ziel des DFF ist es, Anliegen aus der ZHAW digital Community zu fördern. Der DFF ist Teil des Bestrebens, ermutigende Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden der ZHAW zu schaffen und die Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der ZHAW digital Community zu fördern. Sämtliche Projekte rund um COVID-19 werden bis Ende 2020 umgesetzt.