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School of Management and Law

Aussichten für KMU düsterer als noch im Juni

Die vierte Erhebung des «ZHAW Coronavirus-KMU-Panel» zeigt, dass kleinere und mittlere Unternehmen vermehrt mit einer zweiten Welle rechnen. Covid-Kredite können von einigen Unternehmen voraussichtlich gar nicht oder nur teilweise zurückbezahlt werden und ein Teil der Unternehmen muss Entlassungen vornehmen.

Der Anteil der Unternehmen, die eine erneute Ausbreitung des Coronavirus (zweite Welle) in den kommenden zwölf Monaten als wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich beurteilen, ist gegenüber der Erhebung vor drei Monaten von 58 auf 71 Prozent gestiegen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Unternehmen von 19 auf 15 Prozent ab, welche einen zweiten Lockdown für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich erachten. Eine zweite Welle führt somit gemäss den befragten Unternehmen nicht zu einem zweiten Lockdown. Für die Untersuchung befragten die Forschenden 259 Firmen im Zeitraum vom 15. bis 21. September 2020.

Zweiter Lockdown als negativ oder sehr negativ eingeschätzt

Ein zweiter Lockdown würde sich weiterhin für die grosse Mehrheit der KMU negativ auswirken – Tendenz steigend. Nachdem im Juni 78 Prozent der Unternehmen die Auswirkungen eines zweiten Lockdowns als negativ oder sehr negativ beurteilten, steigt dieser Anteil in der aktuellen Erhebung auf 81 Prozent. Auffällig ist, dass der Anstieg im Prädikat «sehr negativ» erfolgt. Sehr negative Auswirkungen erwarten am stärksten Vertreter aus der «Gastronomie / Hotellerie» und «Kunst, Unterhaltung, Erholung» mit jeweils 83 Prozent Anteil ihrer Branchenantworten sowie «sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» mit einem Anteil von 63 Prozent.

Finanzhilfe

Knapp eines von elf Unternehmen, welches einen verbürgten Kredit (Covid-Kredit) erhalten hatte, kann diesen gemäss eigener Einschätzung voraussichtlich gar nicht oder nur teilweise zurückzahlen. Eine knappe Mehrheit der 94 Unternehmen, welche den Kredit erst teilweise oder noch gar nicht zurückgeführt haben, wollen dies bis spätestens Ende 2022 tun (44 Prozent), weitere 38 Prozent bis Ende 2025. Acht Unternehmen gehen davon aus, den Covid-Kredit (voraussichtlich) nicht vollständig zurückzahlen zu können. Sie stammen in drei Fällen aus den Branchen «Gastronomie / Hotellerie» und in zwei Fälle aus der Branche «sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen».

Entlassungen

Auffallend ist, dass knapp fünf Prozent der Unternehmen bereits Entlassungen aussprechen mussten. Vor drei Monaten waren dies noch drei Prozent der Unternehmen. Die in der letzten Erhebung gezeigte Entspannung bei der Erwartung künftiger Entlassungen trübt sich wieder leicht ein. Gegenwärtig sind knapp drei von zehn Unternehmen der Ansicht, dass Sie in den kommenden 12 Monaten Entlassungen vornehmen müssen.

Stimmungsbild über mehrere Monate

Die vierte Ausgabe des ZHAW Corona-KMU-Panel schliesst an die vorhergehende Befragung vom Juni 2020 an. Für die Studie haben die Forschenden KMU aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz online befragt. Jedes Unternehmen hat bereits an mindestens einer der früheren Umfragen teilgenommen. Dadurch vermittelt das Panel ein Bild davon, wie sich die wirtschaftliche Lage der KMU in der Coronakrise entwickelt. Im Interesse einer möglichst hohen Aktualität wurde auf eine repräsentativ gewichtete Abdeckung sämtlicher Branchen und Unternehmensgrössen verzichtet.

Kontakte

  • Andreas Schweizer, ZHAW School of Management and Law, Institut für Financial Management, Telefon 058 934 78 94, E-Mail: andreas.schweizer@zhaw.ch
  • Juerg Hostettler, ZHAW School of Management and Law, Leitung Kommunikation, Telefon 058 934 66 63, E-Mail: juerg.hostettler@zhaw.ch