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Gesundheit

Ausbildungskonzept BSc Pflege / BSc Pflege für Diplomierte Pflege HF

Das Ausbildungskonzept des BSc Pflege nennt den Gegenstand der Ausbildung, die Ausbildungsziele, die Studienstufe und den Umfang, umschreibt das Profil der zukünftigen Absolvent:innen und gibt Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder an. Zudem umreisst es die erforderlichen Fachgebiete und Praxisbereiche für die Ausbildung sowie Kooperationen.

Jeder Studiengang der ZHAW verfügt über ein fachhochschulspezifisches Ausbildungskonzept (vgl. ZHAW Qualitätsstrategie, S. 7, L1.2).

1 Gegenstand der Ausbildung

Ziel des Studiengangs ist, dass die Studierenden des BSc Pflege die Abschlusskompetenzen erwerben und die Berufsbefähigung erlangen. Der Studiengang genügt nationalen und internationalen Anforderungen, sodass die Absolvent:innen im oben beschriebenen Berufsfeld national und international arbeiten oder ein konsekutives Masterstudium absolvieren können.

1.1 Profil zukünftiger Absolvent:innen und Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder

1.2 Beispiele zukünftiger Aufgabenfelder

Pflegefachleute arbeiten im Akutspitälern, Institutionen der Langzeitpflege sowie im ambulanten Bereich. Sie sind in der Lage, pflegerische Aufgaben in verschiedenen Fachbereichen und für alle Altersgruppen – Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen – zu übernehmen. Mit entsprechender Berufserfahrung ist eine Fachspezialisierung in der Praxis oder Forschung, eine pädagogische Laufbahn oder die Übernahme einer Führungsfunktion möglich.

Pflegefachpersonen können sich vielfältig spezialisieren, beispielsweise mit einem Master-Studium in Pflege (MSc) die Rolle einer Advanced Practice Nurse, einer Nurse Practitioner oder einer Clinical Nurse Specialist übernehmen oder ein PhD-Programm absolvieren. Zudem bieten sich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten an wie diverse NDS Nachdiplomstudiengänge, höhere Fachprüfungen auf Tertiärstufe B sowie Weiterbildungsstudiengänge auf Tertiärstufe A (CAS, DAS MAS).

2 Praxisbezug

2.1 Erwartete Entwicklungen in der Praxis und deren Treiber sowie deren Berücksichtigung im Ausbildungsprofil

Die Individualisierung der Gesellschaft verstärkt den Wunsch nach Autonomie und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter. Dieser Trend, akzentuiert durch die demographische Entwicklung, die steigende Anzahl an chronisch kranken Menschen, die technologische Entwicklung im Gesundheitswesen und E-Health stellt auch die Pflege vor grosse Herausforderungen. Als Bildungsinstitution gilt es, einerseits diese Trends proaktiv im Curriculum abzubilden und andererseits individualisierte Bildungsverläufe anzubieten.

2.2 Vernetzung mit Partnern in Wirtschaft und Arbeitswelt

Durch die Praktikumsmodule ist der Studiengang mit den zentralen Gesundheitsinstitutionen des Kantons Zürich und umliegenden Regionen eng vernetzt (mit mehr als 35 Institutionen bestehen Ausbildungsverträge). Durch den regelmässigen Austausch wird der Praxis-Theorietransfer gewährleistet und werden die Praxispartner:innen in die Curriculumsentwicklung sowie in den Unterricht integriert.

2.3 Fundierung in Forschung und State of the Art der relevanten Fachgebiete

Mitarbeitende bilden sich regelmässig bei internen und externen Veranstaltungen weiter. Der Transfer der Forschungsresultate wird des Weiteren sichergestellt durch die Unterrichtstätigkeit von Mitarbeitenden aus Forschung und Weiterbildung.

3 Studienform

3.1 Einordnung in die grundständige Lehre

Für die Berufsausübung wird ein Bachelor FH vom Gesundheitsberufegesetz verlangt. Für das Erlangen der Berufsbefähigung gibt es auf Tertiär Stufe A keine alternativen Aus- oder Weiterbildungen.

3.2 Studienumfang

Die Regelstudienzeit für das Grundstudium umfasst 180 Credits. Sie sind aufgeteilt in 60 Credits für die Assessmentstufe und 120 Credits für das Hauptstudium. Nach Absolvierung der 180 Credits wird der BSc-Titel (Bachelor of Science ZHAW in Pflege) und die Berufsbefähigung vergeben.

Die Regelstudienzeit für den Studiengang für diplomierte Pflegende HF umfasst 90 Credits, die berufsbegleitend in 4 Semestern erworben werden. Unter Anrechnung von 90 Credits (HF-Abschluss auf Tertiär Stufe B) werden insgesamt 180 Credits erworben und der BSc-Titel (Bachelor of Science ZHAW in Pflege) und die Berufsbefähigung vergeben.

3.3 Weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten

Nach Abschluss des BSc Pflege stehen verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten oder ein konsekutives Masterstudium in Pflege offen.

4 Aufbau des Curriculums

4.1 Aufbau und Gliederung des Studiengangs

Der Aufbau des Bachelorstudiengangs Pflege entspricht nationalen und internationalen Standards und didaktischen Anforderungen. Das Studium besteht zu 40 Prozent aus Präsenzveranstaltungen und zu rund 60 Prozent aus Selbstlernanteilen. Neben der referatsgestützten Lehre werden Methoden eingesetzt, die selbständiges und handlungsorientiertes Lernen begünstigen (Übungen, Fallarbeit, Projektarbeit, Werkstattunterricht, Simulationen).

Zusatzmodul nach der Bachelorarbeit: Nach Abschluss des Regelstudiums müssen die Studierenden des grundständigen Bachelorstudiengangs die noch ausstehenden Zusatzmodule leisten, bevor sie den BScN und die Berufsbefähigung erhalten.

4.2 Flexibilisierung

Anhang zur Studienordnung Pflege

4.3 Module: Pflichtmodule und Module mit Wahlmöglichkeiten

Auf dem Studiportal sind die öffentlich zugänglichen Modulbeschreibungen einsehbar:

5 Hochschuldidaktisches Konzept

Das Hochschuldidaktische Konzept orientiert sich am ZHAW Leitbild und am Leitstern des Departements. Ziel ist eine wissens- und kompetenzorientierte Hochschulbildung.

6 Eingangskompetenzen

6.1 Formale Zulassungsvoraussetzungen

Studienanwärter:innen werden zum Studium zugelassen, wenn sie die Zulassungsvoraussetzungen des Bundesrechts und des kantonalen Rechts erfüllen.

Für das grundständige Studium: Zusätzlich zu Berufsmaturität, Fachmaturität oder gymnasialer Maturität muss eine mindestens einjährige Arbeitswelterfahrung in einem dem Fachbereich verwandten Beruf nachgewiesen werden. Dies beinhaltet für den Bachelorstudiengang Pflege Zusatzmodule von insgesamt 12 Monaten, die vor (Zusatzmodul A = mindestens 2 Monate), während (Zusatzmodul B) oder im Anschluss (Zusatzmodul C) an das Regelstudium stattfinden.

Aufnahmeverfahren
Das Eignungsabklärungsverfahren sichert, dass Bewerber:innen die erforderlichen Eintrittskompetenzen mitbringen.

Für das Studium für diplomierte Pflegende muss ein vom SRK registriertes Diplom in Pflege (HF) nachgewiesen werden.

6.2 Zulassungsvoraussetzungen und Studierfähigkeit

7 Abschlusskompetenzen und Alignment im Curriculum

7.1 Formulierung der Abschlusskompetenzen

Die Abschlusskompetenzen für den BSc Pflege sind im Gesundheitsberufegesetz GesBG, Kapitel 2 geregelt. Details definiert die Gesundheitsberufekompetenzverordnung in Artikel 2.

Art. 2 Bachelorstudiengang in Pflege: Absolvent:innen und Absolventen eines Bachelorstudiengangs in Pflege müssen fähig sein:

  1. die Verantwortung für den Pflegeprozess von zu behandelnden Personen aller Altersgruppen zu übernehmen, mit deren Angehörigen zusammenzuarbeiten und den gesamten Pflegeprozess zu koordinieren;
  2. klinische Untersuchungen sowie Anamnesen durchzuführen und gestützt darauf den Pflegebedarf zu erheben und Pflegediagnosen zu stellen;
  3. bei Übergängen zwischen verschiedenen Versorgungsangeboten die Versorgungskontinuität zu gewährleisten;
  4.  die zu behandelnden Personen sowie ihre Angehörigen darin zu unterstützen, Funktionseinschränkungen, Behinderungen und Krankheiten vorzubeugen, diese zu überwinden oder damit umzugehen;
  5. Komplikationen vorzubeugen, sie rechtzeitig zu erkennen und bei ihrem Auftreten geeignete Massnahmen einzuleiten sowie in Notfallsituationen lebenserhaltende Massnahmen zu ergreifen;
  6. mit zu behandelnden Personen in präventiven, therapeutischen, rehabilitativen oder palliativen Situationen und ihren Angehörigen eine personenzentrierte und fürsorgliche Beziehung gemäss pflegeethischen Prinzipien aufzubauen, die den Pflegeprozess wirksam unterstützt;
  7. fachlich die Verantwortung für den Pflegeprozess gegenüber Angehörigen der eigenen Berufsgruppe mit anderen Qualifikationen zu übernehmen;
  8. Forschungsbedarf im Bereich der Pflegepraxis zu erkennen, sich an der Beantwortung von Forschungsfragen zu beteiligen und aufgrund ihrer klinischen Erfahrung die wirkungsvolle Umsetzung der Erkenntnisse in der Pflegepraxis zu fördern;
  9. das notwendige pflegerische Wissen zu behandelnden Personen sowie Angehörigen der eigenen und anderer Berufsgruppen weiterzugeben, sie bei der Umsetzung anzuleiten und in interprofessionellen Teams die pflegespezifische Sichtweise einzubringen.

7.2 Erläuterung des Alignments von Abschlusskompetenzen und Kompetenzen in den Modulen

Dem Curriculum der Bachelorstudiengänge liegt das Modell CanMEDS 2015 zu Grunde, das die Kompetenzen von Gesundheitsberufen in sieben Rollen bündelt: Expert:in, Kommunikator:in, Teamworker:in, Leader:in, Health Advocate, Scholar sowie Professional. In sämtlichen Modulen werden diese Rollen adressiert.

8 Evaluation

Das Evaluationskonzept für Lehre und Weiterbildung regelt die Evaluationen am Departement Gesundheit.