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Mitglieder Digital Futures Lab

Diese drei Fellows sind im Juni 2020 gestartet. Einen Überblick zu allen Fellows findest du hier.

Alexander Posth

«Das Netzwerk ist ein riesiger Vorteil für mich. Ich hoffe, dank der Community besseren Zugang zu politischen Entscheidungsträgern und bessere Sichtbarkeit zu bekommen.»

Woran forschst du?

Es geht um Sustainable Finance, um ESG (Environment, Social, Governance). Ich will Pensionskassen, Banken und Assetmanagern helfen, nachhaltiger zu investieren, und politische Impulsgeber unterstützen, die notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft voranzubringen. Einerseits, um den Klimawandel abzubremsen, andererseits aber auch, um zum Beispiel den fairen Handel zu unterstützen. Die Politik hat erkannt, dass sie diesen Wandel nicht allein bewerkstelligen kann, es bedarf einer gesamtwirtschaftlichen Kraftanstrengung. Dies bedeutet insbesondere, dass zum Beispiel Subventionen nicht am falschen Ort landen dürfen und dass Finanzmarktteilnehmer ermuntert werden müssen, nachhaltig zu agieren. Aktuell ist es schwierig, nachhaltig zu investieren, weil es viele verschiedene Nachhaltigkeits- oder ESG-«Labels» gibt, die sich schlecht miteinander vergleichen lassen. Mein Ziel ist es, ein qualitativ hochwertiges «Label» für den Finanzmarkt zu kreieren. Dabei setze ich an auf der Seite der Technologien: Ich will den «Green Impact» über Patente messen und so vergleichbar machen. So ähnlich wie zum Beispiel die Energieverbrauchskennzeichnungen bei Elektrogeräten. Wenn sich also einen Regierung oder eine Finanzinstitution sagt: «Wir wollen Unternehmen fördern oder in solche investieren, die CO2 aus der Luft filtern und unterirdisch einschliessen», dann können sie mit Hilfe meines «Labels» leichter entscheiden, welche Firma in diesen Technologien aktiv sind und also zu ihrem Nachhaltigkeitskonzept passt. Und dieses Label hat dann Gewicht, denn es kommt von einer unabhängigen Hochschule.

Also gibt es noch gar keine solche Labels?

Doch, aber die werden teilweise mittels Umfragen kreiert. Die Firmen füllen dann also selbst aus, wie «grün und nachhaltig» sie sind. Das hat zur Folge, dass viele Ratings oder Scores im ESG-Bereich eine Vielzahl von Schwächen aufweisen: qualitative Aussagen, starke Verzerrungen in den Daten, gegensätzliche Ratings, und, und, und… Ich hingegen vergleiche die Patenteportfolien der Firmen miteinander, und die beruhen auf quantifizierbaren Daten – genau das meine ich auch mit «Digitalization of Greenness».

Inwiefern kannst du von der DFL-Community profitieren?

Ich habe in meinem Research noch offene Fragen zur Methodik, da erhoffe ich mir fachlichen Austausch mit den Fellows in der Community. Ausserdem ist das Netzwerk ein riesiger Vorteil für mich. Ich hoffe, dank der Community besseren Zugang zu den politischen Entscheidungsträgern und bessere Sichtbarkeit zu bekommen.

Inwiefern profitiert die ZHAW von deiner Forschung?

Wir können als Hochschule zeigen, dass uns Nachhaltigkeit wichtig ist und dass wir das Thema wissenschaftlich proaktiv angehen. Meine Arbeit vereint die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Sie kann der Politik zeigen, wie sie ihre Investitionen tätigen muss, um die Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit zu transformieren – und das geht uns alle an.

Michael Gemperle

«Ich betrete in der Forschung Neuland. Mit meinem Projekt möchte ich dazu beitragen, dass digitale Technologien vermehrt unter dem Blickwinkel ihrer gesellschaftlichen Verwendung diskutiert werden.»

Woran forschst du?

Ich befasse mich mit dem Einsatz digitaler Technologien durch Hebammen und Gynäkologinnen. In der Geburtshilfe werden der direkte Kontakt und das Gespräch hochgeschrieben – und gleichzeitig haben in dieser Welt digitale Hilfsmittel einen eher schweren Stand. Ich möchte herausfinden, woran das liegt. Dafür werde ich qualitative Interviews und eine Online-Umfrage bei Hebammen und Gynäkologinnen durchführen. Zum anderen möchte ich ausgehend von dieser Erhebung zwei bis drei besonders spannende Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologie erörtern. Die Corona-Situation hat der Thematik zusätzlich Bedeutung verliehen, und umso motivierter bin ich, diese Fragen zu bearbeiten.

Wie kannst du von der Community profitieren?

Als Soziologe interessieren mich die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen eine Technologie verwendet wird, sehr. Durch die unterschiedliche disziplinäre Verankerung der Fellows stelle ich mir die Community diesbezüglich extrem anregend vor!

Was für einen Nutzen bietest du mit deiner Forschung der ZHAW?

Ich betrete in der Forschung Neuland. Zudem möchte ich dazu beitragen, dass digitale Technologien vermehrt unter dem Blickwinkel ihrer gesellschaftlichen Verwendung diskutiert werden. Schliesslich dürfte meine Arbeit Grundlagenwissen dafür liefern, dass dieses Thema eine stärkere Beachtung in der Ausbildung von Berufsleuten erhält.

Josef Spillner

«Mir ist es wichtig, gesellschaftlich relevantes Wissen zu Basistechnologien erarbeiten zu können. Wir können damit als Fachhochschule ein grösseres Spektrum abdecken, von der Innovation bis zum Transfer.»

Woran forschst du?

Ich befasse mich mit «Smart cities and regions services enablement». Das kann zum Beispiel das Back-End für eine App sein, die in der Stadt freie Parkplätze anzeigt oder Technologien, die helfen, das Verkehrsaufkommen in Echtzeit zu regeln. Die Technologien, die Anwendungsentwickler heute benutzen, unterscheiden sich im Grunde genommen nicht gross von denen, die vor zehn Jahren schon in Betrieb waren. So zum Beispiel auch die neue Corona-Tracing-App. Die läuft mit Bluetooth Low Energy als neuestem Technologieanteil und das gibt es seit 2009. Ich möchte zeigen, dass und wie man durch Paradigmenkombination solche Anwendungen schneller und auch besser entwickeln kann.

Wie kannst du von der Community profitieren?

Ich freue mich, institutsübergreifend Kontakte herzustellen, was man sonst ja nicht gross macht. Ich habe zum Beispiel auch schon erste Anfragen von potentiellen Fellows erhalten, die sich neu bewerben möchten.

Wie profitiert die ZHAW von deiner Forschung?

Ich glaube, meine Forschung trägt zur Profilbildung bei. Mir ist es wichtig, gesellschaftlich relevantes Wissen zu Basistechnologien erarbeiten zu können. Wir können damit als Fachhochschule ein grösseres Spektrum abdecken, von der Innovation bis zum Transfer.