„Zero Touch“-Versicherung: Neue Ansätze treffen auf wachsendes Interesse
„Zero Touch“ kombiniert embedded Versicherungen, die im Kaufprozess eines Produkts integriert sind, mit parametrischen Modellen, die Schadensfälle automatisch und datenbasiert regulieren. Besonders jüngere und technologieaffine Kund:innen sind an derartigen neuen Versicherungslösungen ohne direkte Interaktion mit den Versicherern interessiert. Das zeigt eine repräsentative Studie der ZHAW School of Management and Law in Zusammenarbeit mit Zühlke und Synpulse. Mittels einer Befragung untersucht die Studie die Akzeptanz von „Zero Touch“-Versicherungen in den Lebensbereichen Mobilität und Wohnen bei 1600 Schweizer Privatkund:innen.
Wachsende Akzeptanz für embedded und parametrische Versicherungen
Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) kann sich eine embedded Motorfahrzeugversicherung vorstellen, die im Fahrzeugkauf integriert wird, während 18 Prozent eine ähnliche Lösung für die Hausratversicherung bevorzugen. Die Möglichkeit einer automatisierten, parametrischen Schadensabwicklung stösst ebenfalls auf positive Resonanz: 33 Prozent sind für eine parametrische Motorfahrzeugversicherung offen, 24 Prozent für eine parametrische Hausratversicherung. Damit besteht eine relevante Nachfrage nach Versicherungslösungen ohne direkte Interaktionen mit der Versicherung.
Starke Nachfrage bei jüngeren Segmenten und spezifischen Persönlichkeitstypen
Die Präferenz für interaktionsfreie Versicherungslösungen differiert erheblich zwischen verschiedenen Kund:innengruppen. Dabei spielen sowohl soziodemografische Faktoren als auch Persönlichkeitsmerkmale eine Rolle. Besonders hervorzuheben ist, dass sowohl embedded als auch parametrische Versicherungen, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen, auf grosses Interesse stossen. Unterschiede zeigen sich auch bei den Persönlichkeitstypen, deren Motive variieren. Beispielsweise zeigen Personen, die über eine hohe Kooperationsbereitschaft und ein hohes Mass an Vertrauen verfügen, ein überdurchschnittliches Interesse an embedded-Motorfahrzeugversicherungen (38 Prozent) sowie an der parametrischen Schadenabwicklung in der Motorfahrzeugversicherung (38 Prozent).
Innovative Produkte für passgenaue Kund:innenbedürfnisse
Die Studie bietet Versicherungsunternehmen wichtige Einblicke in die Präferenzen der Kundschaft. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Versicherer gefordert sind, ihre Strategien an die sich wandelnden Kund:innenbedürfnisse anzupassen. Um zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln, ist ein präzises Verständnis der Unterschiede in den Bedürfnissen der Kundschaft erforderlich. „Neben soziodemografischen Merkmalen spielen auch psychografische Faktoren eine entscheidende Rolle im Verhalten der Kund:innen und sollten künftig stärker berücksichtigt werden“, sagt Dr. Pirmin Mussak, Projektleiter der Studie.
Kontakt
Dr. Pirmin Mussak, Dozent am Institut für Risk & Insurance, ZHAW
School of Management and Law, Telefon 058 934 68 44,
E-Mail pirmin.mussak@zhaw.ch
Valerie Hosp, Kommunikation, ZHAW School of Management and Law,
Telefon 058 934 40 68, E-Mail valerie.hosp@zhaw.ch