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Herdenschutz mit Hunden – Wahrnehmung und Verhalten von Outdoorsportlern (Wandern und Mountainbiking)

Erarbeitung von Grundlagen zur Minimierung von Konflikten

Beschreibung

Zusammenfassung Herdenschutzhunde werden seit Jahrtausenden eingesetzt, um Nutztiere vor Raubtieren zu schützen. Mit der erneu-ten Besiedelung der Schweizer Alpen durch die Grossraubtiere Wolf, Bär und Luchs gewinnt der Herdenschutz wie-der an Bedeutung. Eine wichtige Aufgabe ist die Information der breiten Öffentlichkeit zum Thema «Herdenschutz-hunde» mit dem Ziel, das Konfliktpotential zwischen Herdenschutzhunden und Outdoorsportlern zu minimieren. Die Wahrnehmung der Hunde und der entsprechenden Informationen durch die Outdoorsportler und ihre Reaktion darauf spielt spielt dabei eine zentrale Rolle.
In einer gesamtschweizerischen Onlinebefragung mit 1335 Personen, einer Befragung an Herdenschutzhunde-Standorten mit 388 Personen und einem Monitoring mit automatischen Fotokameras an Standorten mit Informations-tafeln wurde das Verhalten von Wanderern und Mountainbikern untersucht.
Es zeigte sich, dass das Thema «Herdenschutz mit Hunden» von den befragten Personen mit Interesse wahrgenom-men wird und die Arbeit der Herdenschutzhunde respektiert wird. Die Personen wissen auch grundsätzlich, wie sie bei einer Begegnung mit Herdenschutzhunden reagieren müssen. Die Informationstafeln mit den Verhaltensregeln dienen dazu als wichtigstes Kommunikationsmittel und werden von rund einem Viertel der Besucher wahrgenom-men. Bei einem Grossteil der Befragten hatte eine Begegnung mit Herdenschutzhunden auch keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf ihrer Tour. Dennoch zeigte ein Bildexperiment in der Onlinebefragung, dass das Vorkommen von Herdenschutzhunden in einer gestellten Situation einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden der befragten Personen hatte.
Es wird daher empfohlen, in der Wandersaison nach Möglichkeit die Bestossung der Weidezonen nahe an den stark frequentierten Wander- und Bikerouten unter Einsatz von Herdenschutzhunden vermeiden werden. Ansonsten soll-ten die Wanderwege an kritischen Stellen ausgezäunt werden. Das Angebot mit den Informationstafeln an geeigne-ten Standorten beim Ausgangspunkt der Tour soll weiter auszubauen.

Eckdaten

Projektleitung

Projektteam

Projektpartner

Kanton Graubünden / Fachstelle Langsamverkehr; Schweizer Wanderwege; AGRIDEA Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums

Projektstatus

abgeschlossen, 01/2016 - 12/2017

Institut/Zentrum

Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR)

Drittmittelgeber

AGRIDEA Schweizerische Vereinigung für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums; Schweizer Wanderwege; Kanton Graubünden / Fachstelle Langsamverkehr