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Begegnung schaffen durch Bewegung

Jung und alt durch Bewegung zusammenbringen: Dieses Ziel hatte ein interdisziplinäres Pilotprojekt des ZHAW-Departements Gesundheit auf dem Winterthurer Sulzer Areal. An dem Projekt haben auch Studierende des Bachelors Gesundheitsförderung und Prävention tatkräftig mitgewirkt.

Zusammen balancieren, tanzen, springen oder Ball spielen: Ganz junge und schon etwas ältere Einwohnerinnen des Winterthurer Sulzer Areals haben sich letzten Herbst an sechs Vormittagen gemeinsam bewegt. Im Rahmen eines generationenübergreifenden Pilotprojekts des ZHAW-Departements Gesundheit trainierten Kinder der Kita Loki und Bewohner:innen der Wohnbaugenossenschaft Zusammen_h_alt an verschiedenen Posten auf spielerische Art ihre motorischen Fähigkeiten. Im Fokus des jeweils 75-minütigen Angebots standen neben der Förderung von Koordination, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit auch der Spass und der Austausch zwischen den Generationen. «Dieser Austausch hat sehr gut funktioniert und wurde von den Teilnehmenden auch als äusserst positiv bewertet», sagt Sonja Feer vom ZHAW-Institut für Public Health.

Glückliche Smileys von den Kindern

Feer war Co-Leiterin des Projekts, das vor einigen Wochen mit dem letzten von drei Workshops abgeschlossen wurde. Beim Anlass mit Vertreter:innen der beteiligten Partner und Teilnehmer:innen präsentierte das Projektteam die Resultate der Pilotauswertung. Diese zeigten: Das Angebot kam gut an. «Die Kita-Kinder konnten mithilfe von Smileys ihr Urteil abgeben. Eine deutliche Mehrheit hat das Angebot mit einem glücklichen Smiley bewertet.» Auch die teilnehmenden Senior:innen gaben grossmehrheitlich positive Rückmeldungen – in der Befragung äusserten einige von ihnen allerdings den Wunsch nach einem zeitlich flexibleren Angebot.

Offene Ohren und ein Förderprogramm

Angestossen wurde das Projekt von der Genossenschaft Zusammen_h_alt, die auf dem Sulzer Areal eine gemeinschaftliche Form des Wohnens für ältere Menschen realisiert hat. «Bei einem Austausch mit dem Departement Gesundheit äusserte die Genossenschaft Interesse an einem Angebot zur Bewegungsförderung im Quartier», sagt Sonja Feer. Am Departement stiess die Idee auf offene Ohren – und auf ein internes Förderprogramm mit dem Schwerpunkt «Community Health», mit dem genau solche Projekte unterstützt werden sollen. Die ursprüngliche Idee wurde um den Aspekt der generationsübergreifenden Begegnung erweitert – und dafür die Kita Loki, ebenfalls im Sulzer Areal angesiedelt, mit ins Boot geholt. Auch die Stadt Winterthur beteiligte sich am Projekt und beriet punktuell das Projektteam, das sich aus Mitarbeitenden der Institute für Public Health, Physiotherapie und Ergotherapie zusammensetzte.

Studierende klären Bedürfnisse

Zum Projekt massgeblich beigetragen haben auch Studierende des Departements Gesundheit im Rahmen von Modulen, Praktika oder Bachelorarbeiten. So erarbeiteten Studierende des Bachelors Physiotherapie etwa an einem Testtag Ideen für die Bewegungsinterventionen; Masterstudierende unterstützten das Projektteam bei den sechs Durchführungen des Angebots. Zentral waren auch die Beiträge von Studierenden der Gesundheitsförderung und Prävention: Diese hielten im ersten Workshop zum Start des Projekts ein Referat mit fachlichen Inputs zur Bewegungsförderung. Die angehenden Gesundheitsförder:innen waren zudem an der Erhebung der Bedürfnisse der Kinder und Bewohner:innen von «Zusammen_h_halt» beteiligt. Eine wichtige Aufgabe: «Es war uns ein grosses Anliegen, die Zielgruppen stark miteinzubeziehen und das Angebot auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden», sagt Sonja Feer. «Zusammen_h_alt» und die Kita Loki seien aus diesem Grund auch in jeden Projektschritt involviert gewesen und hätten über die Ausgestaltung des Angebots mitentschieden.

Der partizipative Ansatz dürfte mit ein Grund sein, weshalb das Pilotprojekt von den Teilnehmer:innen grundsätzlich positiv bewertet wurde. Ob es auf dem Sulzer Areal künftig ein permanentes Angebot zur generationenübergreifenden Bewegungsförderung geben wird, steht derzeit noch offen. «Im abschliessenden Workshop haben wir verschiedene Ideen diskutiert, unter anderem ein Bewegungsparcours durchs Areal oder die Bereitstellung von Trainingsmaterialien, mit denen Quartierbewohner:innen aus unterschiedlichen Altersgruppen selbständig trainieren und dabei in Austausch kommen können.»