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Gesundheit

Erste Physiotherapie-Experten sind gefragt

Die ersten 22 Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs in Physiotherapie erhalten ihr Diplom. Spitäler, Kliniken und Praxen sind rege an den Diplomierten interessiert. Mit ihnen sollen die Anforderungen an Therapie und Rehabilitation bewältigt werden.

Die Ausbildung von PhysiotherapeutInnen hat sich wie bei anderen Gesundheitsberufen im letzten Jahrzehnt stark verändert. Nach der Einführung der Bachelorstudiengänge auf Fachhochschulstufe im Jahr 2006 bewilligte der Bund 2010 den konsekutiven Kooperations-Master of Science (MSc) in Physiotherapie der Berner Fachhochschule und der ZHAW. Welche zusätzlichen Kompetenzen erwerben die Absolventinnen und Absolventen in einem Masterstudium?

Patientinnen und Patienten profitieren

«Während ich im Bachelorstudium lernte, wissenschaftliche Studien zu lesen und zu verstehen, bin ich mit dem Master nun einerseits in der Lage selber Studiendesigns zu entwickeln und Forschung aktiv zu betreiben und andererseits evidenzbasierte Therapiekonzepte für den klinischen Alltag zu entwickeln», sagt Master-Absolventin Lea Ettlin, die gleich nach ihrem Bachelorabschluss den konsekutiven Master anhängte. Nicht zuletzt kommen die vertiefte klinische Expertise sowie die wissenschaftlich abgestützte Reflexion über das berufliche Handeln den Patientinnen und Patienten zugute. Die Behandlungen werden effizienter und effektiver.

Wollen sich Masterabsolventinnen und -absolventen im klinischen Alltag etablieren, muss ihnen der Brückenschlag zwischen Forschung und Anwendung gelingen. Im konsekutiven Master-Studium üben sie dies in einem Transfermodul – für die Praxisbetriebe gleichzeitig eine Gelegenheit, sich von den Qualitäten masterdiplomierter
Berufsleute zu überzeugen.

Bedarf in Spitälern und Rehabilitationskliniken

Werden Masterabsolventinnen und -absolventen in der klinischen Praxis nun auch tatsächlich gebraucht? Die Leiterin Therapien Berit Saupe vom Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche in Affoltern am Albis wartet geradezu auf qualifizierte Fachleute: «Master-Absolvierende können der Institution sehr viel bringen, weil sie hinterfragen: Was machen wir am Patienten? Sie sind auch in der Lage, Behandlungskonzepte und Leitfäden zu erstellen, von der Fragestellung bis zur Umsetzung. Damit entwickeln sie unsere Therapien weiter.» Auch Co-Studiengangleiterin Karin Niedermann ist vom Bedarf überzeugt: «Rund 30 Prozent aller Physiotherapeutinnen und -therapeuten in der Schweiz haben Aufgaben zu erfüllen, die über eine klinische Tätigkeit hinausgehen, so zum Beispiel Fachverantwortung, Qualitätssicherung, Implementieren von Innovationen im klinischen Alltag oder auch Studienmitarbeit. Um diese Aufgaben wahrzunehmen, ist ein Masterabschluss ein wichtiger Baustein. Idealerweise haben Spitäler, Kliniken und grosse Praxen in ihrem Physiotherapie-Team mindestens eine Person mit einem Masterabschluss, die sich um den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die klinische Arbeit kümmert».

Ausgezeichnete Masterarbeiten

Die geforderten Kompetenzen bewiesen die Absolvierenden in ihren Masterarbeiten, in denen sie relevante Fragestellungen aus der klinischen Praxis wissenschaftlich bearbeiteten. Die daraus folgenden Antworten und Ergebnisse können nun in der Klinik genutzt werden, und helfen den Graben zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken. Die meisten Masterarbeiten sind bereits im Verfahren zur Publikation in einer internationalen, deutsch- oder englischsprachigen Fachzeitschrift. Mehrere Abstracts sind schon zur Präsentation an internationalen Kongressen akzeptiert. Als herausragende Arbeiten wurden die zwei Masterarbeiten von Marina Bruderer-Hofstetter und Petra Marsico ausgezeichnet:

  • «Ist Neurodynamik die Lösung? Zusammenhang zwischen Straight-leg-raise-Test, Muskelkraft und motorischer Leistung bei Kindern mit Cerebralparese» – Petra Marsico, Rehabilitationszentrum, Universitäts-Kinderspital Zürich
  • «Abweichungen und Kompensationen im Gangbild von Patienten mit Coxa antetorta» – Marina Bruderer-Hofstetter, Labor für Bewegunganalyse, Kinderorthopädie, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen

Zwei Fachhochschulen – ein Master of Science Studiengang

Die ZHAW bietet den Master of Science in Physiotherapie in Kooperation mit der Berner Fachhochschule (BFH) an. Er dauert sechs Semester und kann berufsbegleitend absolviert werden.

Downloads und weiterführende Informationen

Website zum Studiengang MSc in Physiotherapie

Kontakt

Prof. Dr. Karin Niedermann, Co-Studiengangleiterin MSc in Physiotherapie 
Telefon  058 934 63 46, karin.niedermann@zhaw.ch 

Medienstelle

José Santos, Leiter Kommunikation ZHAW Departement Gesundheit
Telefon 058 934 63 84, jose.santos@zhaw.ch