Nackenschmerzen bei Büroangestellten
Prävention und Behandlung von Nackenschmerzen bei Büroangestellten in der Schweiz (NEXpro)
Eine einfache und effektive Lösung bei Nackenschmerzen: Bewegung
Bei akut starken Schmerzen werden einfache Lockerungsübungen empfohlen. Ziel der Übungen ist es, die Durchblutung der Nacken- und Schultermuskulatur zu verbessern und Verspannungen zu lösen. Sobald die starken Schmerzen nachlassen, werden Kraftübungen empfohlen. Durch diese gezielte Stärkung sollen Schmerzen langfristig gelindert und wiederkehrenden Schmerzen vorgebeugt werden. Die Links zu den Filmclips der Nackenübungen sind anschliessend aufgeführt.
Nackenübungen: Filmclip «Tipps gegen Nackenschmerzen»
Nackenübungen: kurze Erklärvideo's zu den einzelnen Übungen
Flyer Lockerungs- und Kraftübungen
Filmclip Französisch und Italienisch
Forschungsprojekt «NEXpro»
Nackenschmerzen sind bei vielen Menschen, insbesondere jenen die im Büro arbeiten, ein häufiges Problem. Die Schmerzen können das körperliche Wohlbefinden reduzieren, die Lebensqualität beeinflussen und die Zufriedenheit bei der Arbeit verringern. Ausserdem führen sie dazu, dass man weniger produktiv ist, also beispielsweise aufgrund der Nackenschmerzen früher nach Hause gehen muss oder Arbeiten doppelt durchführt, weil man sich nicht konzentrieren kann. Diese Kosten muss der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin tragen.
Es gibt noch nicht ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, welche Massnahmen zur Vorbeugung und Reduzierung von Nackenschmerzen beitragen und gleichzeitig die Produktivität steigern. In jüngsten Studien wurden Nackenübungen, Verhaltensänderungen und die Anpassung des Arbeitsplatzes nach ergonomischen Richtlinien untersucht. Es scheint jedoch, dass diese Massnahmen einzeln nur geringfügige Auswirkungen auf die Nackenschmerzen oder die Produktivität haben.
Die Idee des NEXpro-Projekts war es deshalb, diese drei Massnahmen – Nackenübungen, Verhaltensänderung und Arbeitsplatzergonomie – in Kombination zu prüfen. Wir vermuteten, dass die Kombination dieser drei Massnahmen, die einzeln nur eine geringe Wirkung haben, eine deutlich stärkere Wirkung erzielt.
Ziel
Das Hauptziel war die Steigerung der Produktivität und somit die Reduktion der Kosten aus Sicht des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin. Gleichzeitig sollten die Nackenschmerzen reduziert und die Lebensqualität verbessert werden.
Vorgehen
Das Projekt wurde vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert. Es startete im Mai 2019 und wurde im September 2023 abgeschlossen.
Die Studie wurde direkt am Arbeitsplatz in zwei Organisationen in den Kantonen Zürich und Aargau in den Jahren 2020 bis 2021 durchgeführt. Alle Büroangestellten erhielten zeitlich gestaffelt die Kombination der drei Massnahmen. Die gesundheitsbezogene Verhaltensänderung sollte durch wöchentliche Workshops erreicht werden. Die Arbeitsplatzgestaltung nach ergonomischen Richtlinien wurden gemäss den SUVA-Empfehlungen gemacht. Die Nackenübungen wurden dreimal wöchentlich für 20 Minuten durchgeführt.
Resultate
Durch die Kombination der drei Massnahmen konnten wir die Produktivität um ca. 30 Franken pro Person und Woche steigern. Weiter konnten die Häufigkeit und Alltagseinschränkung aufgrund von Nackenschmerzen reduziert werden. Die Nackenschmerzstärke blieb unverändert.
Zusammenfassung
- Durch eine Kombination von Nackenübungen, Verhaltensänderung und Anpassungen am Arbeitsplatz gemäss ergonomischer Richtlinien konnten wir Nackenschmerzen reduzieren und die Arbeitseffizienz steigern.
- Die Büroangestellten hatten seltener Nackenschmerzen, und wenn sie doch auftragen, beeinträchtigten sie den Alltag weniger.
- Da die Büroangestellten produktiver waren, mussten der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin weniger Geld für die Bewältigung von Nackenschmerzen ausgeben.
Veröffentlichungen
Vitamin G: Bye-bye Nackenschmerzen!
Für Forschende: Weitere Projektinformationen finden Sie unter der Forschungsdatenbank.
Projektorganisation
- Projektleitung
Prof. Dr. med. Markus Melloh
Prof. Dr. Achim Elfering - Projektmanagement
Prof. Dr. Hannu Luomajoki - Projektdauer
01.05.2019 - 30.09.2023 - Finanzierung & Projektpartner
Schweizerischer Nationalfonds SNF - Projektstatus
abgeschlossen - Kontakt
Prof. Dr. Frank Wieber
Markus Ernst
Prof. Dr. Hannu Luomajoki
Projektpartner
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