Schweizer Unternehmen setzen vermehrt auf Automatisierung im Marketing
Vier von zehn Unternehmen in der Schweiz nutzen automatisierte Marketinginstrumente. Ihre Vorteile sehen sie unter anderem in der höheren Effizienz und der personalisierten Ansprache von Kundinnen und Kunden. Das zeigt eine aktuelle Studie der ZHAW.
40 Prozent der Schweizer Unternehmen nutzen mindestens eine Technologie im Bereich «Marketing Automation». Im Vergleich zu Erhebungen aus früheren Jahren ist dieser Anteil gewachsen. Besonders häufig setzen Firmen Marketing Automation ein, die generell erfolgreich in der Erreichung ihrer Online-Ziele sind. Der entsprechende Wert liegt bei 72 Prozent im Vergleich zu lediglich 18 Prozent der weniger erfolgreichen Unternehmen. Zu diesen Resultaten kommt eine aktuelle Studie der ZHAW School of Management and Law im Auftrag des B2B-Marketing-Automation-Anbieters Aioma AG. Die Forschenden haben dafür eine Umfrage unter rund 400 Firmen durchgeführt, mehrheitlich im B2B-Bereich.
Bedeutung wird weiter zunehmen
Beispiele für Marketing Automation sind etwa personalisierte Newsletter, deren Inhalte automatisch auf die Interessen der Empfängerinnen und Empfänger abgestimmt sind, oder «Lead Nurturing», bei dem potenzielle Kundinnen und Kunden automatisiert Informationen und Produktempfehlungen erhalten. «Instrumente dieser Art werden mit der sich beschleunigenden Digitalisierung in Marketing und Vertrieb eine immer wichtigere Rolle spielen, gerade bei knappen Ressourcen», sagt Studienleiter Darius Zumstein. 42 Prozent der befragten Firmen rechnen denn auch damit, dass Marketing Automation künftig zum Bestandteil ihrer übergreifenden digitalen Strategie wird. Der zentrale Vorteil entsprechender Technologien ist für rund die Hälfte der Unternehmen die Zeitersparnis bei repetitiven Aufgaben, beispielsweise durch den regelbasierten, automatischen Versand von E-Mails. Ebenso viele Firmen sehen darin ein Instrument für eine stärker personalisierte Kommunikation gegenüber Kundinnen und Kunden. Für 45 Prozent erhöht Marketing Automation zudem die Effizienz und den Return on Investment.
Fehlende Expertise als Herausforderung
«Um das Potenzial dieser Technologien ausschöpfen zu können, müssen Unternehmen jedoch erst die nötigen Voraussetzungen schaffen: Dazu gehören unter anderem die Pflege hochwertiger Kunden- und Nutzungsdaten und der Aufbau des erforderlichen Know-hows», erklärt Zumstein. Fehlende interne Expertise sehen 33 Prozent der befragten Firmen als Hindernis für die Einführung von Marketing Automation. Die unzureichende Qualität der vorhandenen Daten stellt in etwa jedem vierten Unternehmen ein Problem dar. Ebenfalls für je rund einen Viertel der Firmen hat die Nutzung von Marketing Automation keine Priorität oder es fehlt das erforderliche Budget. «Vor diesen Herausforderungen stehen insbesondere kleine Firmen. Sie setzen auch generell weniger Marketingtechnologien ein und haben Nachholbedarf bei der Digitalisierung», ergänzt Zumstein.
Hunderte von Unternehmen befragt
Durchgeführt hat die Studie «Marketing Automation Report 2021 – Lead-Generierung und Lead-Qualifizierung durch datengetriebenes Marketing im B2B» das Institut für Marketing Management der ZHAW School of Management and Law. Die Forschenden befragten in einer quantitativen Online-Umfrage Marketing- und Vertriebsfachleute sowie Geschäftsleitungsmitglieder von 402 Schweizer Unternehmen. Die Erhebung fand vom 4. August bis zum 2. Oktober 2020 statt. Teil der Studie ist auch eine Checkliste mit Empfehlungen für die Einführung und den Betrieb von Marketing Automation.
Kontakt
- Darius Zumstein, ZHAW School of Management and Law, Institut für Marketing Management, Telefon 058 934 66 08, E-Mail: darius.zumstein@zhaw.ch
- Marc Gasser, Aioma AG, CEO, Telefon 044 500 97 06,
E-Mail: marc.gasser@aioma.com - Frederic Härvelid, ZHAW School of Management and Law, Kommunikation, Telefon 058 934 51 21, E-Mail: oscarfrederic.haervelid@zhaw.ch