Vom Physiotherapeut zum Global Manager
Heute steht Alex Geiger vor rund 270 Orthopäden aus aller Welt und referiert über den Einsatz neuer Technologien im Gesundheitswesen. Noch vor knapp zwei Jahren arbeitete er als Physiotherapeut in einem Schweizer Krankenhaus. Seine beruflichen Ambitionen waren jedoch grösser und so absolvierte Herr Geiger den Master of Advanced Studies (MAS) in Business Administration von 2014 bis 2016. Bereits kurz vor Studienabschluss nahm er das Stellenangebot als Senior Specialist Connected Health EMEA bei Zimmer Biomet, einem weltweit führenden Unternehmen für Medizinaltechnik mit Sitz in Winterthur, an.

Herr Geiger, was hat Sie zu einer Weiterbildung bewogen?
Alex Geiger: Nach Jahren in der Physiotherapie und diversen anderen Positionen, sah ich für mich keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für eine Weiterbildung der ZHAW School of Management and Law entschieden, denn ich hatte das klare Ziel in die Medtech Industrie zu wechseln und mir so die benötigen betriebswirtschaftlichen Grundlagen anzueignen. Der MAS in Business Administration, zusammen mit meinen bisherigen Erfahrungen aus der Medizin, stellte meines Erachtens die ideale Kombination dar, die so nur selten auf dem Arbeitsmarkt zu finden ist. Ich erhoffte mir einen Vorteil bei der Stellensuche und auch mich auf diese Weise von Mitbewerbern differenzieren zu können.
Wie ist es zur Wahl des Betreuers und zum Schwerpunkt Ihrer Masterarbeit gekommen?
Alex Geiger: Die Wahl meines Betreuers war sehr schnell klar. Satschin Bansal von Zimmer Biomet unterrichtete als Gastdozent und stellte somit für mich die perfekte Besetzung als Hauptbetreuer meiner Masterarbeit dar. Er arbeitet in genau dem Bereich zu dem ich damals Zugang suchte und so sprach ich ihn direkt nach einer Vorlesung an – was sich auszahlte. Die Themenwahl war alles andere als einfach, denn ich wollte ein Thema, welches mich für die Medizintechnik qualifiziert. Gemeinsam mit Satschin Bansal fanden wir schliesslich einen Bereich, der mich brennend interessierte und dabei auch grosses Potential für die Zukunft aufweist – Digitale Technologien im Gesundheitswesen oder im Jargon auch oft „Medizin 4.0. genannt. Dies ist heute der Bereich in dem ich arbeite.
Herr Geiger, inwiefern profitierten Sie von der Weiterbildung in Ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung?
Alex Geiger: Die Entscheidung für die Weiterbildung - MAS in Business Administration - ist ein Meilenstein in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Ohne diese hätte ich den Wechsel in die Medtech Branche wohl nie geschafft. Durch das Studium haben sich mir diverse Türen geöffnet und ich hatte am Ende sogar die Wahl mich für eine Firma zu entscheiden. Dies ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr. Neben all den fachlichen Themen die uns beigebracht wurden, profitiere ich heute noch von der Erfahrung mit enormem Druck umzugehen und von einem Netzwerk, das weit über unsere Branche hinausgeht. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich das Studium fachlich und persönlich sehr bereichert hat und ich gerne an diese Zeit zurückdenke.
Herr Geiger, inwiefern können Sie das Gelernte in der beruflichen Praxis einsetzen?
Alex Geiger: Als Produktmanager habe ich täglich mit zahlreichen Fachspezialisten an internationalen Kongressen, Kundenbesuchen oder intern, im Austausch mit den verschiedenen Departementen und Stakeholdern, zu tun. Der MAS in Business Administration hat mir durch die Breite der behandelten Themen das nötige Rüstzeug mitgegeben, um mit allen Berufsgruppen zusammen zu arbeiten. Meine derzeitige Funktion ist sehr vielseitig und verlangt Flexibilität, Übersicht, Fachwissen und nötige Portion Selbstvertrauen auch in einer Fremdsprache vor teils grossem Fachpublikum oder dem Senior-Management auftreten zu können.
Was würden Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen anderen empfehlen, die einen beruflichen Wechsel anstreben?
Alex Geiger: Meine Empfehlung: Zu sich zu stehen und Mut zu haben auch einmal unkonventionelle Wege einzuschlagen, um konsequent sein persönliches Ziel zu verfolgen. Hartnäckig weitergehen, auch wenn einem mal der Wind direkt ins Gesicht bläst, erachte ich ebenfalls als zentral und macht einen authentisch und erfolgreich. Ich liebe das was ich heute tue, auch wenn es mich tagtäglich fordert - ich möchte nicht zurück und bin stolz auf das bisher Erreichte.