Post Covid gehört in die Gruppe der «post-akuten-Infektionssyndrome» und diese sind weder neu noch selten. Ausgelöst werden sie auch durch andere Viren, weshalb auch der Begriff «post-virale Erkrankung» verwendet wird. Symptome, Pathomechanismen, Diagnostik und auch die Therapie bei Post Covid überschneiden sich mit anderen post-viralen Erkrankungen. Von einem Post Covid 19 Syndrom wird bei über 12 Wochen fortbestehenden Symptomen gesprochen. Zu den häufigsten Symptomen zählen die Fatigue, die Post-Exertional Malaise (PEM), der veränderte Geruchs- oder Geschmackssinn, die Dyspnoe und die verminderte Konzentrations- und Gedächtnisleistung.

Am Anfang der physiotherapeutischen Behandlung steht das Clinical Reasoning, das mit einer ausführlichen Anamnese sowie spezifischen Fragebögen, Screening-Fragen, und – wenn toleriert – mit funktionellen Tests ein ganzheitliches Bild über die Situation ergibt. Das ist deshalb wichtig, weil es bei Post Covid mehrere Subgruppen, also verschiedene Symptomcluster gibt. Für die jeweiligen Symptomcluster sind unterschiedliche Therapiemassnahmen geeignet. Diese können beispielsweise Atemtherapie, Belastungsstrategien oder eine gezielte Form des Pacings umfassen. In der After Work Lecture konnten leider nicht alle Therapiebausteine umfassend thematisiert werden.

Katja Rüegg und Matthias Gnos tauschen sich in einem Qualitätszirkel regelmässig aus. 2021 gründeten Sie mit weiteren Physiotherapeut:innen das Kompetenznetzwerk physio4physio. Dieses verfolgt das Ziel, Physiotherapeut:innen über Kantons- und Sprachgrenzen hinaus im Post Covid Management zu unterstützen, damit Betroffene eine sichere, evidenzbasierte und qualitativ hochstehende Behandlung erhalten. 

Dieses Fachwissen steht in einem eigenen Youtube -Kanal zur freien Verfügung.