Bereichernde Erfahrungen aus dem Praktikum
Vier Studierende des Bachelorstudiengangs Gesundheitsförderung und Prävention stellen ihre Praktikumsstelle vor und bei welchen Projekten sie dort mitgewirkt haben. Alle vier können aufgrund der lehrreichen Erfahrung ihre Bachelorarbeit erstellen.
Suchthilfe Ost – Social Media und Öffentlichkeitsarbeit
Sabrina Berger absolvierte ihr Praktikum in der Abteilung «Prävention und Gesundheitsförderung» bei der Suchthilfe Ost. Die Organisation stellt verschiedene Angebote für Betroffene, Angehörige und die Öffentlichkeit zur Verfügung, darunter betreutes Arbeiten, begleitetes Wohnen oder die Stadtküche.
Sabrina Berger widmete sich während des Praktikums vor allem der Öffentlichkeitsarbeit. Sie hat den Instagram-Account «suchthilfemitperspektive», ein gemeinsamer Account der Suchthilfe Ost und Perspektive Solothurn-Grenchen, erstellt und bewirtschaftet. Mit diesem neuen Kanal sollen die Bekanntheit der Suchthilfe Ost gesteigert und Jugendliche und junge Erwachsene über Sucht, Konsum, Risiken, Freizeit und Alkohol aufgeklärt werden.
Daneben hat Sabrina Berger bei verschiedenen Angeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung mitgewirkt, so etwa beim Kids Flott. Dieses Programm hat unter anderem die Suchthilfe Ost in Zusammenarbeit mit der Jugendpolizei und Kompass entwickelt. Das Thema «richtiger Umgang mit digitalen Medien» ist wichtig, aber die Zeit im Schulalltag ist knapp. «Flo#» trägt dieser Tatsache Rechnung. Das Herzstück sind zwei Medienhalbtage, an denen die Schülerinnen und Schüler Ateliers zu Themen wie «Social Media», «Games» oder «Cybermobbing» besuchen. Daneben gibt es Angebote für Jugendliche und Elternkurse.
«Besonders gut hat mir gefallen, dass ich nicht nur in die Gesundheitsförderung Einblick hatte, sondern auch mitbekam, was passiert, wenn die Prävention nicht funktioniert», sagt Sabrina Berger.
Durch ihr Studium und das Praktikum hat sie erkannt, dass ihr die Öffentlichkeitsarbeit liegt. Deshalb wird sie nach dem Bachelorstudium den Master in Angewandte Linguistik mit dem Schwerpunkt Organisationskommunikation angehen.
Schweizerisches Rotes Kreuz – Mitwirken bei der Entwicklung einer App
Rebecca Brunner hat ihr Praktikum beim Schweizerischen Roten Kreuz am Departement Gesundheit und Integration absolviert. Hier hat sie unter anderem beim Projekt «migesplus» mitgewirkt, das Gesundheitsinformationen in rund 50 Sprachen zur Verfügung stellt. Aktuell wurden beispielweise Themenseiten für Menschen aus der Ukraine erstellt. So finden Fachpersonen, Freiwillige und Schutzsuchende alle relevanten Infos an einem zentralen Ort und in ihrer Muttersprache.
Daneben war Rebecca Brunner im Projekt E-Mental Health tätig, bei dem eine App zur digitalen psychologischen und psychosozialen Unterstützung für Geflüchtete entsteht. Auf der App finden sie unter anderem Informationen zum Leben in der Schweiz oder wie sie eine Wohnung oder Arbeit finden. Rebecca Brunner hat Informationen zum schweizerischen Gesundheitssystem gesammelt und dabei zum Beispiel den Hausarzt oder die Krankenkasse erklärt. Ausserdem hat sie ein Kapitel mit Tipps für einen gesunden Alltag verfasst. Die App wird in der Erstsprache Arabisch entwickelt und kommt bald in die Testphase.
Ihre Bachelorarbeit schreibt Rebecca Brunner für das E-Mental Health Projekt. Sie soll als Grundlage für die Anpassung der App in die Sprache Persisch dienen. Sie führte dazu Gespräche mit Personen aus Afghanistan, sowie ein Experteninterview mit einer Fachperson, die bei Medic-Health in einem Bundesasylzentrum arbeitet. In den Interviews erörterte sie, was Gesundheit für die untersuchte Gruppe bedeutet und ihr Wohlbefinden beeinflusst.
Departement Gesundheit, ZHAW – Arbeiten in der Forschung Public Health
Denise Burkhalter und Sina Strasser absolvierten ihr Praktikum in der Forschungsstelle Public Health am Departement Gesundheit, ZHAW.
Denise Burkhalter konnte beim Forschungsprojekt «Gesundheitliche Ungleichheit im Kontext einer Verlängerung des Arbeitslebens» eine eigene wissenschaftliche Studie verfassen. Ihr Fazit: «Ein Praktikum in einer Forschungsstelle beinhaltet viele Grundlagen für die spätere Arbeitswelt. Durch das Schreiben einer eigenen wissenschaftlichen Studie konnte ich das Gelernte aus dem Studium praktisch umsetzten und wertvolle Erfahrungen sammeln.» Daraus entstand auch das Thema ihrer Bachelorarbeit «Gesundheit und Frühpensionierung». Denise Burkhalter erörtert darin anhand von Datenanalysen und eines Experteninterviews, ob die Gründe für eine Frühpensionierung vorwiegend psychischer oder physischer Natur sind und was optimiert werden könnte.
Sina Strassers Praktikumsaufgaben lagen im Fokus des Forschungsprojektes «Evaluation des Baby Friendly Hospital Labels». Durch den mehrheitlich qualitativen Forschungsansatz (Interviews und Fokusgruppen) konnte sie mit vielen Stakeholdern in Kontakt treten und so vieles aus der Praxis und von Betroffenen erfahren. Daneben hat sie komplexe Sachverhalte analysiert, Argumentationen nachvollzogen und eine Projektwebseite entworfen. «Das theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden, war für mich sehr eindrücklich. Die wissenschaftlichen Aufgaben bilden eine gute Grundlage sowohl für die zukünftige Arbeitswelt als auch für die Bachelorarbeit.» Sina Strasser hat ihre Bachelorarbeit an das Projekt «Evaluation des Baby Friendly Hospital Labels» angelehnt und zehn Väter zu ihrer Einstellung gegenüber dem Stillen interviewt und deren Aussagen ausgewertet.