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IG Nachhaltige Geburtshilfe: für eine frauenzentrierte, kinder- und familienfreundliche Betreuung

Vertreterinnen und Vertreter aus Gesundheitswesen und Politik, Verbänden und Bildungsinstitutionen engagieren sich für eine gesundheitlich und finanziell nachhaltige Geburtshilfe.

Foto: Webseite IG NHG

Wahlfreiheit und Fokus auf Gesundheit

Die IG Nachhaltige Geburtshilfe hat zum Ziel, interprofessionell die gesellschaftlichen Voraussetzungen für eine frauenzentrierte und nachhaltige Gesundheitsversorgung während Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit zu schaffen. Frauen sollen über ihre Möglichkeiten informiert sein und zwischen verschiedenen Betreuungsmodellen wählen können. Ein weiteres Anliegen ist der salutogene Ansatz: Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sollen als natürliche Lebensprozesse verstanden werden, bei denen die Erhaltung und Förderung der Gesundheit  im Zentrum stehen. Der Fokus auf Nachhaltigkeit durch eine interprofessionell koordinierte und salutogen ausgerichtete Betreuung wirke sich auch positiv auf die Kosten im Gesundheitswesen aus.

Sicht aus Forschung und Praxis

An der Kick off-Veranstaltung im Stadtspital Triemli vom 2. November 2017 informierten die Initianten über ihre Beweggründe und Anliegen. Die beiden Gastreferierenden, Susanne Grylka, Stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Hebammenwissenschaft der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, und Dr. Hermann Amstad, Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, bekräftigten die Anliegen und zeigten ihre Sicht zur Förderung der nachhaltigen Geburtshilfe auf.

Dr. Hermann Amstad unterstrich den Handlungsbedarf und führte die hohen Kosten im Gesundheitswesen sowie den zunehmenden Mangel an Gesundheitspersonal als Gründe an. Hier leiste die IG NGH mit der Forderung nach sinnvollen Interventionen, interprofessioneller Zusammenarbeit und effizientem Mitteleinsatz einen wichtigen Beitrag. Auch verwies er auf das Positionspapier «Nachhaltige Medizin» der SAMW, bei dem der optimale Nutzen für Patientinnen und Patienten im Zentrum stehe.

Susanne Grylka, Stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Hebammenwissenschaft der ZHAW, erläuterte die systemischen Mängel in der Mutterschaftsbetreuung. Wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten, dass die eindrücklichen internationalen und regionalen Unterschiede in den Kaiserschnittraten nicht mit soziodemographischen und medizinischen Gründen erklärt werden könnten und dass eine kontinuierliche, frauenzentrierte Betreuung durch Hebammen die physiologische Geburt fördere. Jedoch seien diese hebammengeleiteten Betreuungsmodelle in der Schweiz jedoch noch nicht so verbreitet, wie beispielsweise in Skandinavien oder Grossbritannien.