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School of Management and Law

So steht es um die Altersdiversität in Schweizer Unternehmen

Der 9. September 2023 stand ganz im Zeichen der Diversität. Im Berner Kursaal trafen sich bereits zum dritten Mal Schweizer Wirtschaftsgrössen beim Swiss Diversity Forum und diskutierten darüber, wie Inklusion & Diversität in Unternehmen gefördert werden kann. Für den ein oder anderen Aha-Moment dürften vor allem die Ergebnisse der Swiss Diversity Studie 2023 der ZHAW gesorgt haben, die während des Forums präsentiert wurden.

Warum kündigen viele meiner Mitarbeitenden aus der Generation Z? Und wieso schaffe ich es als Kleinunternehmerin nicht, Personen der Generation X anzustellen? Solche Fragen dürfte sich schon so manche Geschäftsleitung gestellt haben. Die Forscherin Daniela Frau und ihr Projektteam an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) sind diesem Thema nachgegangen. In der Swiss Diversity Studie 2023 haben sie folgende Forschungsfrage untersucht: Welche Altersdiversitätspraktiken wenden Unternehmen in der Schweiz an, um Inklusion zu fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken?

Die GenZ kämpft mit Bindungsängsten

In der heutigen Arbeitswelt ist ein Spektrum von vier Generationen auf dem Arbeitsmarkt tätig, angefangen bei den Baby Boomern über die Generationen X & Y bis zu der jüngsten Generation Z. Dass dieser Mix zu Herausforderungen führen kann, ist verständlich. In der Swiss Diversity Studie haben Daniela Frau und ihr Projektteam herausgefunden, dass es für Unternehmen in der Schweiz besonders schwierig ist, Menschen aus der Generation Z an sich zu binden. Zudem hat sich gezeigt, dass während des Rekrutierungsprozesses Personen aus der Generation X schwierig zu gewinnen sind.

Ebenfalls hat die Studie aufgezeigt, dass es unter den Generationen grosse Wahrnehmungsunterschiede gibt: So schätzen die Babyboomer und die Generationen Y & X den Wissensaustausch zwischen den Generationen allesamt verschieden ein. Als grösste Herausforderung sehen die Befragten der Studie die Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Um dem entgegenzuwirken, schlagen die Autor:innen unter anderem vor, Kanäle und Netzwerke aufzubauen, die den Wissensaustausch zwischen den Generationen explizit fördern, sodass schliesslich auch die generationenübergreifende Zusammenarbeit profitieren würde.

Mehr Diversität: mit oder ohne Strategie?

Eines sticht aus den Studienergebnissen besonders hervor: Grossunternehmen sind in Bezug auf Altersdiversität besser aufgestellt als kleinere oder mittlere Unternehmen. Für Daniela Frau liegt die Ursache bei den vorhanden Ressourcen, respektive bei der Strategie: “Ein erfreuliches Resultat ist, dass die Befragten in Organisationen mit einer (Alters-)Diversity-Strategie das altersinklusive Klima in der Organisation höher einschätzen als diejenigen in Organisationen ohne Diversity-Strategie. Dies sind aber vor allem Personen in Grossunternehmen. Nur wenige KMUs haben eine Diversity-Strategie formuliert und befassen sich mit Altersdiversitätspraktiken wie zum Beispiel alterschancengerechte Rekrutierungsverfahren, (un-)bewusste Altersvorurteile am Arbeitsplatz und so weiter. KMUs haben daher grossen Aufholbedarf.”

Wer erfahren möchte, welche Altersdiversitätspraktiken Unternehmen erfolgreich umsetzen, kann in der Swiss Diversity Studie 2023 nachschauen. Daniela Frau und ihr ebenso altersdiverses Projektteam haben konkrete Handlungsempfehlungen und Massnahmen in der Studie ausgearbeitet.