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Mobiles Bezahlen erfährt deutlichen Wachstumsschub

Die Schweizer Bevölkerung nutzt immer häufiger mobile Bezahlformen. Mittlerweile werden nur die Debitkarte und Bargeld noch häufiger zum Bezahlen eingesetzt. Twint wird bei jeder zehnten Zahlung verwendet. Das zeigt der aktuelle Swiss Payment Monitor der ZHAW und der Universität St. Gallen.

Zahlungen mit einem mobilen Gerät wie Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch sind mit einem Anteil von 21 Prozent gemessen an der Anzahl Transaktionen mittlerweile auf dem dritten Platz der Zahlungsmittel. Dies umfasst einerseits Zahlungen direkt über das Bankkonto etwa mit TWINT, andererseits aber auch Zahlungen mit in einer App hinterlegten Kredit- oder Debitkarte wie bei Apple Pay oder Samsung Pay. Am häufigsten bezahlt wird mit der physischen Debitkarte (29 Prozent der Zahlungen), dicht gefolgt von Bargeld (28 Prozent). Das zeigt der zum neunten Mal durchgeführte Swiss Payment Monitor (SPM) der ZHAW und dem Center for Financial Services Innovation der Universität St.Gallen. Für die Untersuchung wurden im Mai 2023 rund 1450 Personen repräsentativ für die ganze Schweiz befragt.

Onlinefähige Debitkarten als Wachstumstreiber

Im Vergleich zu den anderen Zahlungsmitteln ist die Häufigkeit der Nutzung der Debitkarte seit der letzten Erhebung vor einem halben Jahr gestiegen, unter anderem auch als hinterlegtes Zahlungsmittel bei mobilen Transaktionen. «Die neue Generation von Debitkarten ist onlinefähig und offenbart neue Einsatzmöglichkeiten, was die Attraktivität der Debitkarte erhöht und mobiles Bezahlen fördert», sagt Tobias Trütsch, Zahlungsökonom der Universität St.Gallen. Dies zeigt sich auch in der zunehmenden Einsatzhäufigkeit der Debitkarte als Abrechnungsprodukt im Distanzgeschäft (+4 Prozentpunkte), wo sie mit einem Anteil an der Anzahl Transaktionen von 14 Prozent auf Platz vier landet.

Jede zehnte Zahlung mit Twint

Twint ist die am häufigsten genutzte mobile Bezahlform in der Schweiz. Insgesamt wird bereits jede zehnte Zahlung mit Twint getätigt. «Twint spielt im Präsenzgeschäft, welches 86 Prozent aller Zahlungen ausmacht, eine immer wichtigere Rolle», sagt ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann. «Mit einem Anstieg von 4 Prozent auf 7 Prozent gemessen an der Anzahl Transaktionen weist Twint beim Bezahlen vor Ort ein starkes Wachstum auf.»
Im Distanzgeschäft ist Twint mit einem Anteil von 33 Prozent gemessen an der Anzahl Transaktionen mittlerweile auf Platz eins, gefolgt von der Kreditkarte als Abrechnungsprodukt (27 Prozent) und der Rechnung (21 Prozent). Bei der Betrachtung der Umsatzanteile bleibt Twint im Distanzgeschäft mit 20 Prozent aber weiterhin deutlich hinter der Rechnung (49 Prozent) und der Kreditkarte als Abrechnungsprodukt (24 Prozent) zurück.

Bargeldgebrauch sinkt wieder

Die Nutzung von Bargeld geht im Vergleich zur letzten Erhebung wieder leicht zurück (-1,1 Prozentpunkte), nachdem sie sich im Jahr 2022 stabilisiert hatte. Bargeld bleibt aber mit einem Anteil von rund 28 Prozent gemessen an der Anzahl Transaktionen das am zweithäufigsten verwendete Zahlungsmittel.
Demgegenüber nimmt der Anteil Befürworter und Besitzer von Bargeld zu. Mehr Personen denn je seit der Erhebung des SPM lehnen eine Abschaffung von Bargeld ab. Zudem stieg der Anteil der Schweizer Bevölkerung, welche üblicherweise Bargeld im Portemonnaie mit sich führt, nachdem dieser in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist.

Bargeldbezug an der Ladenkasse spart Zeit

Bargeld wurde bereits von einem Fünftel der Schweizer Bevölkerung an einer Ladenkasse bezogen (sog. «Cash-Back-Verfahren»). Dabei wird vor allem die Bequemlichkeit, Zeitersparnis und die Gebührenfreiheit als Grund erwähnt. «Oftmals ist für die Befragten aber auch kein entsprechender Bancomat oder Bankschalter in der unmittelbaren Umgebung verfügbar, insbesondere in ländlichen Gebieten», erklärt Tobias Trütsch. «Die Bedeutung alternativer Bargeldbezugsmöglichkeiten wird vor dem Hintergrund abnehmender Geldautomaten und Bankfilialen weiter zunehmen.»

Kontakt

Dr. Marcel Stadelmann, Senior Researcher, ZHAW School of Management and Law,
Telefon 058 934 46 46, E-Mail marcel.stadelmann@zhaw.ch

Dr. Tobias Trütsch, Managing Director, Center for Financial Services Innovation, Universität St. Gallen,
Telefon 071 224 71 55, E-Mail tobias.truetsch@unisg.ch