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Gesundheit

Revigo – Revolution in der ambulanten Rehabilitation

Wenn Rehabilitationsroboter jederzeit und ohne grosse Hürden zur Verfügung stehen, können in der Schweiz 1'000 gelähmte Personen wieder gehen lernen - pro Jahr!

 

Mit dieser provokanten Aussage startete der «Revigo Day» in Volketswil. Revigo steht für ein innovatives Rehazentrum, das Patientinnen und Patienten ein einzigartiges und intensives technologiegestütztes Trainingsprogramm bietet und somit ihre Chancen auf weitere Fortschritte erhöht. Am Eröffnungstag wurde mit der Gesundheitspolitikerin Pascale Bruderer, Gesundheitsfachleuten und Krankenkassen das Potential der technologiegestützten, ambulanten Rehabilitation heiss diskutiert.

Nach Schlaganfällen, Schädelhirntraumata oder Querschnittsverletzungen haben Menschen im Anschluss an eine stationäre Rehabilitation kaum die Möglichkeit, eine intensive Therapie weiterzuführen. Das kann frustrieren, vor allem wenn Patientinnen und Patienten sehr motiviert sind und sie spüren, dass in ihnen noch viel Potential steckt. Oftmals werden nur wenige ambulante Einheiten von den Krankenkassen finanziert. Technologiegestützte Therapien sind im ambulanten Bereich kaum zu finden, da sich Investitionen in moderne Geräte mit der aktuellen Tarifstruktur nicht lohnen.

Das Therapie- und Rehabilitationszentrum Revigo in Volketswil bietet ein innovatives und individuelles Therapiemodell. Patientinnen und Patienten können selbstbestimmt und zeitunabhängig wie in einem Fitnessstudio aber unter fachlicher Anleitung auf robotergestützten Medizingeräten trainieren. Solche High-Tech Geräte stehen bisher nur für die stationäre Rehabilitation in Kliniken zur Verfügung und die Nutzung bleibt limitiert auf einzelne Therapieeinheiten. Im Revigo können betroffene Personen dauerhaft und intensiv weiter trainieren, damit ihr volles Rehabilitationspotential ausschöpfen und dadurch ihre Lebensqualität positiv beeinflussen.

 

Kostendämpfung durch Revigo?

Revigo ist das Ergebnis aus dem Schulterschluss von Hocoma, der Rehaklinik Zihlschlacht, VAMED und dem ZHAW-Institut für Physiotherapie. Mit Revigo wollen die Partner aus Industrie, Medizin und Wissenschaft neue Versorgungsmodelle im Bereich der intensiven und zugänglichen Rehabilitation schaffen. Am ersten «Revigo Day» in Volketswil wurde das Zentrum offiziell eröffnet und der Mut zu Innovationen von allen Seiten begrüsst. Ständerätin Pascale Bruderer, SWICA Geschäftsleitungsmitglied Daniel Rochat und die Präsidentin der Patientenstelle Erika Ziltener erörterten zusammen mit dem Patienten Vince Moens und Chefarzt Daniel Zutter die Frage, wieso intensive, technologiegestützte Therapien in der Schweiz fast nicht angeboten werden.

Gery Colombo, CEO von Hocoma und Mitbegründer von Revigo, strich in seinem Einleitungsvotum das Fehlen von Anschlusslösungen für sogenannt «austherapierte» Patienten heraus. Und er fügte an: «Studien belegen, dass hohe Trainingsintensität und häufige Repetition Therapieerfolge auch langfristig sicherstellen. Die hohe Trainingsintensität bietet Revigo.»

Den Erfolg intensiver Therapie bestätigte Daniel Zutter von der Rehaklinik Zihlschlacht in seinem Referat. Damit Menschen mit neurologischen Defiziten technologieunterstützte Trainingskonzepte wie Revigo jederzeit nutzen können, fordert er von den Kostenträgern eine Überarbeitung der geltenden Tarifstrukturen.

Chancen für die Entwicklung solcher neuer Tarifstrukturen sieht Daniel Rochat aus Sicht der SWICA in Pilotphasen zwischen Innovation und Integration ins Krankenversicherungsgesetz. In diesen Phasen könnten Leistungserbringer und Kostenträger neue Lösungsansätze testen, so Rochat am Revigo Day. Gesundheitspolitikerin Pascale Bruderer unterstützt dieses Vorgehen, fordert aber zugleich, dass auch politische Akteure einbezogen werden. «Erst damit erhalten neue Therapiekonzepte politische Akzeptanz und können zusammen mit den Kostenträgern umgesetzt werden», sagte Bruderer.

Eine gesamtschweizerische Lösung für Betroffene aller, welche zudem versicherungsunabhängig ist, fordert auch Patientenvertreterin Erika Ziltener. Abschliessend wünscht sich Revigo-Klient Vince Moens: «Ich möchte für meine tägliche Therapie nicht immer in eine Klinik gehen müssen, sondern mit Gleichbetroffenen wie in einem Fitnesscenter trainieren können. Revigo ermöglicht mir das.»

Patientengeschichte von Vince Moens zum Filmclip

Revigo Konzept zum Filmclip

Revigo – Hinter diesem Namen verbergen sich die lateinischen Worte für «wieder» und «Lebenskraft». Und genau darum geht es! Das ambulante Trainingszentrum für individuelle Rehabilitation bietet Klienten ideale Rahmenbedingungen, um motiviert und zielstrebig in Richtung Eigenständigkeit aufzubrechen. Mit modernsten Technologien setzt Revigo neue Massstäbe in Rehabilitation und Prävention.

Revigo ist aber auch ein Think-Tank für zukunftsweisende Forschungs- und Entwicklungsprojekte, und zeitgemässe Ausbildungsmodelle, welche in Zusammenarbeit mit führenden Stakeholdern erarbeitet, evaluiert und integriert werden. Zusammen stehen Hocoma, die Rehaklinik Zihlschlacht, VAMED und die ZHAW für Kompetenz und Innovationskraft in der Entwicklung, Integration und Sicherstellung von zukunftsweisenden Lösungen in der medizinischen Versorgung.