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School of Engineering

Bachelorarbeit Elektrotechnik: Sensorlose Rotorlageidentifikation mit Signaleinprägung

Ohne Sensor die richtige Rotorlage finden

Die Elektrotechnik-Absolventen Alexander Eberle und Mario Fischer haben ein neues Verfahren für die Regelung von permanentmagneterregten Synchronmotoren entwickelt. Weil die Rotorlage ohne Sensor erkannt wird, kann dadurch ein Motor platz- und kostensparender gebaut werden.

Permanentmagneterregte Synchronmaschinen (PSM) sind Elektromotoren, die in verschiedensten Anwendungen bei kleinen Leistungen von einigen Watt bis hin zu Leistungen im Kilowattbereich eingesetzt werden. Für die Untersuchungen im Rahmen ihrer Bachelorarbeit haben Alexander Eberle und Mario Fischer Elektromotoren verwendet, die konkret in Lüftungssystemen zum Einsatz kommen. «Dort sorgen sie dafür, dass sich die Lüftungsklappen öffnen und schliessen», erklärt Mario Fischer. «Diese Motoren sind ein typisches Massenprodukt, das man noch kostengünstiger und kompakter fertigen könnte.»

Anisotropie der Maschine

Für die Ansteuerung einer PSM wird häufig die feldorientierte Vektorregelung angewendet. Um bei diesem Verfahren die korrekte Stromeinprägung zu ermöglichen, muss die Lage des Rotors exakt identifiziert werden. «Die Rotorlage kann durch Sensoren wie zum Beispiel einen Drehgeber oder auch durch Hall-Sensoren identifiziert werden», erklärt Alexander Eberle. «Das bedeutet allerdings, dass am Motor zusätzliche Hardware notwendig ist.» Um solche Zusätze am Motor zu vermeiden, werden sensorlose Verfahren eingesetzt. Diese beruhen auf dem Grundwellenmodell oder auf der Anisotropie der PSM. «Anisotropie bedeutet, dass die Maschine unterschiedliche Längs- und Querinduktivitäten aufweist», so Mario Fischer. Beim Stillstand oder bei sehr kleinen Drehzahlen können Verfahren, welche auf dem Grundwellenmodell beruhen und von der induzierten Spannung des Rotors abhängig sind, nicht angewendet werden. Aus diesem Grund haben Alexander Eberle und Mario Fischer ein Verfahren entwickelt, das auf der Anisotropie der Maschine basiert und sich damit für diesen Betriebsbereich besser eignet.

«Anisotropie bedeutet, dass die Maschine unterschiedliche Längs- und Querinduktivitäten aufweist.»

Mario Fischer

Simulation und Vergleich

Um ihr eigenes Verfahren zu entwickeln, haben die beiden Elektrotechnik-Absolventen zunächst die komplette Regelung simuliert. Anschliessend folgte die Implementation auf einem Mikrocontroller einer Motorsteuerung. «Den entwickelten Algorithmus für die sensorlose Lageidentifikation haben wir zuerst in einer Simulationsumgebung getestet und danach ebenfalls implementiert», so Alexander Eberle. Dazu haben die Absolventen die Rotorlage mit der Auswertung der Impedanz, also des Wechselstromwiderstands, für eine überlagerte hochfrequente Spannung bei variablem Winkel bestimmt. Parallel zur sensorlosen Identifikation haben Alexander Eberle und Mario Fischer auch die Regelung mit dem Drehgeber programmiert, um die Genauigkeit und Korrektheit des identifizierten Rotorwinkels zu überprüfen.

Hohe Genauigkeit

Alexander Eberle und Mario Fischer haben nicht nur eine auf der Anisotropie der PSM basierte sensorlose Rotorlageidentifikation entwickelt, sondern auch eine Vektorregelung mit Drehgeber in Betrieb genommen und optimiert. In ihrer Bachelorarbeit zeigen die Absolventen die Reglerauslegung sowie die Optimierungen der Regelung mit einer Vorsteuerung des Stromreglers sowie des Rastmoments auf. «Das entwickelte sensorlose Rotorlageidentifikationsverfahren ist durch die Überlagerung eines hochfrequenten Testsignals in der Lage, den mechanischen Rotorwinkel der Maschine auf eine Genauigkeit von plus minus sechs Grad zu identifizieren», so Mario Fischer. Dennoch beinhalte die Lösung noch Verbesserungspotenzial. «Vielleicht werde ich im Rahmen meines Masterstudiums das Verfahren noch weiterentwickeln.»

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