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Telecare-Technologien für eine alternde Gesellschaft in Europa: Ist-Stand und zukünftige Entwicklungen

Ergebnis

Es wurden 77 Artikel für die Review berücksichtigt. Zudem wurden weitere 15 Artikel von den Experten empfohlen und in die Studie eingeschlossen. Von 61 angeschriebenen Experten haben 17 an der Befragung teilgenommen.

Derzeit gibt es eine grosse Vielfalt an Geräten und Dienstleistungen im Telecare-Bereich. Die identifizierten Geräte gehören zu den Kategorien: Sensoren und Apparate für das Monitoring, Alarmierungssysteme, Kommunikationssysteme, Video oder andere bildgebende Geräte, Smartphones mit Applikationen und spezialisierte medizinische Geräte, welche über das Internet Daten versenden beispielsweise für Ferndiagnosen. Zu den Dienstleistungen gehören unter anderen: Monitoring, Konsultationen, Diagnostik, Rezepte ausstellen, Krankheitsmanagement, durch Kommunikation erbrachte Unterstützung und Interventionen wie beispielsweise das Training von motorischen Funktionen bei Patienten oder medizinische Eingriffe. Geräte der neueren Generation verfügen oft über mehrere Funktionen zudem wurden diese meist für den Heimgebrauch oder im klinischen Setting zunehmend jedoch auch für den mobilen Gebrauch konzipiert. Im Einsatz sind derzeit hauptsächlich Geräte der ersten Generation wie beispielsweise Alarmknöpfe oder –sensoren. Neuere Geräte dagegen sind in der Praxis erst wenig in Gebrauch. Zudem bestehen grosse Unterschiede in der Verbreitung dieser Technologien in den einzelnen europäischen Ländern.

Bezüglich zukünftiger Entwicklungen ist mit einer grösseren Verbreitung und einer regulären Integration solcher Dienstleistungen in die Gesundheitsversorgung der europäischen Länder zu rechnen. Dafür sprechen vor allem verschiedene demographische und soziale Entwicklungen, der Fachkräftemangel sowie die aktive Förderung solcher Produkte durch die EU (z.B. AAL-Programme). Für eine ungehinderte Verbreitung braucht es jedoch ethische und rechtliche Auseinandersetzungen in den einzelnen Ländern sowie die Schaffung eines gerechten und geregelten Zugangs zu den Produkten und Dienstleistungen.

Beschreibung

Hintergrund:

Aufgrund der demographischen Entwicklung wird der Anteil pflegebedürftiger und auf Hilfe angewiesener Menschen stark ansteigen. Das führt zu Engpässe personeller Art in der gesundheitlichen Versorgung dieser Menschen. In der Schweiz, wie in anderen OECD-Ländern auch, wird ein Fachkräftemangel in den Gesundheitsinstitutionen durch die erhöhte Nachfrage an Versorgungsleistungen prognostiziert (Jaccard Ruedin & Widmer, 2010). Zunehmend wird daher in der Versorgung von älteren Menschen auf neue Technologien gesetzt, welche die Pflege und Betreuung unterstützen und entlasten. Vor diesem Hintergrund braucht es Studien zur Technologiefolgenbewertung, welche die Chancen und Risiken von Technologien und deren Einsatz untersuchen. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt «Parliaments and Civil Society in Technology Assessment» PACITA (Parlamente und bürgerliche Gesellschaft in der Technologiefolgenabschätzung) lanciert. Darin sollen europäische Länder, die selbst noch keine Technikfolgenabschätzungs-Einrichtung haben, am konkreten Beispiel der "Telecare Technology in Europe", dargelegt werden, wie eine Technologiefolgenabschätzung durchgeführt werden kann.

Projektziel:

Im Rahmen dieses Projekts wurde für das Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS eine Literaturreview und Expertenbefragungen zu Telecare-Technologien in Europa durchgeführt zum derzeitigen Stand und zukünftige Entwicklungen. Diese Übersicht diente als Ausganslage für eine Technologiefolgenbewertung.

Methode:

Eine Literatursuche wurde in den fünf Datenbanken Ageline, CINAHL, Abstracts in Social Gerontology und Medline durchgeführt. Es wurden nur Artikel berücksichtigt, welche eine europäischen Fokus hatten. Zudem wurden Experten aus den Bereichen Forschung, Gerontologie, Technik und Technologiefolgenabschätzung aus verschiedenen Europäischen Ländern schriftlich befragt zum Ist-Stand und zukünftige Entwicklungen auf dem Gebiet der Telecare.

 

Eckdaten

Projektleitung

Projektteam

Prof. Dr. Heidrun Karin Becker

Projektpartner

Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS

Projektstatus

abgeschlossen, 05/2013 - 12/2013

Institut/Zentrum

Institut für Ergotherapie (IER)

Drittmittelgeber

Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS