Drei Fragen an Birgit Keller, Dozentin Gesundheitsförderung und Prävention
Mitte September startete der in der Schweiz einzigartige Bachelorstudiengang Gesundheitsförderung und Prävention mit 46 Studierenden. Birgit Keller half bei der Entwicklung des Kompetenzprofils und unterrichtet nun die ersten Studierenden.

Welches Fach lehren Sie?
Ich unterrichte Konzepte der Gesundheitsförderung und Prävention und das Fach Epidemiologie. Beide Module sind Teil meines Fachbereichs Theorien und Grundlagen. Hier werden die Studierenden an ein bio-psycho-soziales Gesundheitsverständnis herangeführt. Das heisst, wir gehen davon aus, dass biologische, psychologische und soziale Faktoren bei der Entstehung von Gesundheit und Krankheit ausschlaggebend sind. Zudem setzen sie sich aktiv mit Strategien und Handlungsfeldern von Gesundheitsförderung und Prävention auseinander und erweitern ihre Kompetenzen beispielsweise auch durch die Berechnung und Analyse von Gesundheitsindikatoren für die Schweiz.
Welches Thema ist Ihnen im Unterricht besonders wichtig?
Als Basis für professionelles und bewusstes Handeln in der späteren Praxis, möchte ich den Studierenden ein solides Fundament an theoretischem Grundlagenwissen vermitteln. Dem bewussten Handeln kommt für mich dabei eine besondere Bedeutung zu, denn theoretische Modelle zeigen sich in der Praxis selten in Reinform. Auch darauf sollten Studierende vorbereitet sein. Deswegen sind mir Reflexionseinheiten wie die Auseinandersetzung mit dem eigenen Gesundheitsverständnis, dem Menschenbild und der inneren und äusseren Haltung ein elementares Anliegen.
Wie ist der Bachelorstudiengang gestartet?
Der Studiengang ist mit einer Gruppe hochmotivierter und diskussionsfreudiger Studierender mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen gut gestartet. Die verschiedenartigen Hintergründe und Erfahrungen sind eine grosse Chance, aber auch eine Herausforderung für uns Dozierende. Es ist nicht immer einfach, ein Unterrichtsniveau zu finden, das alle anspricht.
Eine besondere Herausforderung ist im Moment, parallel zur Umsetzung der aktuellen Lehreinheiten, den Verlauf des Studiengangs für die höheren Semester weiter zu planen. Meine Erfahrungen und Ideen in diesen Gestaltungsprozess einbringen zu können bereitet mir grosse Freude. Es ist für mich immer wieder eine spannende Herausforderung vielfältige Lehr- und Lernmethoden auszuarbeiten. Ich freue mich sehr auf die weitere Arbeit für die und mit den Studierenden.