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Gesundheit

Prämierte Bachelorarbeit über berufliche Integration nach Schädelhirntrauma

Ergotherapie könnte Betroffene eines Schädelhirntraumas dabei unterstützen, in den Arbeitsalltag zurückzukehren. Davon sind Naomi Hilpert und Sarah Weber überzeugt. Die beiden Absolventinnen erhielten am Tag der Bachelorarbeiten den Förderpreis des ErgotherapeutInnen-Verbands Schweiz (EVS). 

Jedes Jahr erleiden 13'000 Personen in der Schweiz ein Schädelhirntrauma. Die Hälfte davon sind jünger als 35 Jahre alt. Für viele Betroffene ist die Rückkehr ins Berufsleben ein zentrales Rehabilitationsziel. Jedoch können Folgen der Hirnverletzung wie etwa Lähmungen, Gedächtnis-, Konzentrationsstörungen oder Fatigue grosse Herausforderungen darstellen. «Dabei könnten Ergotherapeut:innen ihnen helfen», sind Naomi Hilpert und Sarah Weber überzeugt. In ihrer Bachelorarbeit zeigen die beiden Absolventinnen auf, dass ihre Berufskolleg:innen Betroffene unter anderem in den Bereichen Evaluation, Unterstützung des Selbstfindungsprozesses, Trainieren von Fertigkeiten und Funktionen sowie bei der Arbeitsplatzanpassung unterstützen können. Denn, so Hilpert und Weber: «Wir bringen eine betätigungsfokussierte und ganzheitliche Herangehensweise mit und heben uns mit unserem medizinischen Wissen gegenüber anderen Fachpersonen in der beruflichen Integration ab». Dennoch spiele die Ergotherapie in der beruflichen Integration in der Schweiz bisher eine untergeordnete Rolle – anders als etwa in vielen angelsächsischen Ländern. 

«Leitfaden für die Ergotherapie»

Die Argumentation und Darlegung des Themas überzeugten auch Anna Bührer, Vorstandsmitglied der EVS-Sektion Zürich/Schaffhausen und Susanne Rönnfeld von der EVS-Sektion Ostschweiz. Für die Prämierung wählten sie eine von drei Bachelorarbeiten, die eine Jury aus Dozierenden des Instituts für Ergotherapie anonymisiert und gestützt auf verschiedene Kriterien vorselektioniert hatte. Die Kriterien für den Berufsverband EVS waren: 

  • ein aktuelles Thema aus dem Feld Berufsentwicklung/Berufspolitik
  • neue komplexe Zusammenhänge, die vertieft und verständlich reflektiert werden
  • Entwicklungspotenzial und Praktikabilität, was Visionäres nicht ausschliesst
  • Erweiterung des Wissens/Argumentariums der Ergotherapie im Schweizerischen Gesundheitssystem

Für die Arbeit von Hilpert und Weber sprach gemäss Anna Bührer, dass die beiden «die Wirkungsfelder und Wichtigkeit der ergotherapeutischen Interventionen für eine erfolgreiche Wiedereingliederung aufzeigen und in einen direkten Zusammenhang zu den bekannten CanMed-Rollen stellen.» Zudem biete die Arbeit «eine gute Argumentationsgrundlage gegenüber Stakeholdern wie der Invalidenversicherung (IV) und eine Art Leitfaden für die Ergotherapie in der beruflichen Integration.»  

38 Präsentationen am Tag der Bachelorarbeiten 

Die Bachelorarbeit von Hilpert und Weber ist jedoch bei weitem nicht die einzige gute Ergotherapie-Abschlussarbeit. Daniela Senn, Modulverantwortliche im Bachelorstudiengang Ergotherapie, gratulierte am Tag der Bachelorarbeiten allen Absolvent:innen für ihre Leistung. Insgesamt 75 Ergotherapiestudierende hatten 38 Bachelorarbeiten geschrieben und diese am 1. Juli 2022 gemeinsam mit insgesamt 400 angehenden Gesundheitsfachleuten im Haus Adeline Favre präsentiert.  
Eine Auswahl der Bachelorarbeiten wird im Herbst 2022 auf der digitalcollection der ZHAW aufgeschaltet. 

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Falls auch Sie eine interessante Fragestellung für eine Bachelorarbeit haben, können Sie diese über den untenstehenden Link einreichen. Neu gibt es auch die Möglichkeit, Themen einzureichen, die sowohl als Projektarbeit als auch als Bachelorarbeit realisiert werden. Mehr dazu erfahren Sie unter diesem Link: