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Gesundheit

Präventionsarbeit heisst Kommunizieren

Wer im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention arbeitet, muss verhandeln, überzeugen und begeistern können – kurzum, über gute Kommunikationsskills verfügen. Im Bachelor Gesundheitsförderung und Prävention wird das Thema Kommunikation deshalb in mehreren Modulen vermittelt.

Zielgruppen altersgerecht ansprechen, Stiftungen für ein Projekt gewinnen, mit verschiedenen Stakeholdern verhandeln. Wer im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention arbeitet, weiss: Kommunikation ist zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Kein Wunder also, dass die Ausbildung entsprechender Kompetenzen auch im Bachelorstudium am ZHAW-Departement Gesundheit hohes Gewicht hat. «In unserem Tätigkeitsbereich müssen entweder Verhältnisse und Strukturen beeinflusst werden oder das Verhalten von Zielgruppen. Für beide Aufgaben braucht es eine geschickte Kommunikation», sagt Dozent Christian Ingold, der für die Kommunikationsmodule im ersten und im vierten Semester mitverantwortlich ist. Stärker noch als in anderen Gesundheitsberufen stelle ausserdem die Finanzierung von Projekten und Kampagnen eine Herausforderung dar. «Ein Projekt muss bei potenziellen Geldgeber:innen richtig verkauft werden», erklärt Ingold.

Überzeugend auftreten und verhandeln

Deshalb lernen angehende Gesundheitsförder:innen im Verlauf des Studiums nicht nur, wie man ein stimmiges Kommunikationskonzept etwa für eine Präventionskampagne erstellt, sondern verbessern auch ihre persönlichen Kommunikationsfähigkeiten. Im ersten Semester arbeiten sie beispielsweise an ihrer Auftrittskompetenz, wobei gewisse Situationen auch mit Schauspieler:innen geübt werden. Im zweiten und dritten Semester werden ihnen die Skills für eine erfolgreiche interpersonelle Kommunikation, unter anderem bei Verhandlungen oder in Krisensituationen, sowie für die öffentliche Kommunikation, etwa für Medienarbeit, vermittelt.

Der Praxisbezug wird in den Kommunikationsmodulen hoch gewichtet. So erarbeiten Student:innen bereits im ersten Semester ein realistisches Gesundheitskommunikationsprojekt, wobei sie jeweils von insgesamt 16 aktuellen Themen eins auswählen können. «Die Konzepte bleiben im ersten Semester zwar noch an der Oberfläche», sagt Ingold. Trotzdem kämen sie vereinzelt in der Praxis zum Einsatz. So habe eine Studierendengruppe im Rahmen ihres Projekts in Zusammenarbeit mit Pro Juventute eine Reihe von Posts zur Suizidprävention auf Instagram gestellt.

Motivation durch externe Auftraggebende

Noch stärker an die Praxis angebunden ist das Modul im vierten Semester. In diesem erstellen die Studierenden in Gruppen ein umfassendes Kommunikationskonzept für externe Auftraggeber:innen. «Diese setzen das Konzept um oder verwenden zumindest Bestandteile davon – was für die Studierenden sehr motivierend ist», sagt Ingold. So hat etwas eine Studierendengruppe im letzten Frühlingssemester unter Begleitung von Nadine Volkmer, die ebenfalls massgeblich an den vier Kommunikationsmodulen beteiligt ist, ein Kommunikationskonzept für Am Steuer Nie» erstellt: Für einen «Escape Room» zum Thema Verkehrssicherheit in der Stadt Zürich definierten sie die Zielgruppe und die Kommunikation über Social Media. Eine andere Gruppe erarbeitete ein Konzept, mit dem die Website und App safer-gambling.ch des Zentrums für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte des Kantons Zürich beworben werden soll. Kern des Konzeptes: Mehrwegbierbecher, die künftig an grossen Sportveranstaltungen wie Fussball-EM und -WM auf das Angebot hinweisen sollen. Für die Auftraggeber:innen sei die Zusammenarbeit mit den Studierenden ein Gewinn, ist Christian Ingold überzeugt: «Die Student:innen wissen aus eigener Erfahrung oft sehr gut Bescheid, wie die Kommunikation mit jüngeren Zielgruppen funktioniert.»