Fachstelle Partizipative Methoden für Kinder und Jugendliche
Die Fachstelle will die Partizipation im Sinne von Teilhabe und Einbezug von Kindern und Jugendlichen in Forschung, Lehre und Praxis methodisch mit Knowhow unterstützen. Partizipation befähigt Kinder und Jugendliche, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen, es stärkt ihre Gesundheitskompetenz, und langfristig den sozialen Zusammenhalt und die Chancengleichheit. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ermöglicht nachhaltige und zukunftsgerichtete Lösungen.
Partizipative Methoden sind zentral in der Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen. Bestehende und erforschte Methoden, in denen Kinder und Jugendlichen effektiv einbezogen werden, sind der Praxis wenig bekannt. Sie unterscheiden sich deutlich von Methoden für Erwachsene. Auch erfahren sie aufgrund von mangelndem Wissen und Ressourcen wenig Beachtung.
Über die Fachstelle
Die Fachstelle setzt den Grundsatz der Kinderrechte (UN Art. 12) nach Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Themen, die sie betreffen, konkret um. Gemäss der Kinderrechtskonvention beschränkt sich die Beteiligung nicht nur auf die Anhörung der Kinder oder der Jugendlichen, sondern bezieht verschiedene Formen der Mitwirkung: unter anderem das Recht auf Information, auf Anwesenheit, auf freie Meinungsbildung und -äusserung sowie auf das Recht auf eine Vertretung, mit ein.
Die Fachstelle setzt sich zusammen aus Forscherinnen, Dozentinnen und Therapeutinnen aus allen Instituten vom Departement G. Gemeinsam verfügen sie über ein breites Methodenwissen, um Kinder und Jugendliche altersspezifisch, ethisch korrekt und vielfältig in Projekte der Lehrer, der Forschung oder der Gesundheitsversorgung einzubeziehen.
Angebot und Projekte
Gerne beraten wir Projekte, die partizipative Methoden bei Kindern und Jugendlichen anwenden möchte. Folgende Themen bieten wir an:
- Theoretische Einbettung
- Konzeptentwicklung
- Methodenberatung
- Literaturempfehlung
- Ethische Fragestellung beim Umgang von Projekten mit Kindern und Jugendlichen
- Umsetzungshilfe
- Beratung für Rekrutierung und Evaluation
Das Angebot richtet sich an alle Fachpersonen aus Forschung, Lehre und Praxis aus verschiedenen Fachbereichen, wie beispielsweise der Architektur, Gesundheit, Recht, Soziales und Pädagogik. Die zu beratenden Projekte sollten gemeindenah ausgerichtet sein. Dies setzt eine grundsätzliche Bereitschaft voraus, Menschen aus der Community einzubeziehen.
Wir freuen uns auf ihre Kontaktaufnahme an die folgende Mailadresse
Beratungsangebote wie Ablauf, wir Prozess
Die Beratungsstelle ist derzeit im Aufbau. Bisher erfolgte eine Beratung für folgende Projekte:
- Projekt alleinerziehende Winterthur: Aufbau von Angeboten die die Partizipation von single parents Eltern und ihrer Kinder erleichtern.
- Projekt Bewegte Community
- Unterricht Projektwerkstatt des BSc Studeinganges Ergotherapie
Kontakt
Fachstelle Partizipative Methoden für Kinder und Jugendliche
E-Mail: ParMeKJ.gesundheit@zhaw.ch
Projektziele:
Aufbau der Fachstelle PaM-KJ über 3-5 Jahre
- Über die Projekterfahrungen wird Expertise in PaM zur Integration der Sichtweisen und Bedürfnisse von K&J (und bei sehr jungen Kindern bei deren Familien) erarbeitet.
- Entwicklung eines Methodenkatalogs PaM, der im Rahmen der HU als Dienstleistung in Form von Methodenberatung und Akquise Unterstützung angeboten wird.
Ziele des Erstprojekts "Alleinerziehend Winterthur":
- Aufbau einer interprofessionellen, studierendengleiteten Anlaufstelle für Alleinerziehende im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes in Zusammenarbeit mit der Stadt Winterthur
- -Erfassen, Auswerten und Nutzen von Informationen von Elternteilen und beteiligten Freiwilligen direkt, sowie ihrer Kinder über Beobachtung
- Etablierung einer zentralen Anlaufstelle für die formellen Informationen und akute bedürfnisorientierte Unterstützung in Alltagssituationen
- Auswahl und Anwendung geeigneter PaM für das erste Projekt
- Capacity Building über die Auswertung der Erfahrungen
Partizipative Methoden (PaM) sind zentral in der Gesundheitsförderung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen (K&J) und Ihren Betreuungspersonen. In der UN-Kinderrechtskonvention sind sie z.B. im Recht der Kinder sich eine eigene Meinung zu bilden und diese in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, abgebildet. Die Meinung des Kindes sollte seinem Alter und seiner Reife angemessen bei Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden, K&J sind also nicht als Objekte von Politik, Erziehung und Bildung anzusehen, sondern als Subjekte, also als eigenständige Akteure mit eigenen Rechten. Die partizipative Forschung greift diese Einstellung auf und lässt K&J an der Forschung, von der Frage bis zu Interpretation, teilhaben.