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Gesundheit

MAS in Action! 2015

Am 21. Oktober präsentierten 14 Absolventinnen und Absolventen ihre Masterarbeit. Die Pflegeentwicklungsprojekte wurden in Referaten oder an der Postersession vorgestellt.

Vorgesetzte, Arbeitskolleginnen, Familie, Freunde und Weiterbildungsstudierende folgten gespannt den Ausführungen. Die Schilderungen von der Entwicklung der Projektidee, der Projektdurchführung bis zur Evaluation der Ergebnisse zeigen eindrücklich wie die Absolventinnen und Absolventen ihr Wissen in der Praxis anwenden und welchen Nutzten in der Praxis daraus gewonnen werden kann.

Wenn Sie mehr Informationen zu einer Masterarbeit erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter ipf.gesundheit@zhaw.ch 

Obstipation in der pädiatrischen Onkologie

Implementierung der nationalen klinischen Leitlinie zum Obstipations-Management bei pädiatrisch-onkologischen Patienten

Obstipation ist prävalent bei pädiatrisch-onkologischen Patienten. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Dabei spielen primäre, sekundäre, iatrogene und pädiatriespezifische Risikofaktoren eine bedeutende Rolle. Die Symptome der Obstipation sind unangenehm, schränken die Patienten in ihrer Lebensqualität ein und es können Komplikationen auftreten. Den Pflegefachpersonen obliegt in dieser Schlüsselposition die Hauptverantwortung, das Obstipationsmanagement erfolgreich umzusetzen. Dieses Pflegeentwicklungsprojekt hatte einerseits zum Ziel, die nationale klinische Leitlinie zum Obstipationsmanagement bei pädiatrisch-onkologischen Patienten den Kontextfaktoren des Kinderspitals Luzern anzupassen und dazu ein pflegfachliches Dokument zu erstellen, anderseits die Pflegefachpersonen zu sensibilisieren und das entsprechende Wissen zu den Symptomen der Obstipation zu vermitteln.

Gabriela Werder, MAS in Onkologischer Pflege

Angehörige als Mitbetroffene

Familienzentrierte Pflege und Begleitung - Ein Praxisentwicklungsprojekt

Angehörige und Bewohnende erleben im Übergangsprozess in ein Pflegeheim, aber auch im Verlauf des Heimaufenthalts emotionale Belastungen. Die Mitbetroffenheit der Angehörigen ist gross und zeichnet sich durch eine erhöhte Vulnerabilität aus. Für eine wirkungsvolle Pflege ist es relevant, von Anfang an in einen vertrauensvollen Beziehungsaufbau mit Angehörigen und Bewohnenden zu investieren. Das Ziel des Projekts ist, dass die Pflegenden einer Altersinstitution in der Nordwestschweiz auf der Basis einer systemischen Grundhaltung ihr Wissen und ihre Kompetenzen in der Gesprächsführung erweitern. So können Bewohnende und ihre Familien in ihren Bedürfnissen wirkungsvoller unterstützt werden.

Esther Leu, MAS in Gerontologischer Pflege

Patientenedukation – Förderung des Selbstmanagements auf der Pflegegruppe für Temporäre Pflege und Betreuung

Anhand einer Mikroschulung den Informations- und Betreuungsprozess der diplomierten Pflegefachpersonen verbessern

Bereits heute haben weltweit 347 Millionen Menschen Diabetes mellitus Typ 2 und dies wird in den folgenden Jahren weiter ansteigen. Gäste in der Akut- und Übergangspflege zeigen nach einem Spitalaufenthalt ein stetig steigendes Bedürfnis nach mehr Selbständigkeit im eigenen Umgang mit ihrer Erkrankung. Hierbei ist es wichtig Werkzeuge zu haben, um strukturiert, zielgerichtet und professionell vorzugehen. Patientenedukation und Mikroschulungen sind erprobte Massnahmen, um Menschen im Erlangen ihrer Selbstständigkeit, in ihrem Selbstmanagement zu unterstützen. Das Projekt hat zum Ziel, das Selbstmanagement von Gästen mit Diabetes mellitus im Bereich Blutzuckermessung und Insulinabgabe zu stärken. Dies soll durch die Einführung einer Mikroschulung auf der Pflegegruppe für temporäre Pflege und Betreuung erreicht werden.

Miriam Lüchinger, MAS in Gerontologischer Pflege

Unter Zwang

Wenn Pflegende gezwungen sind, Kinder und Jugendliche gegen deren Willen zu behandeln

Auf einer chirurgischen Abteilung gehören pflegerische Interventionen zum Alltag. Nicht immer sind diese Interventionen schmerzhaft, ist dies jedoch der Fall, wird grössten Wert auf eine ausreichende Analgesie gelegt. Trotzdem leisten viele Kinder physischen Widerstand, was es für Pflegende oft unmöglich macht, die Handlung ruhig, korrekt und sicher durchzuführen. Die Pflegenden sind gezwungen, die Kinder festzuhalten und die Handlung gegen deren Willen zu vollziehen. Solche Situationen sind für alle Beteiligten sehr belastend. Zur Bearbeitung der Thematik wurde ein emanzipatorisches Praxisentwicklungsprojekt durchgeführt. In diesem Rahmen erfolgte eine systematische Literaturrecherche und deren Ergebnisse wurden entsprechend bearbeitet.

Isabelle Bichsel, MAS in Pädiatrischer Pflege

Informationen für Patienten mit Assist Device Implantation auf der Intensivstation und ihre Angehörigen

Gesprächsleitfaden für die Pflegenden der Intensivstation

Patienten mit einer terminalen Herzinsuffizienz wird ein Herzunterstützungssystem der Herzkammer (Ventricular Assist Device = VAD) implantiert. Für die meisten Patienten und ihre Angehörigen ist diese Situation extrem angsteinflössend und sehr belastend. Daher nimmt die Intensivstation in der ersten Phase nach der Implantation die Schlüsselfunktion in der Betreuung ein. Das Ziel des Pflegeentwicklungsprojekts war die Entwicklung einer strukturierten, patientenorientierten Information in Form eines Gesprächsleitfades für Pflegefachpersonen der Intensivstation, um eine Reduktion der Belastung von Patienten und Angehörigen zu erreichen.

Iris Weber, MAS in Patienten- und Familienedukation

APP - Aktive Patientinnen/Patienten im Pflegeprozess

Ein Praxisentwicklungsprojekt

Pflegefachpersonen nutzen den Pflegeprozess nicht gezielt für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Patientinnen und Patienten zur Förderung des Selbstmanagements der Patienten. Ziel des Praxisentwicklungsprojektes „Aktive Patientinnen/Patienten im Pflegeprozess“, kurz APP, war die Förderung der Selbstmanagementfähigkeiten der Patientinnen und Patienten im Pflegeprozess während dem stationären Spitalaufenthalt auf einer medizinischen Abteilung. Die Pflegefachpersonen verbesserten im Laufe des Projekts ihre Basisfähigkeiten der motivierenden Gesprächsführung. Sie beschrieben Entwicklungen in ihrer Pflegepraxis bezüglich der Erfassung und Berücksichtigung der Patientensicht und deren Beteiligung bei der Zielsetzung und Austrittsplanung.

Cornelia Okle-Stüdi, MAS in Patienten- und Familienedukation

Entwicklung eines eLearnings

eLearning als Bestandteil einer Edukationsrichtlinie für das Selbstmanagement einer intravenösen Antibiotikatherapie

Einhergehend mit der zunehmenden Verlagerung der Gesundheitsversorgung in den ambulanten und häuslichen Bereich übernehmen die Patienten mehr Verantwortung für das Selbstmanagement ihrer Therapien. Für Cystische Fibrose Patienten ist es eine etablierte therapeutische Option, intravenöse Antibiotikatherapien bei pulmonalen Exazerbationen selbständig zu Hause durchzuführen. Dafür braucht es wirksame und effektive Edukations-instrumente, um die Patienten zu schulen. Durch die Verbreitung der Informations-technologien wünschen sich Patienten auch im Gesundheitswesen Informationen und Schulung mit zeitgemässen Medien. Als Teil einer neuen Edukations-Richtlinie wird ein eLearning-Video über den praktischen Handlungsablauf des Richtens und Verabreichens von Antibiotikainfusionen entwickelt und implementiert. Damit soll für die Patienten das Sicherheitsgefühl gesteigert, die Motivation und die Selbstwirksamkeit erhöht und die Selbststeuerung und Adhärenz gefördert werden. Durch effizientere Schulung mit dem eLearning-Video soll die Edukationszeit gesenkt werden.

Astrid Hirt, MAS in Patienten- und Familienedukation

Familienzentrierte Pflege auf der Neonatologie weiterentwickeln

Entwicklung eines Arbeitsinstruments für das familienzentrierte Erstgespräch

Eltern, deren Kind auf einer Neonatologie behandelt werden muss, befinden sich unerwartet in einer vulnerablen Situation. Mutter und Kind sind auf Grund der Notfallsituation häufig getrennt und es ist der Vater, der zwischen Wöchnerinnenabteilung und Neonatologie hin und her pendelt. In der Praxis hat sich gezeigt, dass es ausgesprochen relevant ist, diese mitbetroffenen Väter vom ersten Moment an miteinzubeziehen und auch beim geplanten Erstgespräch mit der Mutter nicht zu vergessen. So können Fehleinschätzungen und Missverständnisse zwischen Pflegeteam und Eltern vermieden werden. Auf der Basis des Calgary Familien Modells und einer Literaturrecherche zu den Bedürfnissen dieser Eltern wurde ein Arbeitsinstrument entwickelt und das Pflegeteam geschult, um die Erstgespräche mit beiden Elternteilen bedürfnisorientiert führen zu können.

Elisabeth Tscherry, MAS in Patienten- und Familienedukation

Förderung des Selbstmanagements von Familien eines Kindes mit einer Mehrfachbehinderung nach einer Hüftrekonstruktion

Ein Praxisentwicklungsprojekt zur Erstellung eines Mikroschulungskonzeptes zur Vorbereitung auf den Wochenendurlaub und den Austritt im Rahmen der Pädiatrischen Rehabilitation

Kinder mit einer Mehrfachbehinderung nach einer Hüftrekonstruktion sind eine häufige Patientengruppe auf der Abteilung der Autorin. Der Ablauf der Hospitalisation orientiert sich dabei an einem interdisziplinären Patientenpfad. In diesem Pfad, hat die Pflege in der Patienten- und Familienedukation unter anderem die Aufgabe der Bewegung und Mobilisation nach Kinaesthetics. Die Mobilisation muss nach der Operation nach vorgegebenen Bewegungsprinzipien erfolgen. Die Umsetzung der Edukation auf der Abteilung ist dabei unstrukturiert und ungeplant. Das Projekt beschäftigt sich mit der Förderung des Selbstmanagements der Familien. Diese sollen das notwendige Wissen erhalten, ihr Kind nach den vorgegebenen Prinzipien zu positionieren, zu transferieren und zu wickeln. Um diese auch nach Austritt anwenden zu können. Die Pflegefachpersonen sollen befähigt sein, die Mikroschulungen durchzuführen und die Familie im Selbstmanagement zu unterstützen.

Rebekka Müller, MAS in Patienten- und Familienedukation

Schreibabys im Akutspital

Pflegerischer Leitfaden zur stationären Krisenintervention bei Familien mit einem Baby mit Regulationsstörung

Familien mit einem Baby mit Regulationsstörung, die wegen dieser Diagnose hospitalisiert werden, befinden sich in einer Extremsituation. Um diese Familien effektiv unterstützen zu können, ist beim Pflegeteam spezifisches Wissen und eine einheitliche Betreuungsstrategie gefordert. Das noch junge Pflegeteam hat nur teilweise Kenntnisse über Regulationsstörungen und eine betriebsinterne Betreuungsstrategie fehlt. Im pflegerischen Leitfaden zur stationären Krisenintervention bei Familien mit einem Baby mit Regulationsstörung sollen effektive pflegerische Interventionen aufgezeigt und Abläufe geklärt werden.

Katrin Poltera, MAS in Pädiatrischer Pflege

Kritisch gedacht

Unterstützung der Pflegenden bei der Durchführung des Pflegeprozesses - Eine Einführung ins Kritische Denken

Im pflegerischen Alltag, vor allem in Zeiten hoher Arbeitsbelastung stellt die strukturierte schriftliche Erfassung des Pflegeprozesses für die Pflegefachpersonen eine Herausforderung dar. Besonders in komplexen Situationen gilt es den Pflegeprozess unmittelbar an die sich verändernde Krankheitssituation eines Kindes anpassen zu können und trotz Zeitmangel keine Informationsdefizite entstehen zu lassen. Das Kritische Denken ist für Pflegefachpersonen einer der relevanten Schlüssel, um diesen Herausforderungen zielführend und nachhaltig begegnen zu können. Dieses Projekt setzte sich zum Ziel ein Schulungskonzept für zwei Pflegeteams eines Kinderspitals zu entwickeln zur Förderung der Fähigkeiten im Kritischen Denken. Entstanden sind vier kurze interaktive Schulungssequenzen, die den Pflegefach-personen Instrumente an die Hand geben, das Kritische Denken alltäglich zu nutzen. Um diesen angestossenen Prozess nachhaltig zu verankern, wird ein wöchentlicher Fachaustausch weitergeführt.

Anna Kristin Pfeiffer, MAS in Pädiatrischer Pflege

Gesprächsleitfaden für Angehörigengespräche

Für Pflegeinstitutionen im Langzeitbereich – ein Praxisentwicklungsprojekt

Die klinische Praxis und Literatur bestätigen, dass für die Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen ein Heimeintritt eine emotionale Belastung bedeutet. Sie brauchen seitens der Pflegenden Anerkennung, Wertschätzung, Unterstützung im Rollenwechsel und möchten im Pflegeprozess integriert sein. Werden die Angehörigen als Ressourcen in den Betreuungs- und Pflegeplan integriert, steigert sich das Wohl-befinden der Bewohnenden. Professionelle Gespräche mit Angehörigen sind zentral. Sie fördern eine vertrauensvolle Beziehung. Pflegenden fehlen oft die notwendigen Skills, um Betroffene adäquat und wirkungsvoll zu unterstützen.
Das Projekt dient der Qualitätsentwicklung der Angehörigengespräche. Die Pflegenden unterstützen die Angehörigen mittels professionell geführten Gesprächen und integrieren sie partnerschaftlich in den Pflegeprozess. Das Wohlbefinden der Angehörigen und Bewohnenden wird gefördert und die Pflegequalität gesteigert.

Claudia Knöpfel Kellenberger, MAS in Gerontologischer Pflege

Angehörige vermehrt einbeziehen und begleiten

Praxisentwicklungsprojekt in der Alterspsychiatrie

Angehörige psychiatrischer Patienten sind im Umgang mit den Betroffenen oft herausgefordert. Gleichzeitig sind sie deren wichtigste Bezugs- und Unterstützungs-personen. Daher ist es wichtig, sie systematisch in die Behandlung mit einzubeziehen. Angehörigenorganisationen und Qualitätsvorgaben der hier beschriebenen Klinik verlangen nach mehr Einbezug, als aktuell besteht.
Angehörige sollen auf einer gerontopsychiatrischen Akutstation in der Deutschschweiz bei gleichbleibenden personellen Ressourcen vermehrt einbezogen werden. Ziel ist die Entwicklung eines entsprechenden Vorgehens, der notwendigen Kompetenzen und die Bildung von Multiplikatoren im Pflegeteam.

Erich Berger, MAS in Gerontologischer Pflege

In Bewegung bleiben während einer Hochdosis-Chemotherapie und autologen Stammzelltransplantation

Welche pflegerischen Massnahmen unterstützen die Patienten und Patientinnen, körperlich aktiv zu bleiben

Körperliche Aktivitäten spielen für den Erhalt oder die Wiederherstellung einer möglichst hohen Lebensqualität eine immer wichtigere Rolle. In der medizinischen Onkologie eines Spitals in der Deutschschweiz erhalten alle Patienten und Patientinnen, die mit einer Hochdosis-Chemotherapie und Stammzelltransplantation behandelt werden, ab Eintrittstag physiotherapeutische Begleitung, um Nebenwirkungen der aggressiven Therapien und allfälligen Komplikationen entgegenzuwirken. Die aktivierenden Massnahmen der Physiotherapie sollen auf den Abteilungen aktiv durch Pflegefachpersonen unterstützt werden.
Das Projekt „In Bewegung bleiben“ hat folgende Ziele: Mit einer Informationsbroschüre werden die Patienten und Patientinnen, sowie ihre Angehörigen vor einer Hochdosis-Chemotherapie und autologer Stammzelltransplantation über die Wichtigkeit von körperlichen Aktivitäten informiert. Pflegefachpersonen werden durch die Abgabe der Broschüre zum Thema sensibilisiert und motiviert aktiver ihre Beratungstätigkeit wahrzunehmen.

Barbara Piccolruaz, MAS in Onkologischer Pflege