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Gesundheit

Neuer Masterstudiengang für Hebammen

Ein Meilenstein in der Berufsentwicklung der Hebammen: Im September startet an der ZHAW und der BFH der erste Master-of-Science-Studiengang für Hebammen in der Deutschschweiz. Weil die Ansprüche an die Geburtshilfe und das Gesundheitswesen steigen, braucht es Hebammen mit erweiterten klinischen Kompetenzen.

Der Zürcher Fachhochschulrat hat am 7. Februar 2017 den neuen Masterstudiengang Hebammen bewilligt, den die Berner Fachhochschule BFH und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW gemeinsam entwickelt haben. Ab Herbstsemester können nun Hebammen mit einem Bachelorabschluss ein konsekutives Masterstudium beginnen.

Berufsbegleitend und interprofessionell

Der neue Master-of-Science-Studiengang (MSc) wird berufsbegleitend über die Dauer von sechs Semestern in Bern und Winterthur angeboten. Das Studium lässt sich so mit der Praxis verknüpfen und neben familiären Verpflichtungen absolvieren. Die Inhalte bauen auf dem Bachelor-of-Science-Studium auf, das für die Berufsausübung qualifiziert. Theoretisches Wissen und praktische Fertigkeiten werden gleichermassen vermittelt. Zudem werden spezifische Themen gemeinsam von Hebammen- und Pflegestudierenden bearbeitet, was die spätere Zusammenarbeit in interprofessionellen Teams fördert.

Die verbesserte Zusammenarbeit von Gesundheitsfachleuten soll in der Schweiz langfristig das Gesundheitswesen entlasten, zum Beispiel mit hebammengeleiteten Versorgungsmodellen. «Während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett werden Frauen und ihre Familien von verschiedenen Berufsgruppen mit ihrem Spezialwissen betreut. Hebammen mit einem Masterabschluss können für eine optimale Betreuung die interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflegefachpersonen, Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Gesundheitsfachleuten koordinieren», sagt Beatrice Friedli, Leiterin des ZHAW-Instituts für Hebammen.

Praxis wartet auf Hebammen mit Master

In der Schweiz kommen jährlich rund 85 000 Kinder auf die Welt, 17 000 davon im Kanton Zürich. Nicht alle Geburten verlaufen reibungslos. Komplexe Betreuungssituationen bei chronischen Erkrankungen, traumatisierten Frauen oder psychischen Beeinträchtigungen fordern die Geburtshilfe täglich. Hebammen mit einem Masterabschluss können diese Herausforderungen annehmen. Mit ihren vertieften fachlichen und forschungsmethodischen Kompetenzen übernehmen sie Verantwortung in den interdisziplinären Bereichen klinische Expertise, Leadership, Lehre und Forschung. «Hebammen MSc sind gefragt als Fachexpertinnen in der Praxis, Forscherinnen für die Berufs- und Qualitätsentwicklung oder Dozentinnen in der Lehre. Ausserdem können sie den akademischen Weg weitergehen und einen Doktortitel erlangen», so Beatrice Friedli zu den vielfältigen Berufswegen.

Gemäss Bedarfsanalysen sind in der Schweiz vermehrt spezialisierte und hochqualifizierte Gesundheitsfachpersonen gefragt. Hebammen mit einem Masterabschluss können mit ihren erweiterten Kompetenzen in einer Advanced-Practice-Rolle tätig sein. In dieser optimieren sie beispielsweise die Betreuung für Schwangere mit Diabetes und führen selbst die Sprechstunde durch. Auch psychosozial benachteiligte Frauen können von anspruchsvollen Betreuungskonzepten profitieren, welche von Hebammen MSc entwickelt werden. Damit leisten die künftigen Hebammen mit Masterabschluss einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.

Kontakt

ZHAW-Departement Gesundheit, Beatrice Friedli, Leiterin Institut für Hebammen,
Telefon 058 934 63 50, E-Mail beatrice.friedli@zhaw.ch 

Medienstelle
José C. Santos, Leiter Kommunikation ZHAW-Departement Gesundheit,
Telefon 058 934 63 84, E-Mail jose.santos@zhaw.ch