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Gesundheit

Innovative Modelle für die Zusammenarbeit in der ambulanten Versorgung

Dieses Projekt fokussierte auf die interprofessionelle Zusammenarbeit in der ambulanten Versorgung älterer Menschen. Dabei wurden die Bedürfnisse und Akzeptanz von neuen Modellen der Zusammenarbeit abgeklärt und Empfehlungen erarbeitet. Das Projekt ist Teil des sechsteiligen Standortprojekts «Fachkräftemangel erforschen: Berufskarrieren und Berufsverweildauer Gesundheitsberufe» des Departements Gesundheit.

Ausgangslage

Eine stetig alternde Gesellschaft, die Zunahme an chronischen Krankheiten sowie der wachsende Fachkräftemangel im Schweizer Gesundheitswesen fordern ein Umdenken. Neue Formen der Gesundheitsversorgung, wie die integrierte Versorgung, werden entwickelt, um das Gesundheitswesen effektiver und effizienter zu machen. Dies trifft besonders auch auf die ambulante Versorgung älterer Menschen zu, da diese aufgrund chronischer Erkrankungen und Multimorbidität häufig von mehreren Leistungserbringern gleichzeitig behandelt werden. 

Competence Network Health Workforce (CNHW)

Das Projekt ist Teil einer Kooperation der Hochschulen Gesundheit in der Schweiz zur Entwicklung eines Kompetenzzentrums für den Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen (CNHW). Verschiedene Standortprojekte erarbeiten dazu Grundlagenwissen und Massnahmen. Im sechsteiligen Standortprojekt des ZHAW-Departements Gesundheit «Fachkräftemangel erforschen: Berufskarrieren und Berufsverweildauer Gesundheitsberufe» werden die Datengrundlage verbessert und Massnahmen für den längeren Verbleib in den Gesundheitsberufen entwickelt.

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Zielsetzung

Ziel des Projekts war es, neue Modelle der Zusammenarbeit in der ambulanten Versorgung aufzuzeigen sowie deren Akzeptanz und Umsetzbarkeit bei verschiedenen Stakeholdern abzuklären und daraus Empfehlungen für deren Umsetzung abzugeben.

Methode und Vorgehen

Der Raum Baden diente in diesem Projekt als Modellregion. Anhand von Gruppeninterviews mit Senioren/-innen, ambulanten Physio- und Ergotherapeuten/-innen, Hausärzten/-innen, Mitarbeitenden von Spitex, Pro Senectute, SRK und dem Sozialdienst wurde eine Ist-Analyse erstellt, Bedürfnisse und Lücken identifiziert sowie die Voraussetzungen und Erwünschtheit neuer Versorgungsmodelle erhoben. 

Anschliessend befragten die Forschenden Experten/-innen existierender ambulanter Versorgungsmodelle. Dabei ging es um die Kernfrage, wie eine Etablierung neuer Versorgungsstrukturen regional gelingen kann. Darauf aufbauend wurden mögliche Modelle entwickelt und Empfehlungen formuliert.

In einem letzten Schritt erhielten die Teilnehmenden der Gruppeninterviews die Gelegenheit, die Modelle und Empfehlungen zu validieren und zu ergänzen. 

Ergebnisse

Alle Befragten stuften die ambulante Versorgung in der Region Baden als gut ein, obwohl in der aufsuchenden Therapie Lücken bestehen. So gestaltet sich etwa die Zusammenarbeit oft komplex und vollzieht sich eher unsystematisch und unkoordiniert. Zudem fehlen gemeinsam definierte Therapieziele, was zu Lücken und Doppelspurigkeiten in der Versorgung führen kann. Die Koordination der Leistungen und Kommunikation darüber obliegt den Klienten/-innen oder deren Angehörigen, welche damit oft überfordert sind. Zudem gehen die gesundheitlichen Belastungen bei vielen Klienten/-innen mit sozialen Problemstellungen einher, wodurch eine adäquate Versorgung zusätzlich erschwert wird. Auch haben alle Beteiligten oft einen ungenügenden Überblick über bestehende Dienstleistungen und Angebote. 

Bezüglich der erforderlichen Rahmenbedingungen ist die Vergütung von Koordinationsaufgaben für alle Gesundheits- und Sozialberufe wichtig. Diese ist derzeit in vielen Fällen nicht gewährleistet. Eine Vergütung solcher Aufgaben ist insbesondere bei komplexen Fällen wichtig für die Versorgungsqualität. Regel-mässige Vernetzungstreffen zwischen Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens sind in den Augen der Befragten eine gute Möglichkeit, das Angebot weiter kennenzulernen und persönliche Kontakte zu knüpfen, welche die Zusammenarbeit erleichtern. Ein weiteres Defizit ist gemäss den Befragten das Fehlen geeigneter Tools für geregelte Kommunikationsflüsse im Rahmen der Behandlung. Die Hoffnung ist daher gross, dass das elektronische Patientendossier in dieser Hinsicht eine Lücke schliesst.

Bezüglich innovativer Modelle in der ambulanten Versorgung lässt sich feststellen, dass von allen Beteiligten ein Bedarf an Veränderung wahrgenommen wird und dass Modelle mit multiprofessionellen Gesundheitszentren und/oder multiprofessionellen Spitex-Teams als vielversprechend und wünschenswert angesehen werden. Dies, weil die räumliche Nähe die Koordination und Kommunikation stark vereinfache. Für beide Modelle gibt es in der Schweiz bereits Vorbilder beispielsweise die Centres médico-sociaux, Hom’Care. Kaum bekannt sind dagegen Modelle, die Dienstleistungen des Sozialwesens integrieren, ob-wohl diese einem Bedarf nachkommen würden. Denn die Befragungen zeigten, dass neben gesundheitlichen Problemen oft auch soziale Herausforderungen vorhanden sind. Aufgrund dieser Resultate werden folgende Empfehlungen gemacht: 

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