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Gesundheit

Wirksam mit Familien zusammenarbeiten: Neues CAS Family Systems Care für Health Professionals

Im interprofessionell ausgerichteten CAS Family Systems Care erfahren Sie, wie Sie mit Klient:innen und Patient:innen erfolgreich familiensystemische Beratungen führen.

Die Tochter, die ihren dementen Vater pflegt. Der Mittdreissiger, der den querschnittgelähmten besten Freund betreut. Der Ehemann, der seine Frau während der Schwangerschaft begleitet. Health Professionals wissen: Erkrankung, Behinderung oder Unfall, aber auch positive Ereignisse wie etwa die Geburt, betreffen neben der Klientin oder dem Patienten immer auch Angehörige und enge Vertraute. «Jeder Mensch hat ein soziales Netz, das etwa von einer Erkrankung mitbetroffen ist, aber auch deren Verlauf beeinflusst», sagt Barbara Preusse-Bleuler, Dozentin am ZHAW-Departement Gesundheit. «Deshalb sollten Health Professionals das Familiensystem bei ihrer Arbeit miteinbeziehen.»

Familien kompetent beraten

Doch wie gelingt dieser Einbezug? Wie sollen Health Professionals mit Angehörigen kommunizieren, wie diese beraten? Solche und weitere Fragen beantwortet das CAS Family Systems Care. Die neue interprofessionelle Weiterbildung vermittelt das Wissen, um Familien kompetent zu beraten. Absolvierende verfügen über die Kompetenzen, familiensystemische Gespräche zu führen, Gesundheitsedukation effektiv zu gestalten und mit interprofessionellem Blick Familien zu begleiten.

Die Weiterbildung richtet sich an alle im Gesundheitswesen tätigen Personen. «Wir legen grosses Gewicht auf die interprofessionelle Zusammenarbeit», sagt Barbara Preusse-Bleuler, die im CAS zusammen mit Fachpersonen der Physio- und der Ergotherapie sowie der Geburtshilfe doziert. Denn der Versorgungspfad sei oft sehr fragmentiert. «Patient:innen und Klient:innen durchlaufen mehrere Stationen mit verschiedensten Fachpersonen. An den Schnittstellen gehen Informationen verloren oder entstehen kritische Situationen.» Das belaste oft die Angehörigen, die versuchten, diese Fragmentierung zu überbrücken. Ziel sei deshalb ein integrierter Versorgungspfad.

Zufriedener im Beruf

Preusse-Bleuler weiss: «Wer die Familie mitdenkt, arbeitet wirksamer.» Therapien, Medikation oder andere Massnahmen seien viel besser abgestimmt, wenn das Familiensystem einbezogen werde. Bei Health Professionals führe die bessere Wirksamkeit wiederum zu mehr Berufszufriedenheit. «Das höre ich immer wieder von Fachpersonen, die mit dem familiensystemischen Ansatz arbeiten.» 

Training mit professionellen Schauspieler:innen

Im CAS werden interprofessionelle Fallbeispiele herangezogen. Herausfordernde Situationen und Gespräche werden dabei mit professionellen Schauspieler:innen trainiert. Ausserdem erhalten die Kursteilnehmenden die Gelegenheit, die Arbeit der Family Systems Care Unit zu erleben. Diese berät am Therapie- Trainings- und Beratungszentrum Thetriz der ZHAW Familien in kritischen Situationen. «Dozierende des CAS arbeiten am Thetriz und sind in eigener klinischer Praxis tätig», so Preusse-Bleuler. Der Praxisbezug sei deshalb sehr hoch. Ergänzt wird das praktische Trainieren mit Theorie zum familiensystemischen Ansatz, die über Vorlesungen, Plenumsgespräche und E-Learning vermittelt wird.

Weitere Informationen und Anmeldung zum CAS

Das CAS Family Systems Care richtet sich an alle Fachpersonen im Gesundheitswesen. Der Zertifikatslehrgang besteht aus drei Modulen, welche auch einzeln absolviert werden können.

Kontakt

Barbara Preusse-BleulerMNS, RN, Pflegefachfrau und Expertin für Family Systems Care in Praxis, Lehre und Forschung, Leiterin CAS Family Systems Care, Co-Leitung der Family Systems Care Unit an der ZHAW