Trainingswürfel im Reha-Test
Im ExerCube des Zürcher Start-ups Sphery lässt sich spielerisch die Fitness trainieren. Forschende am ZHAW-Institut für Physiotherapie untersuchen, ob sich das Fitnessgerät auch für den Einsatz in der Rehabilitation nach einer muskuloskelettalen Verletzung eignet.
Das Fitnesstraining im ExerCube mutet futuristisch an: Man begibt sich in einen auf einer Seite offenen Würfel, auf dessen Wände eine virtuelle Umgebung projiziert wird. Beim Training bewegt sich die Spielerin oder der Spieler durch eine virtuelle Welt und muss Hindernissen beispielsweise mit Ausfallschritten, Sprüngen oder Burpees ausweichen. Dabei werden neben dem Körper auch kognitive Fähigkeiten wie die Reaktion und die Aufmerksamkeit trainiert.
Potenzial des ExerCubes abklären
Der von Sphery, einem Spin-off der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), entwickelte ExerCube wird derzeit hauptsächlich in Fitnesscentern eingesetzt. Forschende des ZHAW-Instituts für Physiotherapie untersuchen nun, ob das Gerät auch für den Einsatz in der Rehabilitation nach einer muskuloskelettalen Verletzung geeignet ist. Um das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, findet die herkömmliche Rehabilitation in einer kontrollierten Umgebung statt, bei der die kognitive Herausforderung für die Patienten gering ist. Mit dem ExerCube, so schreiben die Forschenden zum Projekt, das von der Digitalisierungsinitiative des Zürcher Hochschulen (DIZH) finanziert wird, könnten Reha-Patienten womöglich sowohl körperlich wie auch kognitiv gefordert werden, ohne sich einem Verletzungsrisiko auszusetzen. Ausserdem habe das flexible System das Potenzial, das Training sehr genau an die Möglichkeiten der einzelnen Patientin anzupassen. Nicht zuletzt erhebe der ExerCube mit den eingebauten Sensoren zahlreiche nützliche Informationen und Daten, mit denen der Trainingsfortschritt überwacht werden könne.
Sicheres und wirksames Training entwickeln
Mit dem Forschungsprojekt, an dem auch die ZHdK beteiligt ist, sollen basierend auf den bestehenden ExerCube-Trainings sichere, effektive und attraktive Reha-Einheiten entwickelt werden, die nach einer Verletzung des vorderen Kreuzbands eingesetzt werden können. Diese werden in einem nächsten Schritt dahingehend untersucht, wie attraktiv sie für die Patienten sind und wie wirksam sie sowohl die körperliche wie auch die kognitive Leistungsfähigkeit fördern. Dazu wird das Reha-Training mit dem ExerCube und der einfacheren Version für den Heimgebrauch durch den Einsatz einer Kontrollgruppe mit einem herkömmlichen Standardtraining verglichen. Ziel des Projekts ist, das Reha-Training im ExerCube in Kliniken, Fitnesszentren oder für den Heimgebrauch verfügbar zu machen.