Fachhochschulen standardisieren Kompetenzen für die Gesundheitsberufe
Das 2020 in Kraft getretene Gesundheitsberufegesetz stellt an die Ausbildung von Gesundheitsfachpersonen schweizweit einheitliche Anforderungen. Die Schweizer Fachhochschulen, die Gesundheitsberufe ausbilden, haben nun für sämtliche Studiengänge die Abschlusskompetenzen gemeinsam definiert. Die Publikation dient als Richtschnur für die Lehrpläne der Studiengänge.
Sie brauchen Fachwissen, Fähigkeiten im Bereich der Kommunikation und der Teamarbeit, sollten über Führungskompetenzen verfügen oder sich im Gesundheitswesen und in der Öffentlichkeit für ihre Profession einsetzen können: Gesundheitsfachpersonen benötigen unterschiedlichste Kompetenzen, wollen sie den Anforderungen in ihrem Arbeitsbereich und den Bedürfnissen von Patientinnen und Klienten gerecht werden. Mit der Publikation «Professionsspezifische Kompetenzen» hat die Fachkonferenz Gesundheit der Schweizerischen Fachhochschulen (FKG) nun ein Dokument veröffentlicht, das diese Kompetenzen für sämtliche an den Schweizer Fachhochschulen ausgebildeten Gesundheitsberufe festhält. Es definiert jene Fähigkeiten, welche die Absolvierenden beim Abschluss des Studiums nachweisen müssen. Geregelt werden diese Abschlusskompetenzen für die Berufe Pflege, Physio- und Ergotherapie, Hebamme, Ernährung und Diätetik, Optometrie sowie Medizinisch-Technische Radiologie auf Bachelorstufe sowie für die Osteopathie auf Masterniveau, das für die Berufsbefähigung obligatorisch ist.
Kanadisches Modell als Vorbild
Die Publikation der FKG, in der auch das ZHAW-Departement Gesundheit vertreten ist, dient als Richtschnur für die Lehrpläne der Studiengänge. Es legt für jeden Beruf die Kompetenzen in sieben verschiedenen Rollen fest: Professional, Experte/Expertin, Teamworker/-in, Health Advocate, Kommunikator/-in, Leader/-in und Scholar. Als Grundlage für Kompetenzen respektive die verschiedenen Rollen diente das kanadische Modell CanMEDS 2015. Ursprünglich für die Humanmedizin entwickelt, ist das Modell inzwischen weltweit ein Standard für die Definition von Abschlusskompetenzen bei Gesundheitsberufen aber auch anderen Professionen.
Schweizweit einheitliche Anforderungen
Die FKG-Publikation «Professionsspezifische Kompetenzen» wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Auftrag gegeben. Hintergrund für das Mandat ist das Gesundheitsberufegesetz, das im Jahr 2020 in Kraft getreten ist. Das Gesetz und dessen Verordnungen stellt an die Ausbildung und Berufsausübung der an den Fachhochschulen ausgebildeten Berufe schweizweit einheitliche Anforderungen.