Die Mechanismen der Diplomatie verstehen lernen
Im Frühjahr 2019 fand während zwei Monaten die vierte Durchführung des CAS Foreign Affairs & Applied Diplomacy statt. Teilnehmende aus verschiedensten Industrien und Disziplinen nutzten die Möglichkeit, um sich mit der Funktionsweise internationaler Beziehungen auseinanderzusetzen.
Stilsicheres Auftreten auf dem internationalen Parkett ist nicht nur für klassische Diplomaten von grosser Bedeutung: Mitarbeitende von Kantonen, Verbänden, NGOs, international tätigen Unternehmen oder auch Privatpersonen interagieren auf dieser internationalen Bühne und wollen ihre Interessen optimal einbringen.
Wie man über solche Anliegen - auch hinter den Kulissen - verhandelt wurde mit verschiedensten Experten diskutiert: der ehem. Schweizer Botschafter Dr. Thomas Borer erläuterte die Rolle von Lobbying als Kernaufgabe strategischer Unternehmensführung, Kantonsvertreter Lucca Gobbo zeigte auf wie diese sich in die Aussen- und Europapolitik des Bundes einbringen und in Brüssel konnten Gespräche mit dem Team von Michel Barnier, EU-Chefunterhändler für die Brexit-Verhandlungen, geführt werden.
Einblicke in die Machtzentralen in Brüssel, Genf und Bern
Neben Verhandlungstechnik, Grundlagen des Völkerrechts und interkulturellem Wissen wurde auch die Rolle der Medien behandelt: In Brüssel wurde ein Austausch mit den Schweizer Korrespondenten, die über die Geschehnisse bei der EU in die Schweiz berichten, organisiert. Und auch in Genf erzählte ein langjähriger Agentur-Journalist über seine Erfahrungen als Berichterstatter beim Europabüro der Vereinten Nationen im Palais des Nations.
Neben Treffen mit Schweizer Diplomaten wurden auch diverse relevante Institutionen besucht wie die rumänische Botschaft in Bern – Thema: EU-Rats-Präsidentschaft 2019 -, das EFTA-Sekretariat in Brüssel oder die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf.
Die vielseitigen Treffen und Hintergrundinformationen konnten dank zwei starken Partner dieser Weiterbildung zugänglich gemacht werden: dem Forum für Aussenpolitik (foraus), dessen Präsident, Nicola Forster, die Gruppe in Brüssel begleitete, sowie dem «SwissDiplomats-Zurich Network» dessen Präsident, Dr. Max Schweizer u.a. eine Grundausbildung bezüglich Staatszeremoniell und Protokoll sicherstellte.
Ausblick: Mehr Genf
Der CAS Foreign Affairs & Applied Diplomacy wurde 2012 erstmals durchgeführt und von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) bei der Lancierung treffend mit «Internationale Beziehungen für Praktiker» beschrieben. Diese Tradition wird auch nächstes Jahr weitergeführt: Die nächste Durchführung beginnt am 6. März 2020. Neu wird die Exkursion nach Genf etwas ausgebaut, um die Rolle des internationalen Genfs für die Schweiz ausführlicher behandeln zu können.
Kontakt
Studienleitung Florian Keller, International Management Institute