Take care – Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken
Das Kinder- und Jugendalter bietet viele Chancen zum Stärken der psychischen Gesundheit sowie zur frühen Erkennung psychischer Störungen. Die Take Care Materialien bieten alltagsnahe Tipps für Eltern und Jugendliche sowie kompakte Informationen für Kinder- und Hausärzt:innen und Lehrpersonen.
Für Eltern von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie Sie die psychische Gesundheit Ihres Kindes stärken können? Dieser Flyer gibt Ihnen als Eltern praktische Tipps an die Hand, die Sie einfach im Familienalltag umsetzen können. Die Tipps wurden auf der Grundlage von wissenschaftlicher Literatur sowie mit Inputs von Fachpersonen und Eltern erstellt.
- Broschüre für Eltern von 6- bis 12-jährigen Kindern(PDF 901,2 KB)
- Broschüren bestellen (im Suchfeld «Take Care» eingeben)
Für Jugendliche
Läuft bei dir auch nicht immer alles so rund? Hast du Prüfungsstress, Liebeskummer, Angst vor der Zukunft; belastet dich die Trennung deiner Eltern oder der Verlust eines lieben Menschen? Solche schwierige Situationen können deine Psyche aus dem Gleichgewicht bringen. Die Broschüre «Heb der Sorg!» hilft dir, mit ihnen umzugehen und gibt dir Tipps und Tricks, um gesund zu bleiben.
- Broschüre für Jugendliche(PDF 2,1 MB)
- Broschüren bestellen (im Suchfeld «Take Care» eingeben)
Für Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte
Als Ärztinnen und Ärzte nehmen Sie im Versorgungssystem eine zentrale Rolle ein, wenn es darum geht, psychische Störungen im Kinder- und Jugendalter zu erkennen und im Gespräch mit den Eltern zu thematisieren. Die beiden Fachinformationen zur psychischen Gesundheit im Kindesalter und in der Jugend unterstützen Sie bei der Früherkennung und Sensibilisierung.
Broschürenmaterial bestellen
Die unterschiedlichen Broschüren wie auch Poster und Visitenkarten können Sie in gedruckter Version sowie als PDF kostenfrei im Shop Bundespublikationen bestellen. Dazu klicken sie einfach auf den Button und geben im Shop im Suchfeld «Take Care» ein.
Für Lehrpersonen
Wie können Lehrpersonen die psychische Gesundheit ihrer Schüler:innen stärken? Im Projekt «Take Care in der Schule» werden zurzeit mit Unterstützung der Paul-Schiller-Stiftung handlungsorientierte und qualitativ hochwertige Unterrichtsmaterialien ausgearbeitet, die Schüler:innen und Lehrpersonen eine direkte Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen. Ergänzt werden die Unterrichtsmaterialien mit adressatengerechten Fachinformationen. Das Projekt «Take Care in der Schule» ist eine Erweiterung des Projektes «Take Care».
Die Psyche von Kindern und Jugendlichen stärken
Bauchweh, Kopfschmerzen oder Hautausschläge: Wenn die Kinderseele aus dem Gleichgewicht gerät, können körperliche Beschwerden auftreten. «Kinder drücken ihre psychischen Probleme oft mit physischen Schmerzen aus, weil sie für ihren Körper, im Gegensatz zu ihren Gefühlen, bereits Begriffe kennen», sagt Agnes von Wyl, Leiterin der Fachgruppe Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie am Psychologischen Institut der ZHAW. Bei Jugendlichen sei es noch schwieriger, psychische Probleme zu erkennen: «Sie äussern sich meist nicht zu ihrer seelischen Not.»
Oft wird bei körperlichen Beschwerden nicht sofort an eine psychische Störung gedacht. So bleibt diese meist lange unentdeckt – mit Folgen. «Unbehandelte psychische Störungen können bei Kindern und Jugendlichen schwerwiegende Auswirkungen haben, beispielsweise in Form schlechter schulischer Leistungen oder sozialer Probleme», sagt Frank Wieber, stellvertretender Leiter der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften am gleichnamigen ZHAW-Institut. «Sie können aber auch dazu führen, dass eine in der Kindheit und Jugend bereits bestehende sozioökonomische Benachteiligung im Erwachsenenalter anhält.»
Deshalb ist es wichtig, dass Probleme frühzeitig erkannt und mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt besprochen werden. Hierfür müsse aber sowohl bei den Eltern als auch bei den Fachpersonen das Bewusstsein für psychische Beeinträchtigungen bei vordergründig vor allem körperlichen Leiden geschaffen werden. Und da gebe es durchaus noch «Luft nach oben», sind sich die Wissenschaftlerin und der Wissenschaftler einig. «Es geht zum Beispiel darum, dass Kinderärzte bei Jugendlichen mit Bauchweh auch daran denken, dass diese womöglich gemobbt werden», illustriert Agnes von Wyl.
Forschungsprojekt «Take Care»
Knapp 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an psychischen Störungen oder Erkrankungen unterschiedlicher Ausprägung. In ca. einem Drittel der Fälle liegen Komorbiditäten vor. Psychische und nicht-übertragbare Erkrankungen weisen national und global steigende Inzidenz- und Prävalenzzahlen auf und stellen für die Betroffenen und die Gesellschaft ein relevantes Public-Health-Problem dar.
Damit Menschen, die neben einem somatischen auch ein psychisches Krankheitsbild aufweisen, optimal versorgt werden können, muss das Bewusstsein für psychische Beeinträchtigungen geschärft werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die körperlichen Leiden der Betroffenen unmittelbar und sichtbar sind, während die psychischen Leiden eher im Hintergrund stehen. Hier sollten Massnahmen für die Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte zur Sensibilisierung für psychische Gesundheitsprobleme und für die Förderung der psychischen Gesundheit zur Verfügung gestellt werden.
Zielsetzung
Um eine vermehrte Integration der psychischen Gesundheit in der Kinder- und Hausarztpraxen zu fördern zielte das Projekt darauf ab, geeignete Instrumente zu recherchieren oder zu entwickeln, die Kinder- und Hausärztinnen und -ärzte unterstützen, psychische Störungen früher zu erkennen.
Methode und Vorgehen
Zur Klärung des Handlungsbedarfes und der Bedürfnisse der Kinder- und Hausärzteinnen und -ärzte wurden Fokusgruppen in der Deutschschweiz und im Tessin durchgeführt. Aufbaubauend auf diese de Ergebnisse wurde ein Massnahmenpaket beschlossen. Mit Hilfe wissenschaftlicher Literaturrecherchen, Fokusgruppen und Experteninterviews wurden unter Beteiligung der relevanten Fachgesellschaften ressourcen-orientierte Materialen zur Förderung der psychischen Gesundheit und Früherkennung von psychischen Störungen erarbeitet.
Ergebnisse
Als Endergebnis liegen ressourcen-orientierte Informationsbroschüren zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen vor, sowie Fachinformationen für Kinder- und Hausärztinnen und -ärzte. Diese Informationsbroschüren tragen zur Sensibilisierung der Eltern von Schulkindern und Jugendlichen für psychischen Erkrankungen bei und bieten konkrete Tipps für die Gesundheitsförderung.
Die Fachbroschüren liefern wichtige Hintergrundinformationen und unterstützen die Früherkennung von psychischen Erkrankungen in der pädiatrischen und hausärztlichen Praxis.
Publikationen
Zwei Fachrichtungen – ein Forschungsziel
Das Forschungsprojekt «Take Care» wird zusammen von den beiden Departementen Gesundheit und Angewandte Psychologie durchgeführt.
Projektleitung
Medienberichte
- 14.02.203 Pitch Night des Zürcher Stadtmagazins «Tsüri»
- Pitch-Night: Perspektiven auf psychische Gesundheit YouTube Video
- 03.2021, Le Temps: Le mal-être des jenes est minimisé
Le mal-être des jeunes est minimisé(PDF 338,3 KB)
Agnes von Wyl: «On pense trop souvent que les enfants ne peuvent pas avoir de troubles psychiques» (Link zum Artikel) - 03.2021, Psychoscope – Zeitschrift der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen: Für eine starke Jugend - Wie lässt sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise stärken?
Wie lässt sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise stärken?(PDF 478,5 KB) in Psychoscope - 05.2021, Punktum
Kinder- und hausärztliche Praxis - Wie können psychische Störungen frühzeitig erkannt werden?(PDF 595,7 KB)
Projektorganisation
- Projektleitung:
Prof. Dr. Frank Wieber
Prof. Dr. Agnes von Wyl - Projektdauer:
seit Mai 2018 - Projektteam:
Dr. Aureliano Crameri
Prof. Dr. med. Julia Dratva
Anthony Klein Swormink
MSc Silvia Passalacqua
Dr. Annina Zysset - Partner:
Kinderärzte Schweiz - Unter Beteiligung von
pädiatrie schweiz
Schweizerische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie - Finanzierung:
Bundesamt für Gesundheit BAG
Förderprogramm Interprofessionalität im Gesundheitswesen (2017–2020) - Projektstatus:
Laufend
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