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Gesundheit

Interview mit Anne-Kathrin Rausch

Der Master of Science (MSc) in Physiotherapie mit dem Schwerpunkt Physical Activity wird im zweijährigen Rhytmus angeboten.

Anne-Kathrin Rausch, PhD 

Verantwortliche für den Schwerpunkt Physical Activity ist Anne-Kathrin Rausch. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im MSc Studiengang und in der Forschungsstelle Physiotherapiewissenschaften. 

Was ist unter Physical Activity zu verstehen? Was erwartet mich, wenn ich diesen Schwerpunkt wähle? 

Physical Activity beinhaltet jede durch die Skelettmuskulatur hervorgebrachte Bewegung, die den Energieverbrauch über den Ruhezustand ansteigen lässt. Physical Activity umfasst also spezifisches Training, Sport, sowie körperliche Aktivität im Alltag, Beruf, Freizeit und aktiver Fortbewegung. Laut dem Welt-Physiotherapieverband sind Physiotherapeut:innen Expert:innen für alle Bereiche von Physical Activity. Mit der Wahl dieses Schwerpunktes entscheiden Sie sich für vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Trainingslehre, Training mit chronischen Erkrankungen, Verhaltenspsychologie im Kontext von Bewegung, Kommunikation und Gesundheitspolitik. Ausserdem üben Sie klinischen Skills im Kontext von Training und Coaching im Einzel- und Gruppensetting.  

Warum wird ein klinischer Schwerpunkt Physical Activity angeboten? 

Körperliche Inaktivität ist einer der führenden Risikofaktoren für nicht-übertragbare Krankheiten, die zu chronischen Erkrankungen, Reduzierung der Lebensqualität und früherem Tod führen können. Der zunehmend sitzende Lebensstil ist ein Problem für die Gesundheitssysteme weltweit. Angesichts dieser Herausforderungen ist es für alle Lebensphasen wichtig, wirksame Strategien für einen aktiven Lebensstil zu kennen und umzusetzen. Physiotherapeut:innen sind Expert:innen für Bewegung und Training! Mit ihrem umfassenden Wissen über Risikofaktoren und Pathologie sowie deren Auswirkungen auf alle Systeme, sind Physiotherapeut:innen die idealen Fachpersonen, um Interventionen auf den Ebenen Individuum, Gruppe oder Gesellschaft zur Förderung von körperlicher Aktivität zu entwickeln und durchzuführen. Der Schwerpunkt Physical Activity soll Physiotherapeut:innen in dieser Expertenrolle stärken und sie für eine Tätigkeit in der Klinik, Lehre oder Forschung vorbereiten.  

Für wen ist der Schwerpunkt Physical Activity geeignet? 

Wie lauten die Bewegungsempfehlungen und wie wende ich sie mit meinen Patient:innen an? Welche Strategien oder Kommunikationstechniken kann ich anwenden, um Patient:innen dazu zu ermutigen mehr zu trainieren, ohne «nur» Ratschläge zu verteilen?  Wie gehe ich vor, wenn ich neue Interventionen zur Bewegungsförderung entwickeln und implementieren möchte? Wenn Sie sich diese Fragen stellen und Sie die Bewegungsförderung bei Patient:innen sowie Gesunden aller Altersgruppen in den Fokus stellen möchten, dann gehören Sie zur Zielgruppe dieses Schwerpunkts Physical Activity.  Der Schwerpunkt Physical Activity beinhaltet nicht das Feld der (Sport-) Rehabilitation und es werden auch keine manuellen Techniken geübt. Der Fokus liegt stattdessen auf der Bewegungsförderung und spezifischen Trainingsinterventionen für das Individuum, einer Gruppe oder Gesellschaft.   

Wie gelingt die Verknüpfung von Theorie und Praxis? 

In diesem Schwerpunkt werden die theoretischen Grundlagen mit praktischem Arbeiten und praxisbezogenen Leistungsnachweisen verknüpft. Es werden spannende Einblicke in aktuelle Projekte aus der angewandten Forschung gegeben. Die Berufstätigkeit neben dem Studium stellt zudem sicher, dass die im Studium erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Praxis angewendet werden und die Studierenden Fragen, Problemstellungen und Forschungsfragen aus dem Berufsalltag einbringen können.  

Wie schätzen Sie die Berufsaussichten nach erfolgreich absolviertem Studium ein? 

Sehr gut! Die Absolvent:innen sind nach den Studium theoretisch und praktisch fit in dem Gebiet der Bewegungsförderung für Personen mit chronischer Erkrankung und Gesunde jeden Alters. Sie können zielgruppenorientierte Interventionen zur Bewegungsförderung entwickeln, durchführen und implementieren. Dies ist sowohl in der Privatpraxis als auch in einer grösseren Institution, wie zum Beispiel einem Spital oder Rehabilitationszentrum, gefragt. Insbesondere durch Konzeptentwicklung für Bewegungsförderung in der Prävention könnten sich Absolvent:innen neue Felder im Gesundheitssystem erschliessen. Ausserdem besitzen sie Forschungskompetenzen, mit denen sie selbst Forschungsfragen aus der Praxis generieren und bearbeiten können. Absolvent:innen sind qualifiziert für Advanced Practice (AP) Tätigkeiten in der Klinik, Forschung oder Lehre.