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School of Management and Law

Vorgestellt: Jean-Baptiste Felten

In diesem Jahr durften und dürfen wir in unseren Weiterbildungslehrgängen auf die Expertise von über 70 Dozentinnen und Dozenten zählen. In unserer Rubrik "Vorgestellt" möchten wir sie zu Wort kommen lassen. Die Reihe starten wir mit Jean-Baptiste Felten, welcher unseren CAS Sponsoring Management vor 12 Jahren mitkonzipiert hat und nach wie vor als Dozent tätig ist. Wir haben mit ihm über seine Begeisterung für das Thema Sponsoring gesprochen sowie darüber, was er am Unterrichten besonders schätzt und wie die Corona-Pandemie die Sponsoring-Branche getroffen hat.

Nach seinem Studium in Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin sowie einem Marketing-Lizenziat an der Universität St. Gallen sammelte Jean-Baptiste Felten jahrelang berufliche Erfahrungen im Bereich der Markenkommunikation wie auch in der Vermarktung von Werbe- und Medienrechten im Sportbereich. 1999 gründete er die Felten & Compagnie AG, welche auf der Basis repräsentativer Marktforschungsdaten (der MA Sponsoring) Content- und Sponsoring-Strategien erarbeitet. Die Agentur berät werbende Marken, Veranstalter und Agenturen bei der Erarbeitung, Aktivierung und Evaluierung von Marketing- und Sponsoring-Konzepten.

Herr Felten, was macht Ihre Begeisterung für das Thema Sponsoring aus?
Einerseits die Vielseitigkeit: Wir haben das Privileg, uns in einer breiten Themenvielfalt zu bewegen, die von der Kultur, über Soziales, Umwelt und Sport bis in die Wissenschaft hineinreicht. Andererseits die Aktualität als Kommunikationsinstrument: Im Zeitalter von Social Media und des Community Marketings sind Inhalte – Content – zentral. Und diese Inhalte bietet das Sponsoring, abgestimmt auf die jeweiligen Zielgruppeninteressen.

Sie sind im CAS Sponsoring Management seit dessen erster Durchführung im Jahr 2008 als Dozent tätig. Was schätzen Sie am Unterrichten besonders?
Den Austausch mit den Studierenden, die ja immer auch – im Rahmen einer berufsbegleitenden Weiterbildung – ihr eigenes Wissen und ihre spezifischen Bedürfnisse mitbringen. Dieses Wissen mit einzubinden und auf die jeweiligen Bedürfnisse – nicht zuletzt im Rahmen der Cases Studies – eingehen zu können, schätze ich sehr.

Im letzten Semester mussten auch Sie aufgrund der Corona-Krise plötzlich auf Online-Unterricht umstellen. Welche Folgen hatte die Pandemie auf die Sponsoring-Branche?
Der Veranstaltungsmarkt leidet extrem. Und mit ihm auch eine wichtige Einnahmequelle für die Kulturschaffenden – das Sponsoring. Veranstaltungen sind mittlerweile zwar wieder möglich, doch die geltenden Schutzmassnahmen führen dazu, dass weniger Tickets verkauft werden können, was wiederum auch zu geringeren Sponsoringeinnahmen führt.

Wie schätzen Sie die momentane Stimmung ein?
Umfragen und Medienberichte belegen, dass sich die Sponsoren sehr fair verhalten – das heisst, dass die Sponsoringgelder weiterhin fliessen, obwohl die entsprechenden Gegenleistungen, die in der Regel im Rahmen von Veranstaltungen vor Ort oder medial erbracht werden, nicht wie geplant stattfinden können. Europaweit durchgeführte Umfragen zeigen auch, dass die Branche – Sponsoren, Veranstalterinnen und Veranstalter wie auch Agenturen – noch einigermassen optimistisch gestimmt ist. Allerdings zeichnet sich ab, dass die Mehrheit der Befragten für 2021 mit sinkenden Budgets resp. Einnahmen rechnet.

Wie helfen sich die Veranstalter nun durch die Krise?
Innovative Veranstalterinnen und Veranstalter bieten, unterstützt durch ihre Sponsoren, dem Publikum angepasste Live-Formate oder auch neue Onlineangebote. Zu nennen ist zum Beispiel das Festival del Film Locarno (mit hybriden, im Kino und im Streaming laufenden Filmangeboten), das Lucerne Festival (das neben seinem Programm «Life is Live» auch, mit #SolidarityforMusic, eine weitbeachtete und erfolgreiche Hilfsaktion für Musikschaffende in der Schweiz durchführte) oder die Tour-de-Suisse-Organisatoren mit «The Digital Swiss 5» (einem virtuellen Radrennen, bei dem Profis und Amateure vom Hometrainer aus gegeneinander antraten und sowohl über TV als auch auf Onlinekanälen ein Millionenpublikum erreichten). Dass diese Formate aber nicht an das „Normale“ heranreichen, zeigte sich auch an einem Testkonzert, das in Leipzig mit dem Sänger Tim Bendzko durchgeführt wurde und bei dem es nicht gelang, die vorgesehenen 4´000 Fans in die Konzerthalle zu locken.

Gibt es Ratschläge, die Sie den Veranstalterinnen und Veranstaltern mitgeben möchten?
Ich glaube, dass es aktuell für viele Kulturschaffende um die Existenz geht und wir daher alle möglichen Wege ausschöpfen sollten, bis wieder Normalität eingekehrt ist. Auch um das sehr breite und vielfältige Kulturangebot der Schweiz lebendig zu halten. Zum einen gilt es sicherlich, die politischen Entscheidungsträger weiterhin darauf zu sensibilisieren, dass die Selbstständigen und freien Kulturanbietenden bei den Corona-Ausgleichsmassnahmen nicht benachteiligt werden dürfen. Zum anderen sollte man sich darüber informieren, was das Publikum erwartet, und sich (wohl oder übel) die Frage stellen, ob es nicht Zielgruppen gibt, die weniger gesundheitssensitiv sind und daher eher bereit sind, wieder an einer Veranstaltung teilzunehmen. Zudem können Zielgruppen mit einer höheren Kaufkraft den Veranstaltern ermöglichen, dass die aufgrund von Corona-Massnahmen gestiegenen Kosten durch Ticketing und Sponsoring refinanziert werden können. Eine genaue Kenntnis der Zielgruppe ist somit von grosser Bedeutung.

Das ZKM-Team bedankt sich herzlich für das Interview!

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