CHF 150'000 für Borobotics: Der Weg für Testbohrungen ist jetzt frei
Das ZHAW-Spin-off Borobotics revolutioniert mit ihrem selbst entwickelten Bohrroboter den Bohrprozess für erdgekoppelte Wärmepumpen. In Zukunft werden dadurch Geothermiebohrungen an Orten möglich, wo bisherige Technologien zu viel Platz brauchen und zu teuer sind. Dafür wurde das Unternehmen von der Venture Kick Initiative mit CHF 150'000 für Testbohrungen gefördert.
Für die künftige Wärmeversorgung spielt Geothermie eine immer wichtigere Rolle. Allerdings kommen herkömmliche Technologien bisher mit Nachteilen daher: Energieintensität, hohe Kosten, Ungenauigkeit, Lärmbelästigung, Landschaftszerstörung und grosser Platzbedarf. Nicht überall kommt daher die oberflächennahe Geothermie zum Einsatz. Gleichzeitig kann die grosse Nachfrage nach Erdwärme nicht gedeckt werden, da es weder genug Bohrgeräte noch Fachpersonal für die Bedienung gibt. Das ZHAW-Spin-off Borobotics entwickelt daher derzeit eine autonome und energieeffiziente Lösung: einen Bohrroboter, der zusammen mit der Zusatzausrüstung bis zu 90 Prozent weniger Platz benötigt als die bisherigen Lösungen und gleichzeitig die Kosten, die Lärmbelästigung und den CO2-Ausstoss der Bohrung deutlich reduziert. Durch die Kompaktheit des Systems können nun Bohrungen an Orten realisiert werden, wo vorher nicht genügend Platz vorhanden war. Die Bohrroboter müssen von den Bohrunternehmen nicht gekauft werden - die Einnahmen werden durch ein Servicemodell erzielt, bei dem die Bohrunternehmen pro gebohrte Meter zahlen.
Unterstützung mit Finanzen und Know-how
Mit diesem Konzept hat Borobotics die Initiative Venture Kick überzeugt und wird nun mit insgesamt CHF 150'000 unterstützt. Dazu wurde das Start-up über mehrere Monate von Venture Kick begleitet. Dank dieser Investition kann Borobotics an einem funktionstüchtigen Prototyp arbeiten, der 2024 vorgestellt werden soll. «Wir waren sehr zufrieden mit unserer Erfahrung mit Venture Kick. Das Programm hat sich als sehr hilfreich erwiesen, nicht nur in Bezug auf die Bereitstellung von Finanzmitteln, sondern vor allem in Bezug auf die Inputs, die wir während der Kickers Camp Sessions erhalten haben», sagt Moritz Pill, CFO und Mitgründer von Borobotics. «Das Programm war gut strukturiert und organisiert: Wann immer etwas unklar war oder wir weiteren Rat brauchten, wurde uns sehr schnell weitergeholfen.»
Versuchsplätze gesucht
Die Finanzspritze will Borobotics für die Bohrtests des Roboters einsetzen. Dazu sucht das Start-up derzeit nach Versuchsplätzen, um Bohrungen zuerst in 20 und 50 Meter Tiefe und später in bis zu 200 Meter Tiefe durchführen zu können. Idealerweise sind die Versuchsplätze mit dem Auto zugänglich und verfügen über Strom- und Wasseranschlüsse. Hans-Jörg Dennig, CEO und Mitgründer, erklärt dazu: «Das Ziel der Testbohrungen ist, die einzelnen Komponenten des Bohrroboters auf Zuverlässigkeit und Funktionstüchtigkeit vor allem in verschiedenen Untergründen zu überprüfen.»