Lustvolle Aktionen für mehr Nachhaltigkeit
Das Jahr 2023 steht am Departement Gesundheit ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Mit verschiedenen Aktionen werden Studierende und Mitarbeitende für das Thema sensibilisiert. Geplant sind aber auch langfristige Massnahmen, etwa im Bereich Verpflegung und internationale Mobilität.
Treppen steigen, statt den Lift zu nehmen, alte Kleider aufpeppen, statt sie zu entsorgen, den Veloschlauch reparieren, statt einen neuen zu kaufen: Studierende und Mitarbeitende des Departements Gesundheit haben sich in den vergangenen Monaten in alltagsnahen Aktionen mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Der No-Elevator-Day, der Upcycling-Workshop für Kleider oder die Velo-Werkstatt sind Teil des Fokusjahrs «Sustainability», in dessen Rahmen das ganze Jahr über Aktionen zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt werden. Das Departement Gesundheit orientiert sich dabei an der Nachhaltigkeitsstrategie der ZHAW sowie an den 17 Sustainable Development Goals der UNO.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
«Wir möchten einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung leisten», sagt Christiane Mentrup, Leiterin des Instituts für Ergotherapie, und Verantwortliche für das Fokusjahr. «Dabei wollen wir nicht mit erhobenem Zeigefinger auftreten, sondern uns dem Thema auf lustvolle Weise annähern.»
Der Startschuss für das Fokusjahr fiel Ende 2022 mit einer ressourcenschonenden Weihnachtsdekoration im Haus Adeline Favre. Rund 150 Studierende und Mitarbeitende gestalteten aus einer alten Bauplane einen Weihnachtsbaum, der im Atrium aufgehängt wurde. Die Beteiligung der Studierenden und Mitarbeitenden sei zentral für das Nachhaltigkeitsjahr, betont Mentrup. «Alle sind aufgefordert, Ideen einzubringen.»
«Bottom-up»-Aktionen wurden im Sustainability-Jahr bereits einige initiiert. So organisierten beispielsweise Ergotherapiestudierende einen Kleider-Flohmarkt oder das Institut für Pflege veranstaltete am internationalen Tag der Pflege eine After Work Lecture unter dem Titel «Pflege. Sichtbar nachhaltig». An diesem Anlass ging es zum Beispiel um den nachhaltigen Materialeinsatz im Pflegealltag, aber auch darum, dass Klimaschutz ebenso Gesundheitsschutz ist.
Good Practice Beispiele aus der Praxis nutzen
Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit wird laut Christiane Mentrup auch in den Studiengängen thematisiert. Künftig sollen vermehrt Good Practice Beispiele aus der Praxis in die Lehre einfliessen. «Wir möchten die Erfahrungen unserer Praxispartner nutzen: Wie schaffen sie es beispielsweise, nachhaltig mit materiellen und personellen Ressourcen umzugehen?»
Gerade was den Materialverbrauch angehe, bestehe am Departement Verbesserungspotenzial. «Wir verbrauchen beispielsweise noch immer viel Büromaterial», sagt Mentrup. Da könne man unter anderem ansetzen.
Ziel sei es, die angehenden Gesundheitsfachpersonen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. «Allerdings setzen die zahlreichen Auflagen der Studiengänge diesbezüglich auch Grenzen.»
Pilotprojekte bei Mobilität und Verpflegung
Niedrigschwellige Aktionen wie der No-Elevator-Day oder der Upcycling-Workshop sollen auch nach 2023 weitergeführt werden, als «kleine Aktivitätsinseln im dichten Hochschulalltag». Daneben sind jedoch auch grössere Massnahmen geplant. So will die Departementsleitung bis Ende Jahr konkrete Vorgaben in den Bereichen internationale Mobilität, gastronomisches Angebot im Haus Adeline Favre sowie in Forschung und Lehre verabschieden.
Christiane Mentrup nennt etwa ein möglichst pflanzenbasiertes und gesundes Cafeteria-Angebot oder die Auflage für Mitarbeitende, für innereuropäische Geschäftsreisen nicht mehr zu fliegen, sondern den Zug zu nehmen. «Gemeinsam mit dem ZHAW-Departement Life Science und Facility Management möchten wir bei Verpflegung und internationaler Mobilität Pilotprojekte durchführen», so Mentrup. Damit solle auch innerhalb der ZHAW ein Zeichen gesetzt werden.
Zum Nachdenken anregen
Für Francesco Bortoluzzi, der an der ZHAW das strategische Programm für nachhaltige Entwicklung «ZHAW sustainable» leitet, geht das Departement Gesundheit mit gutem Beispiel voran. «Es zeigt mit viel Initiative und Kreativität, wie Studierende und Mitarbeitende dazu angeregt werden können, über Nachhaltigkeit nachzudenken und entsprechend zu handeln.»
ZHAW sustainable stehe mit den einzelnen Departementen der Hochschule in engem Kontakt und fördere den Transfer von Good Practices in den Rest der ZHAW durch das Sustainable Development Committee (SDC). Dieser Nachhaltigkeitsausschuss setzt sich unter anderem aus Studierenden sowie Führungskräften und Fachspezialisten aus allen Departementen zusammen. Auch Christiane Mentrup sitzt im SDC: «Der Ausschuss bietet die Gelegenheit, sich über die Departemente hinweg auszutauschen und gemeinsam Ziele und Vorgehensweisen zu entwickeln. So entstehen ZHAW-weite, tragfähige Projekte.»