Bessere Daten zur Qualität der häuslichen Pflege
Die Zahl älterer Menschen, die Langzeitpflege benötigen, nimmt stetig zu. Gleichzeitig erfolgt die Langzeitpflege zunehmend zu Hause statt im Pflegeheim oder Spital. Eine neue Studie der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften will diese Lücke füllen.
Die Zahl älterer Menschen, die Langzeitpflege benötigen, nimmt stetig zu. Gleichzeitig erfolgt die Langzeitpflege zunehmend zu Hause statt im Pflegeheim oder Spital – gemäss dem Grundsatz «ambulant vor stationär». Obwohl die häusliche Pflege immer wichtiger wird, existiert wenig Wissen zur Inanspruchnahme und Qualität der Spitex-Pflege. Eine neue Studie der Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften (Projektleitung: Peter Rüesch) will diese Lücke füllen. Die Studie wird im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 74 «Smarter Health Care» des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert und läuft über drei Jahre von 2017-2019.
In der Schweiz besteht wenig Wissen zu Angebot, Nachfrage und Qualität der Pflege zu Hause. Die geplante Studie analysiert die noch wenig ausgewertete Datenbank des Spitex Verbandes Schweiz und entwickelt sie weiter.
Ziel der Studie ist es, die Inanspruchnahme und Qualität von Pflegeleistungen anhand der Daten des Spitex Verbandes Schweiz zu untersuchen. Zudem soll die Datenbank weiterentwickelt und Vorschläge zu deren künftigen Nutzung erarbeitet werden.
Die Weiterentwicklung der Spitex-Daten ermöglicht Antworten auf Fragen wie: Wer nutzt wann, wo, aufgrund welcher Gesundheitsprobleme die Spitex? Wie häufig wechseln Patienten/innen zwischen stationären und ambulanten Angeboten der Langzeitpflege? Dies ermöglicht die optimalere Planung von Versorgungsleistungen. Weiter haben die in diesem Projekt für die öffentliche Spitex entwickelten Instrumente zur Qualitätsmessung das Potenzial für einen Transfer in die private Spitex. Dies kann einen Beitrag leisten zur Transparenz der Leistungen der Langzeitpflege zu Hause.
Nach einer Überprüfung der Datenqualität werden in einer ersten Projektphase die Daten des Spitex Verbandes mit anderen Gesundheitsstatistiken verknüpft. Anschliessend werden Profile der Patientinnen und Patienten nach soziodemographischen und klinischen Merkmalen, zur Inanspruchnahme von Pflegeleistungen sowie zu Behandlungspfaden erstellt. In der zweiten Projektphase wird die Spitex-Datenbank weiterentwickelt. Insbesondere wird die Zufriedenheit der Patienten und Angehörigen gemessen und die bestehenden Indikatoren der Pflegequalität aktualisiert. In der Schlussphase sollen gemeinsam mit Stakeholdern Empfehlungen für die zukünftige Nutzung der Datenbasis entwickelt werden.
Die Forschungsstelle Gesundheitswissenschaften arbeitet für das Forschungsprojekt mit weiteren Forschungspartnern zusammen:
- Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan)
- Institut für Sozial- & Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM)
- Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie der ZHAW
Ausserdem wird die Studie wird in engem Austausch mit dem Spitex Verband Schweiz durchgeführt. Mitte Januar 2017 erfolgte ein Kickoff-Meeting der Projektpartner.
Weitere Informationen:
(Hier werden bald Informationen zu den Projekten aufgeschaltet)