Forschungsthemen zur Unterstützung der Berufspolitik
Der Berufsverband physioswiss beauftragte Forschende der ZHAW und der HES-SO mit der Entwicklung einer ausführlicheren Datengrundlage über die Physiotherapeut:innen in der Schweiz.
Ausgangslage
Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, wie der demografische Wandel, die Digitalisierung und die Zunahme chronischer, multimorbider und komplexer Krankheitsbilder, verändern die Anforderungen innerhalb des Gesundheitswesens. Um auf diese Veränderungen frühzeitig eingehen zu können, war es notwendig, mehr über die aktiven Physiotherapeut:innen in der Schweiz und deren Beteiligung an den Versorgungsstrukturen zu erfahren.
Zielsetzung
Das Projekt verfolgte zwei wesentliche Ziele:
- mehr über die Physiotherapeut:innen in der Schweiz zu erfahren hinsichtlich Arbeitssituation, beruflicher Orientierung, Aus- und Weiter-bildungsniveau und Leistungsbereiche sowie
- Informationen zu gewinnen über die aktuellen Versorgungsstrukturen mit physiotherapeutischer Beteiligung für Patient:innen mit chronischen Erkrankungen.
Weiter sollte ein Instrumentarium entwickelt werden, mittels dessen die Erhebung künftig wiederholt werden kann.
Methode und Vorgehen
Basierend auf den Erkenntnissen einer Literaturrecherche und explorativen Befragungen wurde ein online-Fragebogen entwickelt, mit dem aktive Physiotherapeut:innen in der Schweiz befragt worden sind.
Ergebnisse
Von den 2‘852 Teilnehmenden der Befragung arbeiten 98 % aktuell als Physiotherapeut:in, und zwar in den folgenden Tätigkeitsbereichen: 55 % in eigener ambulanter Praxis, 25 % in einer stationären oder teil-stationären Einrichtung, 23 % angestellt in einer ambulanten Praxis, je ca. 11 % ausschliesslich in der Domizilbehandlung und im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention. Jeweils weniger als 10 % sind in den Bereichen Bildung, Forschung, Berufsverband und Vereinen tätig, wobei manche Personen auch in mehreren der aufgeführten Tätigkeitsbereiche aktiv sind. Die 2 % der Teilnehmenden, die zurzeit nicht als Physiotherapeut:in arbeiten, sind zumeist in einem anderen Beruf tätig, in der Familie engagiert oder in einer Aus- oder Weiterbildung. Die Mehrheit der Teilnehmenden (58 %) ist darüber hinaus in die Betreuung von Kindern und/oder in die Pflege von Angehörigen eingebunden.
Die Teilnehmenden antworteten zudem auf Fragen nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Arbeitszufriedenheit, Versorgungsqualität und –quantität, zu ihren medizinisch-therapeutischen Fachgebieten und Tätigkeitsfeldern sowie zur intraprofessionellen Zusammenarbeit. Das Erhebungsinstrument – der online-Fragebogen – kann in künftigen Erhebungen wiederverwendet werden.
Projektpartner
Auftraggeber
Projektorganisation
- Projektleitung
Prof. Dr. Irina Nast, Prof. Dr. Astrid Schämann, ZHAW
Prof. Dr. Lara Allet, HES-SO - Projektdauer
01.02.2016 – 31.03.2017 - Projektteam ZHAW Departement Gesundheit, Institut für Physiotherapie
Mandy Scheermesser, Prof. Dr. Markus Wirz - Projektteam HES-SO Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale, Santé
Simone Gafner, Prof. Roger Hilfiker - Projektpartner
Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale (HES-SO) - Finanzierung
Schweizer Physiotherapie Verband physioswiss - Projektstatus
Abgeschlossen
Publikationen und Berichte
Der Schlussbericht erfolgte zu Handen des Auftraggebers physioswiss.
Der Kurzbericht ist einsehbar unter https://www.physioswiss.ch/de/profession/Forschung.
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