Gesundheitsfachpersonen stehen Menschen in verschiedenen Lebenssituationen zur Seite, dazu gehören auch Krisen. Im Modul Crisis and Coping an der Winter School des ZHAW Departements Gesundheit haben Studierende die Möglichkeit solche Begegnungen zu üben. Wie kann man Menschen in schwierigen Lebensabschnitten begleiten? Wie mit Aggressionen umgehen? Wo Grenzen ziehen? Mit Hilfe von Schauspielern können die Studierenden verschiedene Situationen üben und unterschiedliche Reaktionen ausprobieren.

Zum Beispiel mit der schwangeren Frau Müller. Sie liegt im Spital, da sie beim Fenster putzen unglücklich vom Stuhl gefallen ist. Die blauen Flecken und Würgemale am Hals deuten aber auf häusliche Gewalt hin. Wie können Gesundheitsfachpersonen Frau Müller darauf ansprechen?

Oder ein älterer Herr, der anzügliche Sprüche macht und immer wieder versucht die Gesundheitsfachfrau zu tätscheln. Wie reagieren?

Ein weiteres Beispiel ist ein Sportler, welcher wegen einer Verletzung keinen Spitzensport mehr betreiben kann. Er ist sehr aggressiv und beschuldigt das Gesundheitspersonal schlecht zu arbeiten.

In dem Kurs sind die Studierendengruppen interprofessionell gemischt, viele sehen sich zum ersten Mal. «Solche Situationen gehören zum Arbeitsalltag von Health Professionals. Sie betreuen fremde Menschen in intimen Situationen, wie nach einem Unfall, während einer Krankheit oder beim Sterben», so Dozentin und Körperpsychotherapeutin Katharina Bindschedler. «In diesem Kurs lernen wir den Studierenden Handwerkszeug, wie sie Menschen nach Schicksalsschlägen begleiten, das Erlebte aber auch selbst verarbeiten können». Während der Winter School lernen die Studierenden deshalb auch mit Copingstrategien für sich selbst zu sorgen. So werden zum Beispiel Kurse zu Gesang, Kunst oder Yoga durchgeführt.

Das Modul Crisis and Coping ist nur ein Teil der Winter School. Weiter gibt es Kurse zu Ethik, Diversity, und innovativen interprofessionellen Projekte. Die meisten Winter School-Kurse finden vor Ort statt, zwei Angebote sind online. Ein Teil der Kurse wird in englischer, der andere in deutscher Sprache angeboten. Besuche von Instituten, wie Pflegeheimen, Psychiatrien oder Rehakliniken runden das vielseitige Programm ab. Einer der Höhepunkte der Woche ist das internationale Dinner. Fürs Büffet bringen Studierende und Dozierende Spezialitäten aus ihren Heimatländern mit. Beim Geniessen von Chow Mein, Maultaschen oder indischen Süssigkeiten bleibt Raum für den Austausch und das Knüpfen von Freundschaften rund um die Welt.