Professionell und einfühlsam führte die als Rednerin international gefragte Physiotherapeutin durch ihre eindrücklichen Forschungsergebnisse.

Mit ihrer Forschung hat sie sich eines Themas genähert, welches bis anhin in der Forschung weltweit faktisch inexistent war: Sie befasste sich mit der Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und häufiger auftretenden Inkontinenzproblemen.

Unter anderem konnte sie auch zeigen, dass ein Teil der Betroffenen sich selbst als «nicht inkontinent» bezeichnet, obwohl sie in den verwendeten Fragebögen klare Symptome von Inkontinenz angegeben hatten. Zudem gaben 70% der Befragten an, dass sie noch nie einen Arzt aufgrund ihrer Probleme aufgesucht haben. Dieses führt zu dem Schluss, dass Laien ein anderes Verständnis von Inkontinenz zeigen als es die Medizin definiert. Das Ziel von Barbara Köhler ist es, den «Dingen einen Namen zu geben», was ihr eindrücklich gelungen ist.

Weiterhin stellte sie zwei weitere ihrer Folgeprojekte vor: Zum einen das von der Internationalen Inkontinenzgesellschaft geförderte Projekt der Entwicklung eines ICF-basierten Assessments (International Classification of Functioning, Disability and Health). Durch adäquate Fragen werden Betroffene zur Reflexion und das therapeutische Denken im multiprofessionellen Team angeregt und strukturiert. Zum Anderen ist sie an der Entwicklung von Schuhen beteiligt, die die Beckenbodenaktivität fördern soll.

Prof. Dr. Barbar Köhler engagiert sich ehrenamtlich als Vorstand von pelvisuisse e.V. und ist Mitglied der Internationalen Kontinenzgesellschaft, die ihre weitere Forschung zur ICF im Bereich der Harninkontinenz unterstützen wird.