Substanzgebrauch zur Aufrechterhaltung der Betätigungsausführung bei Personen mit chronischem Schmerz
Rund 18 % der Schweizer Bevölkerung leidet an chronischen Schmerzen, die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Diese Studie erfasst den aktuellen Forschungsstand zum Substanzkonsum bei chronischen Schmerzen und dessen Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit

Ergebnis
Die Analyse von 53 Studien (1986–2024) zeigte eine vielfältige Verteilung der Publikationsjahre und geografischen Herkunft, wobei die meisten Studien aus dem Globalen Norden stammen. Die Ergebnisse des Scoping Reviews verdeutlichen die komplexe Beziehung zwischen Substanzkonsum und Arbeitsfähigkeit. Die Mehrheit der Studien hebt hervor, dass Substanzkonsum, insbesondere der Gebrauch von Opioiden, zu einer verringerten Arbeitsfähigkeit, erhöhtem Arbeitsausfall und einer geringeren Wahrscheinlichkeit der Rückkehr in den Beruf führt. Allerdings berichteten einige Studien, dass Opioide und Methadon in bestimmten Fällen die Arbeitsfähigkeit fördern können.
Substanzkonsum beeinflusst die Arbeitsfähigkeit von Personen mit chronischen Schmerzen erheblich, indem er häufig die berufliche Leistungsfähigkeit und Arbeitsfähigkeit verringert sowie den Arbeitsausfall erhöht. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert integrative gesundheitliche und soziale Strategien sowie eine weiterführende Erforschung umfassender, interprofessioneller Interventionen.
Beschreibung
Hintergrund
Rund 18 % der Schweizer Bevölkerung leidet mindestens einmal im Leben an chronischen Schmerzen. Chronische Schmerzen beeinflussen alle Bereiche des täglichen Lebens und haben negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, die Arbeitsfähigkeit und das Wohlbefinden von Personen mit chronischem Schmerz. Verschriebene Medikamente wie Opioide werden von Personen mit chronischem Schmerz in erster Linie zur Schmerzlinderung eingenommen. Auch der Gebrauch von ärztlich verschriebenem Cannabis zur Schmerzbehandlung ist in den letzten Jahren deutlich bekannter geworden. Studien zeigen, dass Personen mit chronischem Schmerz zusätzliche Substanzen wie Alkohol, Tabak und Benzodiazepine konsumieren, um mit dem Schmerz umgehen zu können. Diverse ergotherapeutische Studien haben gezeigt, dass Personen Substanzen einnehmen, um fähig zu sein, gewisse Betätigungen nachzugehen. Es ist jedoch nicht bekannt, inwieweit sich die Forschung mit dem Substanzkonsum bei chronischen Schmerzen in Bezug auf Aufrechterhaltung der Betätigungsausführung beschäftigt hat.
Ziel
Das Ziel dieser Studie war die aktuelle Forschungslage zu erfassen und erste Erkenntnisse über den Gebrauch von Substanzen bei chronischen Schmerzen für die Aufrechterhaltung der Betätigungsausführung zu gewinnen.
Methode
Ein Scoping Review nach der 5-Schritt Methode von Arksey & O’Malley wird durchgeführt.
Eckdaten
Projektleitung
Stellv. Projektleitung
Anna Baldissera
Projektteam
Dr. Thomas Friedli (Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW), Dr. Michael Sy
Projektpartner
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW / Institut für Soziale Arbeit und Gesundheit; Inselspital Bern / Universitätsklinik für Rheumatologie und Immunolgie; Universität Bern
Projektstatus
abgeschlossen, 04/2023 - 10/2024
Drittmittelgeber
Stiftung für Ergotherapie Zürich; Sandoz Pharmaceuticals AG