Eingabe löschen

Kopfbereich

Hauptnavigation

School of Management and Law

Neue Perspektiven auf Partizipation: Erfolgreicher erster Lekulab Transfer-Workshop in Dornbirn

Welche Faktoren machen Partizipation zu einem Erlebnis für die Beteiligten und zu einer bedeutungsvollen Erfahrung? Wie können lebendige Traditionen zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements beitragen? Diese und weitere Fragen diskutierten Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen im Rahmen der Ideenwerkstatt «Erlebnis Partizipation» an der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn.

Erkenntnisse aus gelebten Traditionen

In einer gemeinsamen Veranstaltung der Projekte „LeKuLab – Lebendiges Kulturerbe als Lernfeld für soziale Aushandlungsprozesse und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ und „BePart - Partizipation (er-)leben und weitergeben“ erhielten an Partizipationsprozessen Interessierte am 6. März im Rahmen der Ideenwerkstatt “Erlebnis Partizipation(PDF 245,2 KB)” exklusive Einblicke in erste Ergebnisse der beiden Forschungsprojekte. Die unterschiedlichen Perspektiven der beiden durch den Wissenschaftsverbund geförderten Projekte befruchteten sich dabei auf das Beste. 

Das am Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW angesiedelte Projekt  «Lebendiges Kulturerbe als Lernfeld für soziale Aushandlungsprozesse und gesellschaftlichen Zusammenhalt (Lekulab)» widmet sich seit Herbst 2023 der Erforschung von Handlungswissen immaterieller Traditionen und erarbeitet Ansätze, um dieses im Bereich der Partizipationsförderung anwendbar zu machen.

Eine der zentralen Fragen des Projektes ist, welche Strukturen und Rituale aus überlieferten Traditionen sich positiv auf das Erleben von Teilhabe und den Zusammenhalt auswirken. Durch Interviews mit 20 Fasnachtler:innen und Silvesterchläusen konnte das Forschungsteam 2024 verschiedene Faktoren identifizieren, die eine starke Bindung (Teilhabe) innerhalb der Gemeinschaften fördern. Daraus entstand ein Modell, das die Knotenpunkte und vielschichtigen Verbindungen innerhalb der beiden Traditionen veranschaulicht und die Basis für eine Übertragungen auf andere Formen der Beteiligung bildet. 

Interaktive Ansätze für stärkere Gemeinschaften

Um die Forschungsergebnisse gezielt für die Beteiligungsarbeit nutzbar zu machen, entwickelte das LeKuLab-Team ein Kartenset mit Fragen basierend auf den Erkenntnissen. Im Rahmen des Workshops in Dornbirn konnte das Karten-Set erstmals praktisch getestet werden. Die Karten sollen als Instrument künftig Planer:innen und Beteiligte in Partizipationsprozessen dabei unterstützen, zentrale Aspekte ihrer Vorhaben zu reflektieren und mögliche blinde Flecken zu erkennen. Der Gedanke dahinter: Durch gezielte Fragen lassen sich Reflexionsprozesse anstoßen – sowohl individuell als auch im Dialog –, um die Ausrichtung und Umsetzung von Beteiligungsformaten gezielt zu verbessern.  

Die während des Workshops spielerisch gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die weitere Projektarbeit ein. Im Austausch mit Praktiker:innen aus der professionellen Prozess- und Projektbegleitung wurde bestätigt, dass die im Rahmen von Lekulab bis dato erarbeiteten Ansätze wertvolle Impulse für moderne Beteiligungsformate zu bieten haben. 

Hier haben wir über den Lekulab-Entwicklungsworkshop in Konstanz im Oktober 2024 berichtet.

Lekulab (2023-2025)

Das zweijährigen Forschungstransfer-Projektes «LeKuLab: Lebendiges Kulturerbe als Lernfeld für soziale Aushandlungsprozesse und gesellschaftlichen Zusammenhalt» findet im Verbund der ZHAW, ZHdK, FH Vorarlberg und HTWG Konstanz statt und wird durch den Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee gefördert. 

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird seit Herbst 2023 am Beispiel der Konstanzer Fasnacht und des Silvesterchlausens im Kanton Appenzell Ausserrhoden untersucht, wie sich das Handlungswissen immaterieller Traditionen für die Praxis im Bereich der Partizipationsförderung und des freiwilligen Engagements nutzbar machen lässt.

Dem Projekt «LeKuLab» vorausgegangen ist das ebenfalls durch den Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee gefördertes Projekt «IMMOERBO - Das immaterielle Kulturerbe der Bodenseeregion»