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Gesundheit

ZHAW exportiert Pflegeweiterbildung nach China

In China steigt die Anzahl betagter Menschen rasant, und damit auch die Anzahl Menschen, die an Demenz leiden. Wie in der Schweiz mangelt es auch in China an entsprechend ausgebildetem Pflegefachpersonal. Mit einer Weiterbildung in gerontologischer Pflege an der Universität Qingdao leistet die ZHAW Hilfe zur Selbsthilfe.

Die demografische Entwicklung führt in China noch stärker als hierzulande dazu, dass die Gesellschaft älter wird und immer mehr Menschen an Demenz leiden. Deshalb braucht es immer mehr Pflegeplätze und Pflegepersonal. In China fehlt insbesondere Fachpersonal, das für die Versorgung von betagten, mehrfachkranken Menschen ausgebildet ist.

Durch eine spezifische Weiterbildung in gerontologischer Pflege sollen sich chinesische Pflegefachpersonen nun vor Ort die nötigen Kompetenzen und Kenntnisse aneignen können. Dazu ist die Universität Qingdao mit dem Institut für Pflege der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW eine Ausbildungskooperation eingegangen. Was im März 2014 auf Initiative des Furunze Entwicklungszentrum für Altersversorgung Qingdao zusammen mit der Universität und Stadt Qingdao mit einer Vorstudie begann, wird im Januar 2016 konkret: Ziel ist es, in China gemeinsam ein Weiterbildungsangebot in gerontologischer Pflege aufzubauen.

Neue Art der Entwicklungszusammenarbeit
Mit der Kooperation betreten beide Seiten Neuland: Zum ersten Mal exportiert die ZHAW ein Weiterbildungsangebot nach China. Dazu ist der in der Schweiz bereits bestehende Lehrgang zum Diploma of Advanced Studies (DAS) in Gerontologischer Pflege auf die chinesischen Verhältnisse angepasst worden. Entscheidend ist, dass die chinesischen Pflegefachpersonen befähigt werden den Gesundheitszustand von älteren und hochbetagten Menschen zu erheben, das individuelle Risiko- sowie das Rehabilitationspotential zu erfassen und daraus den Versorgungsbedarf abzuleiten. So können die Pflegenden die Lebensqualität dieser Menschen bestmöglich erhalten und fördern. Zusätzlich erwerben die Teilnehmenden ihrerseits die Fähigkeiten Pflegende anzuleiten und zu schulen. So sollen die erworbenen Kompetenzen und das Wissen weitergegeben und multipliziert werden. Das Institut für Pflege der ZHAW erwirbt in dieser Zusammenarbeit zudem Wissen über die Pflege und Gesundheitsversorgung in China.

Für die medizinische Fakultät der Universität Qingdao ist auch der Ansatz neu, eine Weiterbildung berufsbegleitend anzubieten. Im letzten Kursblock kommen die chinesischen Pflegefachpersonen für ein Praktikum in die Schweiz. Insgesamt dauert der Diplomlehrgang in Gerontologischer Pflege 18 Wochen, die über 18 Monate verteilt absolviert werden. Die Unterrichtseinheiten werden auf Deutsch durchgeführt und in Mandarin übersetzt.

Projekt zahlt sich für beide Seiten aus
Für den chinesischen Partner bedeutet der Erwerb des Weiterbildungsprogramms eine hohe Investition, die sich aber mehrfach lohnen wird. Die medizinische Fakultät der Universität Qingdao kann unter anderem ein erprobtes, fixfertiges Weiterbildungsprogramm übernehmen. Gleichzeitig erhält sie mit der Erstdurchführung durch ZHAW-Dozierende vor Ort auch die Schulung für künftige Lehrbeauftragte der Universität. Denn in Zukunft wird die medizinische Fakultät der Universität Qingdao das Weiterbildungsprogramm selber anbieten. So starten am 18. Januar 2016 neben Pflegefachpersonen mit einem Bachelor- oder Masterdiplom auch Dozierende der Universität mit dem Diplomlehrgang. Das Angebot richtet sich an diplomierte Pflegefachpersonen von geriatrischen Abteilungen des Universitätsspitals sowie von regionalen Pflege- und Altersheimen.

Weitere Informationen

Kontakt
Heidi Longerich, Leiterin Institut für Pflege der ZHAW, Telefon 058 934 63 01, heidi.longerich@zhaw.ch

Bernadette Alig, Projektleiterin, Stv. Leiterin Weiterbildung Institut für Pflege der ZHAW
Telefon 058 934 64 88, bernadette.alig@zhaw.ch

Medienstelle
José Santos, Leiter Kommunikation ZHAW Departement Gesundheit, Telefon 058 934 63 84, jose.santos@zhaw.ch